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Wachhund: Ermittlungen gegen Blockheizkraftwerke-Anbieter GFE - bekommen Anleger Geld zurück?

Gegen die Gesellschaft zur Förderung Erneuerbarer Energien mbH  (GFE) mit Sitz in Nürnberg wird seit kurzem wegen bandenmäßigen Betruges ermittelt. Dem Unternehmen wird zur Last gelegt, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen im großen Stil Blockheizkraftwerke (BHKW) auf Pflanzenölbasis vertrieben zu haben. Ein Teil der laut Staatsanwaltschaft Nürnberg-Führt mehr als 1000 Geschädigten kann aufatmen: Die Anwältin der GFE hat den betroffenen Mandanten der Kanzlei CLLB Rechtsanwälte die Rückabwicklung ihrer geschlossenen Verträge angeboten. Dies teilte die Berliner Kanzlei nun mit.


Bis zu 40 Prozent Rendite durch den Kauf und die anschließende Verpachtung eines Blockheizkraftwerkes auf Pflanzenölbasis. Noch vor wenigen Wochen warben Vertriebspartner der GFE mit derartigen Traumerträgen für Direktinvestments in Blockheizkraftwerke in Containerbauweise.


Für Preise zwischen 35.700 und knapp 120.000 sollten Investoren die Anlagen der Größenordnungen 30 bis 100 kWp bei einer Tochter der GFE erwerben, um sie anschließend an die GFE zurück zu verpachten. Unter anderem dank der im Erneuerbare Energien Gesetz verankerten Einspeisevergütung für Strom aus NawaRo-Anlagen sollten die Anleger monatlich 2,5 Prozent von ihrer Anlagesumme  Mehr als 1000 Anleger sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft geschädigt worden sein. „Es besteht der Verdacht, dass von der Unternehmensgruppe vertriebene Modelle weder unter technischen noch unter betriebswirtschaftlichen Aspekten realisierbar sind. Stattdessen sollen die Beschuldigten von Anfang an geplant haben, nur so viele Blockheizkraftwerke herzustellen und in Betrieb zu nehmen, wie für die Vorspiegelung eines tatsächlich nicht existierenden Geschäftsbetriebes nötig war“, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Sie rät den Anlegern deshalb sich unter der Telefonnummer 0911/2112-5999 an die Polizei zu wenden.


Ende November hat die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben in 28 Gebäuden innerhalb und außerhalb Bayerns eine Razzia durchgeführt. Ermittelt werde seither gegen 17 Beschuldigte. Wie die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte mitteilte sind bei der Durchsuchung Vermögenswerte in Höhe von 29,4 Millionen Euro sichergestellt worden.


Die GFE hat mittlerweile den Vertrieb und die Werbung eingestellt. Wehrt sich jedoch weiterhin gegen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft „Erstaunlicherweise hat die Staatsanwaltschaft erst jetzt – mehr als zwei Wochen nach Durchsuchung der Geschäftsräume und Lahmlegung des gesamten Geschäftsbetriebes – unsere BHKWs in Augenschein genommen und ein Gutachten durch den TÜV Rheinland in Auftrag gegeben. Wir gehen davon aus, dass inzwischen, sogar seitens der Staatsanwaltschaft, Zweifel an der ursprünglichen Annahme eines groß angelegten Betruges aufgekommen sind“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der GFE auf der Homepage des Unternehmens.
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