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Vor dem Wachstumssprung – wann entwächst der internationale Emissionshandel den Kinderschuhen?
An den Finanzmärkten hat mit der Einführung des EU-weiten Emissionshandels Anfang 2005 eine kleine Revolution stattgefunden. Erstmals erhielt damit die Belastung des Weltklimas durch Treibhausgase einen Preis. Denn die Grundidee lautet: Wer Treibhausgas ausstößt, muss dafür bezahlen, für jede ausgestoßene Tonne CO2 ein Zertifikat erwerben. Damit wird es für CO2-Emittenten attraktiver, ihren Ausstoß zu mindern, vielleicht sogar die Energieversorgung komplett umzustellen. Binnen weniger Jahre hat sich der Handel mit Klimazertifikaten zu einem Milliardengeschäft gemausert. Allein in 2008 verdoppelte sich der weltweite Markt für Emissionsrechte nach Angaben der Weltbank auf ein Volumen von knapp 90 Milliarden Euro. Das Handelsvolumen der Emissionsrechte in der EU belief sich dabei auf 66 Milliarden Euro, nach knapp 35 Milliarden Euro im Jahr zuvor. 2005 hatte das weltweite Handelsvolumen gerade einmal 7 Milliarden Dollar betragen.
Der Weltmarkt für Emissionsrechte hat großes Wachstumspotential. Bislang findet er vor allem in den EU-Staaten statt. Bislang haben nur die Europäer ein solches offizielles System etabliert, wesentliche Teile ihrer Industrie verpflichtet, am Emissionshandel teilzunehmen. In einer ersten Phase, von 2005 bis 2007, wurden die benötigten Zertifikate zwar noch in großen Mengen an Verschmutzer wie RWE und E.on umsonst ausgegeben. In der 2008 gestarteten 2. Handelphase werden deutlich weniger Emissionsrechte verschenkt (in Deutschland um rund 10 Prozent). Ab 2013 müssen die Unternehmen fast alle Zertifikate ersteigern, nur noch in Ausnahmefällen erhalten sie dann noch Verschmutzungsrechte umsonst. Zudem könnten bald weitere Industriesektoren wie etwa die verpflichtet werden, Emissionsrechte zu kaufen.
Dann könnte die Grundidee des Emissionshandels ernst zu nehmen sein.
Dessen Spielregeln wurden bereits Ende 1997 im Klimaschutz-Protokoll von Kyoto festgelegt. Ende 2009 will die Weltgemeinschaft auf einer Nachfolgekonferenz im dänischen Kopenhagen diese Regelungen aktualisieren, die 2012 auslaufen. Das wäre die Grundlage für das Funktionieren eines weltumspannenden Emissionshandels, der bislang über Ansätze nicht hinaus gekommen ist. Nun aber stehen die USA kurz davor, für 2012 einen landesweiten Emissionshandel einzuführen. Dort findet bislang lediglich regional begrenzt ein Handel mit Verschmutzungsrechten statt, in einigen Bundesstaaten der Ost- und Westküste. Der neue US-Präsident Barack Obama setzt bei seiner Energiepolitik stark auf den Emissionshandel; er soll wesentlich zu einer Reduktion der US-Treibhausgasemissionen beitragen. Es wäre nur nahe liegend, ihn mit dem Emissionshandel der Europäer zu verbinden. Denn das EU-System ist seit Jahren erprobt und über Tochtergesellschaften in Europa haben etliche US-Unternehmen bereits Erfahrungen damit sammeln können. Ein solcher transatlantischer Emissionshandel wäre auch für andere Länder attraktiv.
Doch aktuell zeigt der Emissonshandel der EU nur eine schwache Dynamik.Im ersten Halbjahr 2009 kostete es weniger als 15 Euro, eine Tonne des Treibhausgases CO2 in die Luft zu pusten. Denn das war der Preis für Emissionszertfikate, die etwa an Klimabörsen gehandelt werden. Für jede Tonne CO2, die im Laufe eines Jahres ausgestoßen wird, müssen die zur Teilnahme am Emissionshandel verpflichteten Unternehmen am Jahresende ein solches Papier vorlegen. In der Bundesrepublik gleicht die Deutschen Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt die vorgelegten Zertifkate mit der ermittelten Treibhausbelastung des jeweiligen Unternehmens ab und verlangt hohe Bußgelder, wenn nicht genügend Verschmutzungsrechte vorliegen.
