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Wachhund: Wieder Probleme mit Google

Google und die Straßenbilder – neuer Ärger: Das Projekt „Street View“ entwickelt sich für  den Internetkonzern zum Datenschutzproblem. Seit kurzem ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Google Deutschland, weil die Street-View-Autos nicht nur Fotos schossen, sondern auch private Daten aus offenen WLAN-Netzen sammelten und Häuser per Laser scannten.


Nun hat das staatliche Datenschutzamt in Tschechien ein Verwaltungsverfahren eingeleitet. Laut einer Sprecherin der Behörde steht das Internet-Unternehmen im Verdacht, mit den Kamera-Autos systematisch Datennetze durchkämmt und Nutzerdaten aufgezeichnet zu haben.


Wie auch gegenüber deutschen Medien beteuerte Google auf Nachfrage der tschechischen Nachrichtenagentur CTK, die persönlichen Daten versehentlich aufgezeichnet zu haben. Die Löschung habe bereits begonnen, hieß es.


Kritisiert wurde Google in der Vergangenheit auch für seine sein Suchmaschinen-Angebot in China. Wie von der chinesischen Staatsführung gewünscht, waren nicht regimekonforme Inhalte für Chinesen nicht zugänglich. Diese Selbstzensur gab der Konzern erst auf Druck weltweiter Medienberichterstattung im März auf.


Ansonsten kann Google durchaus in vielen Bereichen punkten, die wichtig sind für die Nachhaltigkeit: So kauft und verkauft Google Energy Erneuerbare Energien;  Google soll klimaneutral werden. Ziel sei es, den enormen Stromverbrauch der Google-Rechenzentren, der laut der Datenbank RepRisk unter anderem von Greenpeace moniert wurde, mit erneuerbaren Energieformen auszugleichen. Google Energy ist unter anderem an zwei Windparks in den USA beteiligt.


Mögliche Rechtsverstöße in sensiblen Daten-Bereichen wie bei Street View sind aber Anlass, Google im Auge zu behalten – ein Fall für den Wachhund.  Damit ist Google auch als nachhaltiges Investment vorläufig nicht zu empfehlen. Das kann sich ändern, wenn der Konzern die genannten Probleme löst.

Bildnachweis: Die Google-Firmengründer Larry Page und Sergey Brin. / Quelle: Unternehmen.

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