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Vorgezogene Weihnachten für die Solarbranche –Gesetzgeber in den USA und in Spanien treffen überraschende Entscheidungen pro Sonnenenergie
“Für die Solarbranche ist Weihnachten in diesem Jahr auf den September vorgezogen worden.“ So beurteilt der US-Analyst Travis Bradford die überraschende Nachricht aus den Vereinigten Staaten, wonach gegen alle Erwartungen das US-Förderprogramm für Erneuerbare Energien nun doch rechtzeitig verlängert wird. Nach acht vergeblichen Anläufen im Senat hatten sich die Demokraten und die Republikaner doch noch darauf verständigt, das Ende Dezember auslaufende Programm der so genannten tax credits zu verlängern. Bislang hatten Republikaner und der über ein Veto-Recht verfügende Präsident Bush sich gegen die Forderungen der Demokraten gewehrt, die Förderung von alternativen Energien durch Verringerungen der Steuervergünstigungen für Ölkonzerne zu finanzieren. Wohl vor dem Hintergrund, dass Republikaner und die Bush-Administration nun für ihr Rettungspaket für die Finanzkrise die Kooperation der Demokraten benötigen, gaben diese ihren Widerstand auf. Fast einstimmig stimmt der Senat nun der Verlängerung zu.
Als sensationell ist dabei einzustufen, wie sich nun die Förderung von Solarstrom in den USA gestalten soll. Hatte die Branche in den Vereinigten Staaten bislang um den Status quo bangen müssen, so kann sie laut Bradford jetzt durch die Neufassung der Förderung mit einem enormen Wachstumsschub rechnen. Der Senat habe nahezu alles abgesegnet, was sich die US-Solarbranche wünschen konnte, so der Experte des Prometheus Instituts für nachhaltige Entwicklung. Die Beschlüsse seien ein „best-case-scenario“.
In der Tat will der Senat die Solarenergie in den kommenden Jahren besonders stark fördern. So wurden für den Sektor die Vergünstigungen um volle acht Jahre verlängert, so dass es in den Vereinigten Staaten erstmals wirklich lange Planungssicherheit für Solarprojekte gibt. Zum Vergleich: die Verlängerung der tax credits für Windkraft reicht nur ein Jahr, für Wasserkraft und Geothermie zwei Jahre. Hinzu kommt, dass die Deckelung der Vergünstigungen für Privathaushalte fortan wegfällt. Sie war bislang auf höchstens 2.000 Dollar bzw. 30 Prozent der Investitionssumme beschränkt. Somit dürfte es auch für Privathaushalte immer attraktiver werden, in Photovoltaik zu investieren.
Monique Hanis vom US-Solarverband Solar Energy Industries Association erwartet einen Auftragsschub für die Solarbranche des Landes. Die neue Regelung könne dazu führen, dass die Vereinigten Staaten zu dem neben Europa und Japan dritten großen Solarmarkt der Welt werden. Analyst Bradford schätzt, dass der US-Anteil am weltweiten Solarmarkt von derzeit rund fünf Prozent sich in den kommenden drei bis vier Jahren verdoppeln kann.
Zwar muss jetzt noch das Repräsentantenhaus der Gesetzesvorlage des Senats zustimmen. Die Kammer hatte aber bereits im Frühjahr einer ähnlichen Vorlage zugestimmt. Präsident hat ebenfalls zugesagt, das Gesetz nicht zu behindern, obwohl es deutliche Einschnitte der Steuerleicherungen für die Ölbranche vorsieht.
Die Börsianer gehen offenbar davon aus, dass das Gesetzesvorhaben gelingt. Weltweit legten Aktien von Solarunternehmen kräftig zu. Viele Analysten empfahlen Solarwerte zum Kauf oder stuften sie zumindest herauf. . So gab Andrew Benson von der Citigroup eine Kaufempfehlung mit Kursziel von 43 Euro für die Aktie der SolarWorld AG ab, die sich durch die frühzeitige Ausweitung ihrer Aktivitäten in den USA aussichtsreich für einen Marktaufschwung positioniert habe.
