Wacker Chemie will sein Geschäft mit der Halbleiterindustrie deutlich erweitern. / Foto: imago images, imagebroker

  Nachhaltige Aktien

Wacker Chemie: Millionen für Ausbau der Silizium-Produktion

Der Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie baut seine Produktionskapazitäten für Halbleiter-Polysilizium im oberbayerischen Burghausen deutlich aus. Auch die Forschung soll vorangetrieben werden.

In eine neue Produktionslinie zur Reinigung von Polysilizium in Halbleiterqualität will Wacker mehr als 300 Millionen Euro investieren und 100 neue Arbeitsplätze schaffen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Bei Partnerfirmen sollen weitere Jobs entstehen. Die bestehenden Reinigungskapazitäten von Wacker Chemie würden durch den Ausbau ab Anfang 2025 um deutlich mehr als 50 Prozent steigen.

Offensive im Halbleiter-Geschäft

Ein ECOreporter-Porträt von Wacker Chemie lesen Sie hier. Eine aktuelle Einschätzung der Aktie finden Sie nachfolgend im Premium-Bereich.

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Zudem will Wacker Chemie nach eigenen Angaben "substanziell" in Forschung und Entwicklung investieren. Neue hochautomatisierte Verfahren sollen die Reinheit des Polysiliziums weiter erhöhen und damit die Herstellung noch leistungsfähigerer Halbleiter möglich machen. Wacker hofft dabei auf Fördermittel des Bundeswirtschaftsministeriums in Höhe von bis zu 46 Millionen Euro.

Die Investitionen sind Teil von Wackers angekündigter Offensive bei Halbleitern. Im Frühjahr hatte der Konzern erklärt, bis 2030 den Umsatz mit Kunden aus der Chipindustrie verdoppeln zu wollen und dafür in den nächsten Jahren Investitionen von jeweils rund 100 Millionen Euro zu planen.

Die Wacker-Aktie reagierte positiv auf die gestrige Nachricht, aktuell notiert sie im Xetra-Handel 2,5 Prozent im Plus zum Vortag bei 125,50 Euro (Stand: 13.6.2023, 9:54 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 9,6 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 23,2 Prozent eingebüßt.

Aktie mit deutlichen Schwankungen

Der Wacker-Kurs hat in den letzten Jahren deutliche Schwankungen erlebt: Auf drei Jahre gesehen ist die Aktie 111 Prozent im Plus, auf fünf Jahre hat sie nur 7 Prozent zugelegt. 2022 verlor Wacker aufgrund der Energiekrise wie viele energieintensive Industrieunternehmen zwischenzeitlich spürbar an Börsenwert. Nachdem absehbar wurde, dass es um die deutschen Gasreserven besser bestellt war als erwartet, erholte der Kurs sich zwischen Oktober 2022 und April diesen Jahres wieder. Aktuell befindet sich die Aktie aber in einer erneuten Korrekturphase.

Nachdem für das Geschäftsjahr 2022 Rekordzahlen gemeldet wurden, rechnet Wacker 2023 mit einem Umsatz- und Gewinneinbruch. Bereits im Januar und Februar sei die Nachfrage aus vielen Branchen deutlich zurückgegangen, gleichzeitig würden die Kostenbelastungen gerade bei Energie weiter steigen.

Aufgrund der niedrigeren Gewinnerwartungen ist das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 für 2023 zwar noch immer moderat, ECOreporter sieht die Aktie aber dennoch als ein Investment mit Risiko. Ein Einstieg ist aktuell vor allem für dividendenorientierte Anlegerinnen und Anleger mit langer Halteabsicht eine Option: Die erwartete Dividendenrendite liegt bei starken 4,8 Prozent.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnen kann.

Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WKN WCH888

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