Die Pilotanlage zur Lithiumförderung am Geothermiekraftwerk Insheim ist Vulcan Energy zufolge ein Erfolg. / Foto: imago images, Panthermedia

  Nachhaltige Aktien

Vulcan Energy startet Bau von Demonstrationsanlage für Lithium-Extraktion

Der australische Lithiumförderer Vulcan Energy Resources hat mit dem Bau einer sogenannten Sorptions-Demonstrationsanlage im rheinland-pfälzischen Landau begonnen. In der Anlage soll Lithiumextraktion mittels geothermaler Energie erfolgen.

Der Bau stellt dem Unternehmen zufolge eine deutliche Steigerung der Betriebsgröße gegenüber der “erfolgreichen Pilotanlage” von Vulcan Energy in Insheim in der Nähe von Landau dar, die seit 18 Monaten in Betrieb ist. Die Pilotanlage ist Teil eines von Vulcan Energy erworbenen Geothermiekraftwerks.

Die Vulcan-Technik filtert Lithium aus an die Oberfläche gepumptem Thermalwasser (heiße Sole) und soll zeigen, dass dies in industriellem Maßstab möglich ist. ECOreporter hat das Geschäftsprinzip des Unternehmens hier ausführlich beschrieben.

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Die Demonstrationsanlage soll nun den nächsten Schritt auf dem Weg zur ersten kommerziellen Anlage darstellen. In ihr soll Personal geschult werden, um ein umfassendes Verständnis für den Förderungsprozess zu entwickeln. Vulcan Energy geht davon aus, dass die Anlage Anfang 2023 in Betrieb genommen wird.

Erweiterung des Lizenzgebiets

Ende des ersten Quartals 2023 möchte Vulcan Energy zudem eine aktuell im Bau befindliche Demonstrationsanlage für die Lithiumhydroxid-Produktion in Betrieb nehmen. Das hochreine Lithiumhydroxid wird für die Produktion etwa von Elektroautobatterien benötigt und muss zunächst aus dem geförderten Lithiumchlorid hergestellt werden.

Vulcan Energy erhielt zudem von acht Kommunen im Lizenzgebiet des Unternehmens in Rheinland-Pfalz die Genehmigung zur Durchführung einer sogenannten 3D-Seismik. Diese Messungen sollen Erkenntnisse über die geologische Struktur des Erdreichs liefern und etwa feststellen, in welcher Tiefe die lithiumhaltige heiße Sole fließt.

Mit der neuen Lizenz vergrößert Vulcan seine Aufsuchungsfläche um 277 Quadratkilometer auf insgesamt 1.440 Quadratkilometer. Sie erstreckt sich nun über die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz.

Die Vulcan Energy-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 4,3 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 5,55 Euro (Stand: 14.9.2022, 9:26 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 11,9 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 39,6 Prozent im Minus.

Vulcan Energy konnte bereits in einer frühen Phase seiner Geschäftstätigkeit und noch vor dem Start der Lithiumproduktion mehrere Großkunden gewinnen. Das Unternehmen hat Abnahmeverträge mit Autobauern wie VolkswagenStellantis und Renault geschlossen, auch der südkoreanische Zellhersteller LG Energy Solution gehört zu den Abnehmern.

Allerdings hat sich der Aktienkurs in diesem Jahr bislang nicht gut entwickelt. Und ein Investment in das Unternehmen bedeutet nach wie vor ein enormes Risiko. Noch verfügt Vulcan Energy über keine Produktion in industriellem Maßstab.

Lesen Sie auch die ECOreporter-Dossiers zu Aktien aus dem Bereich Elektromobilität: Tesla, BYD, Lucid: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Karacho vor die Wand?

Vulcan Energy Resources:

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