Michael Tappeiner von der UniCredit nennt ebenfalls die Aktie des Bonner Solarkonzerns als aussichtsreiches Investment, sein Kursziel ist mit 37 Euro aber deutlich niedriger. Am Mittag kostete der Anteilsschein in Frankfurt 34, 50 Euro.
US-Analyst Robert Stone lobt dagegen die Aktie der US-amerikanischen Energy Conversion Devices (ECD). Der Hersteller von Solarlaminaten aus Rochester in Michigan hatte erst kürzlich mitgeteilt, dass mit der Solar Integrated Technologies ein wichtiger Kunde angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Verlängerung der Solarförderung einen Auftragseinbruch befürchtet. Stone geht davon aus, dass selbst dieses Problem den wirtschaftlichen Aufschwung des Unternehmens nur gering gebremst hätte, dem im am 30. Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr der Sprung in die Gewinnzone gelungen war. Angesichts der verbesserten Fördersituation sieht der Analyst nun großes Kurspotential für die ECD-Aktie.
Einen weiteren Schub erhielten viele Solarwerte durch eine nicht minder überraschende gute Nachricht aus Spanien. Dort gab Energieminister Pedro Marin einen Schwenk bei seinen Plänen für den Rückbau der Solarförderung bekannt. Im Juli hatte er einen Entwurf für eine Neufassung der in den nächsten Tagen auslaufenden Regelung veröffentlicht, die den bisherigen Solarboom in Spanien getragen hatte. Marin wollte unter anderem bis Ende 2009 den Ausbau für Aufdachanlagen auf 200 Megawatt (MW) und für Freiflächenanlagen auf 100 MW begrenzen (die Pläne und Reaktionen darauf stellten wir ausführlich in einem ECOreporter.de-Beitrag vom 3. Juli vor. Per Mausklick gelangen Sie zu dem Artikel). Nach einem Treffen mit Vertretern der Solarbranche kündigte Marin nun an, die Deckelung mit 500 MW deutlich höher ansetzen zu wollen. Er werde dem Kabinett vorschlagen, den Deckel für Freiflächenanlagen auf 300 statt auf 100 MW festzulegen. Näheres könne erst nach der Kabinettssitzung am Freitag bekannt gegeben werden. Vor allem viele deutsche Solarunternehmen sind stark in Spanien engagiert und könnten von einer Anhebung des Deckels profitieren.
Bildhinweis: Produktion von Solarmodulen der US-Produzentin Evergreen Solar; Referenzanlage der Solar World AG. / Quelle jeweils: Unternehmen
Als sensationell ist dabei einzustufen, wie sich nun die Förderung von Solarstrom in den USA gestalten soll. Hatte die Branche in den Vereinigten Staaten bislang um den Status quo bangen müssen, so kann sie laut Bradford jetzt durch die Neufassung der Förderung mit einem enormen Wachstumsschub rechnen. Der Senat habe nahezu alles abgesegnet, was sich die US-Solarbranche wünschen konnte, so der Experte des Prometheus Instituts für nachhaltige Entwicklung. Die Beschlüsse seien ein „best-case-scenario“.
In der Tat will der Senat die Solarenergie in den kommenden Jahren besonders stark fördern. So wurden für den Sektor die Vergünstigungen um volle acht Jahre verlängert, so dass es in den Vereinigten Staaten erstmals wirklich lange Planungssicherheit für Solarprojekte gibt. Zum Vergleich: die Verlängerung der tax credits für Windkraft reicht nur ein Jahr, für Wasserkraft und Geothermie zwei Jahre. Hinzu kommt, dass die Deckelung der Vergünstigungen für Privathaushalte fortan wegfällt. Sie war bislang auf höchstens 2.000 Dollar bzw. 30 Prozent der Investitionssumme beschränkt. Somit dürfte es auch für Privathaushalte immer attraktiver werden, in Photovoltaik zu investieren.