Seit dem Start des EU-weiten Emissionshandels in 2005 wurden die CO2-Zertifikate im Schnitt für 15 bis 20 Euro gehandelt. Allerdings war der Preis für die so genannten EUAs (EU-Emissionsberechtigungen) bis 2007 sehr schwankungsanfällig, da der Markt noch viele Kinderkrankheiten durchmachte. So herrscht erst seit 2008 genügend Liquidität im Markt, in dem Jahr lag der Preis durchweg über 20 Euro.
Hat die Wirtschaftskrise den Preis für EUAs nach unten gedrückt? Es scheint nahe zu liegen, dass die lahmende Konjunktur dazu führt, das weniger Waren produziert und folglich weniger Energie verbraucht wird. Aber auch viele andere Faktoren wirken sich auf die Preisentwicklung aus. So ersetzt der starke Ausbau Erneuerbarer Energie immer größere Anteile der klimabelastenden Energieerzeugung. Gleiches gilt für den vermehrten Einsatz von Gaskraftwerken, die deutlich emissonsärmer arbeiten als Kohlekraftwerke. Einflussreich ist auch ein so unbeständiger Faktor wie das Wetter. Hohe Kälte führt zu einem erhöhten Energieverbrauch fürs Heizen, starke Hitze lässt den Bedarf für strombetriebene Kühlung ansteigen; milde Winter und verregnete Sommer haben den gegenteiligen Effekt. Aufgrund der Bankenkrise kam seit 2008 ein weiterer Faktor ins Spiel: Wenn Unternehmen keine Kredite von Banken bekamen, konnten sie EUAs verkaufen, um sich so kurzfristig liquide Mittel zu verschaffen.
Laut einer im Mai 2009 durchgeführten Erhebung der KfW und des Mannheimer ZEW geht die Mehrheit der Marktteilnehmer und Beobachter davon aus, dass sich die CO2-Zertifikate in diesem Jahr höchstens auf 18 Euro verteuern werden. Ab 2013 sei mit Preisen von bis zu 30 Euro zu rechnen. Nach Einschätzung von Hans-Jürgen Nantke, Chef der Deutschen Emissionshandelsstelle, muss der Preis für EUAs 15 bis 20 Euro betragen, um Unternehmen zu Investitionen in Emissionsminderungen anzuregen.
Bislang können Privatanleger kaum am EU-weiten Emissionshandel teilnehmen, also dem Handel mit Rechten zur Luftverschmutzung. Ausnahme: Die zur UniCredit gehörende HVB aus München bietet ein Produkt mit dem Namen Open End Partizipationszertifikat auf den EXC Carbon Financial Instruments (CO2) Future an. Dieses Zertifikat bezieht sich auf die Preise für Emissionsrechte an der der European Climate Exchange (ECX) in Amsterdam. Das HVB-Papier stellt das Emissionsrecht für eine Tonne CO2 dar. Es spiegelt so genannte „CO2-Futures“, wie sie an der Klimabörse ECX gehandelt werden. An deren Wertentwicklung beteiligt das Zertifikat den Anleger.
Die Laufzeit des HVB-Zertifikats ist unbegrenzt, das Papier wird unter anderen an den Börsen in Stuttgart und Frankfurt gehandelt. Eine jährlich anfallende Gebühr von bis zu 0,5 Prozent mindert die Rendite. Doch der Kursverlauf des mit 15 Euro gestarteten Zertifikats war lange positiv. Bis Anfang Juli 2008 kletterte es auf den bisherigen Rekordwert von 30 Euro. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise stürzte der Kurs dann bis zum Februar 2009 auf unter zehn Euro ab. Denn mit der sinkenden Wirtschaftsproduktion verringerte sich in der EU auch der Energieverbrauch der Industrie. Das belastete die Preise für CO2-Zertifikate und -Futures. Bis zum Juni 2009 hat sich der Kurs des HVB-Zertifikats zwar deutlich erholt. Er konnte aber das Niveau des Ausgabekurses von 15 Euro noch nicht wieder erreichen. Die weitere Kursentwicklung wird wesentlich davon abhängen, welchen Kurs die EU beim Klimaschutz einschlägt. Je strenger sie mit der Industrie umgeht, desto mehr wird das Papier gewinnen. Bisher waren die Vorgaben eher lasch.
Fazit: ein riskantes Papier.
