Getreidewaggons von VTG: Laut Unternehmensleitung ist das Übernahmeangebot des Infrastrukturfonds Warwick zu niedrig. / Foto: Unternehmen

  Aktientipps, Aktien-Favoriten

ECOreporter-Favorit VTG: Vorstand und Aufsichtsrat gegen Übernahmeangebot

Die Unternehmensleitung des Waggonvermieters VTG AG hat eine Stellungnahme zum Übernahmeangebot des Infrastrukturfonds Warwick veröffentlicht. Die Empfehlung: Vorstand und Aufsichtsrat raten den VTG-Aktionären davon ab, das Angebot anzunehmen.

Der Warwick Infrastrukturfonds, der zur US-Bank Morgan Stanley gehört, will knapp 20 Prozent der Aktien des Waggonvermieters übernehmen. Dafür hat Warwick einen Kaufpreis von 53 Euro pro Aktie geboten. Die Angebotsfrist gilt noch bis zum 2. November 2018.

"Wir empfehlen unseren Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen, da die angebotene Gegenleistung den fundamentalen Wert und das zukünftige Potenzial von VTG nicht widerspiegelt", sagt Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender von  VTG. "Zudem enthält das Angebot keine angemessene Kontrollprämie - diese ist deutlich niedriger als bei vergleichbaren Transaktionen."

Exzellente Wachstumsperspektiven

Der Angebotspreis von 53 Euro je Aktie reflektiere deshalb nicht den fundamentalen Wert des Waggonvermieters, da VTG Marktführer und Innovationstreiber im europäischen Waggonvermieter- und Schienenlogistikmarkt sei, so die Begründung von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Unternehmensleitung von VTG argumentiert, dass der Waggonvermieter exzellente Wachstumsperspektiven habe.

Aufgrund des attraktiven Marktumfelds, des geplanten Erwerbs der CIT Rail Holdings und der vom Unternehmen angestoßenen Digitalisierungsstrategie sei eine signifikante Steigerung von Umsatz und Gewinn zu erwarten.

Hohes durchschnittliches Kursziel für die VTG-Aktie von Analysten

Dies würde sich, so die Führungsriege von VTG, auch in den von Analysten angegebenen Kurszielen widerspiegeln, die von einem Durchschnittszielkurs von 58,44 Euro ausgehen. Darüber hinaus impliziere der Angebotspreis einen signifikanten Abschlag zum gemäß der Ertragswertmethode ermittelten Substanzwert der VTG-Waggonflotte.

Keine übliche Kontrollprämie

Laut Vorstand und Aufsichtsrat ist in dem Angebot von Warwick keine angemessene Kontrollprämie enthalten. Eine Kontrollprämie fällt bei Übernahmen von großen Aktienpaketen an, wenn der Käufer dadurch Mehrheitsanteile erwirbt und damit einen starken Einfluss auf das Unternehmen ausüben kann.

Der Angebotspreis von Warwick enthalte mit 4,3 Prozent Aufschlag auf den durchschnittlichen Börsenkurs der VTG-Aktie auf Sicht von drei Monaten, keine angemessene Kontrollprämie. Die durchschnittliche Kontrollprämie, die im Verlauf der letzten zehn Jahre für deutsche Gesellschaften mit einem Eigenkapitalwert von über 1 Milliarde Euro gezahlt wurde, liegt laut VTG-Unternehmensleitung bei 27 Prozent.

Zudem liege das Angebot von Warwick deutlich unter den Werten, die in den letzten Jahren bei vergleichbaren Übernahmen  im  europäischen Schienendienstleistungssektor sowie für Infrastruktur-Unternehmen im deutschsprachigen Raum erzielt wurden.

Im Xetra-Handel notiert die VTG-Aktie momentan bei 53,10 Euro (5.9., 10:53 Uhr). Auf Zwölfmonatssicht liegt die Aktie mit gut 19 Prozent im Plus.

Die VTG AG ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie nachhaltige Mittelklasse-Aktien. Lesen Sie auch unser ausführliches Unternehmensporträt.

VTG AG: ISIN

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