Monique Hanis vom US-Solarverband Solar Energy Industries Association erwartet einen Auftragsschub für die Solarbranche des Landes. Die neue Regelung könne dazu führen, dass die Vereinigten Staaten zu dem neben Europa und Japan dritten großen Solarmarkt der Welt werden. Analyst Bradford schätzt, dass der US-Anteil am weltweiten Solarmarkt von derzeit rund fünf Prozent sich in den kommenden drei bis vier Jahren verdoppeln kann.
Zwar muss jetzt noch das Repräsentantenhaus der Gesetzesvorlage des Senats zustimmen. Die Kammer hatte aber bereits im Frühjahr einer ähnlichen Vorlage zugestimmt. Präsident hat ebenfalls zugesagt, das Gesetz nicht zu behindern, obwohl es deutliche Einschnitte der Steuerleicherungen für die Ölbranche vorsieht.
Die Börsianer gehen offenbar davon aus, dass das Gesetzesvorhaben gelingt. Weltweit legten Aktien von Solarunternehmen kräftig zu. Viele Analysten empfahlen Solarwerte zum Kauf oder stuften sie zumindest herauf. . So gab Andrew Benson von der Citigroup eine Kaufempfehlung mit Kursziel von 43 Euro für die Aktie der SolarWorld AG ab, die sich durch die frühzeitige Ausweitung ihrer Aktivitäten in den USA aussichtsreich für einen Marktaufschwung positioniert habe.

US-Analyst Robert Stone lobt dagegen die Aktie der US-amerikanischen Energy Conversion Devices (ECD). Der Hersteller von Solarlaminaten aus Rochester in Michigan hatte erst kürzlich mitgeteilt, dass mit der Solar Integrated Technologies ein wichtiger Kunde angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Verlängerung der Solarförderung einen Auftragseinbruch befürchtet. Stone geht davon aus, dass selbst dieses Problem den wirtschaftlichen Aufschwung des Unternehmens nur gering gebremst hätte, dem im am 30. Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr der Sprung in die Gewinnzone gelungen war. Angesichts der verbesserten Fördersituation sieht der Analyst nun großes Kurspotential für die ECD-Aktie.
Einen weiteren Schub erhielten viele Solarwerte durch eine nicht minder überraschende gute Nachricht aus Spanien. Dort gab Energieminister Pedro Marin einen Schwenk bei seinen Plänen für den Rückbau der Solarförderung bekannt. Im Juli hatte er einen Entwurf für eine Neufassung der in den nächsten Tagen auslaufenden Regelung veröffentlicht, die den bisherigen Solarboom in Spanien getragen hatte. Marin wollte unter anderem bis Ende 2009 den Ausbau für Aufdachanlagen auf 200 Megawatt (MW) und für Freiflächenanlagen auf 100 MW begrenzen (die Pläne und Reaktionen darauf stellten wir ausführlich in einem ECOreporter.de-Beitrag vom 3. Juli vor. Per Mausklick gelangen Sie zu dem Artikel). Nach einem Treffen mit Vertretern der Solarbranche kündigte Marin nun an, die Deckelung mit 500 MW deutlich höher ansetzen zu wollen. Er werde dem Kabinett vorschlagen, den Deckel für Freiflächenanlagen auf 300 statt auf 100 MW festzulegen. Näheres könne erst nach der Kabinettssitzung am Freitag bekannt gegeben werden. Vor allem viele deutsche Solarunternehmen sind stark in Spanien engagiert und könnten von einer Anhebung des Deckels profitieren.
Bildhinweis: Produktion von Solarmodulen der US-Produzentin Evergreen Solar; Referenzanlage der Solar World AG. / Quelle jeweils: Unternehmen