Wachhund

Wachhund: Ex-Envio-Geschäftsführer weist PCB-Vorwürfe vor Gericht zurück

Zum Prozessauftakt gegen vier ehemals Verantwortliche der Dortmunder PCB-Skandal-Firma Envio AG ließ der ehemalige Geschäftsführer, Dirk Neupert, alle Anklagepunkte über seinen Rechtsbeistand zurückweisen. Das berichtet die Nachrichtenagentur dapd.  Dem 47-Jährigen und den drei Mitangeklagten werden Körperverletzung in 51 Fällen und verschiedene Umweltdelikte zur Last gelegt, weil auf dem Betriebsgelände der Envio Recycling GmbH am Dortmunder Hafen bis zur Stilllegung des Betriebes 2010 PCB-haltige Transformatoren unsachgemäß entsorgt worden sein sollen. Dabei sollen 51 Mitarbeiter vergiftet worden sein (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).

Neupert sieht es seinem Verteidiger zufolge „weiterhin nicht als erwiesen an, dass die erhöhten PCB-Werte“ der Mitarbeiter auf ihre Tätigkeit bei Envio zurückzuführen seien.  Die PCB-Belastung der Betroffenen sei  vielmehr mit deren “ungesunden Lebensstilfaktoren” zu erklären. Für das Verfahren sind zunächst 15 Verhandlungstage bis 10. August angesetzt. Der Vorsitzende Richter Thomas Kelm geht dem Bericht zufolge jedoch davon aus, dass es „mit Sicherheit weit mehr” werden.

Das Insolvenzverfahren der Envio Recycling GmbH läuft seit Dezember 2011. Die Unternehmensspitze der Envio-Unternehmensgruppe konzentriert sich mittlerweile auf den Geschäftszweig Biogas. ECOreporter.de führt Envio in der Wachhund-Rubrik. Gleiches gilt für das in Hamburg ansässige Envio-Nachfolgeunternehmen Bebra Biogas Holding AG.

Envio AG: ISIN DE000A0N4P19 / WKN A0N4P1
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