Open End Partizipationszertifikat auf den EXC Carbon Financial Instruments (CO2) Future
WKN: HV2C02
ISIN: DE000HV2C025
Sicherheitshinweis für das Investment in Zertifikate
Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen der Bank, die das Wertpapier emittiert. Das bedeutet, dass der Anleger sein eingesetztes Kapital verliert, sollte die Emittentin in Konkurs gehen. Das unterscheidet Zertifikate etwa von Fonds. Diese sind Sondervermögen der Banken und werden nur von ihnen verwaltet. Auch bei einer Insolvenz bleiben die Fondsanteile Eigentum der Anleger. Daher ist die Bonität der Emittentin ein wichtiger Faktor beim Kauf eines Zertifikats. So sollten Anleger solche Wertpapiere nicht nur von einer einzigen Bank erwerben, sondern das Risiko streuen.
Wie schnell aus dem potentiellen ein reales Risiko werden kann, zeigte die US-Bankenkrise von 2008. Die traditionsreiche Großbank Bear Stearns geriet im Zuge der Finanzkrise in den USA binnen kurzer Zeit in wirtschaftliche Not und setzte den Handel seiner Zertifikate vorübergehend aus. Zertifikate der Lehman Brothers Investmentbank und ihrer europäischen Töchter sind nach dem Konkurs der US-Bank praktisch wertlos geworden.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei Zertifikaten ist die Preisbildung. Der Preis orientiert sich in der Regel zwar am Basiswert, zum Beispiel dem zu Grunde liegenden Index, aber auch die Bonität der Emittentin entscheidet. Wenn die emittierende Bank ins Trudeln gerät, stellt sie keine Preise mehr. Die Anleger können dann ihre Zertifikate nicht verkaufen, selbst dann nicht, wenn die Papiere über Börsen handelbar sind.
Der Weltmarkt für Emissionsrechte hat großes Wachstumspotential. Bislang findet er vor allem in den EU-Staaten statt. Bislang haben nur die Europäer ein solches offizielles System etabliert, wesentliche Teile ihrer Industrie verpflichtet, am Emissionshandel teilzunehmen. In einer ersten Phase, von 2005 bis 2007, wurden die benötigten Zertifikate zwar noch in großen Mengen an Verschmutzer wie RWE und E.on umsonst ausgegeben. In der 2008 gestarteten 2. Handelphase werden deutlich weniger Emissionsrechte verschenkt (in Deutschland um rund 10 Prozent). Ab 2013 müssen die Unternehmen fast alle Zertifikate ersteigern, nur noch in Ausnahmefällen erhalten sie dann noch Verschmutzungsrechte umsonst. Zudem könnten bald weitere Industriesektoren wie etwa die verpflichtet werden, Emissionsrechte zu kaufen.
Dann könnte die Grundidee des Emissionshandels ernst zu nehmen sein.
Dessen Spielregeln wurden bereits Ende 1997 im Klimaschutz-Protokoll von Kyoto festgelegt. Ende 2009 will die Weltgemeinschaft auf einer Nachfolgekonferenz im dänischen Kopenhagen diese Regelungen aktualisieren, die 2012 auslaufen. Das wäre die Grundlage für das Funktionieren eines weltumspannenden Emissionshandels, der bislang über Ansätze nicht hinaus gekommen ist. Nun aber stehen die USA kurz davor, für 2012 einen landesweiten Emissionshandel einzuführen. Dort findet bislang lediglich regional begrenzt ein Handel mit Verschmutzungsrechten statt, in einigen Bundesstaaten der Ost- und Westküste. Der neue US-Präsident Barack Obama setzt bei seiner Energiepolitik stark auf den Emissionshandel; er soll wesentlich zu einer Reduktion der US-Treibhausgasemissionen beitragen. Es wäre nur nahe liegend, ihn mit dem Emissionshandel der Europäer zu verbinden. Denn das EU-System ist seit Jahren erprobt und über Tochtergesellschaften in Europa haben etliche US-Unternehmen bereits Erfahrungen damit sammeln können. Ein solcher transatlantischer Emissionshandel wäre auch für andere Länder attraktiv.
Doch aktuell zeigt der Emissonshandel der EU nur eine schwache Dynamik.Im ersten Halbjahr 2009 kostete es weniger als 15 Euro, eine Tonne des Treibhausgases CO2 in die Luft zu pusten. Denn das war der Preis für Emissionszertfikate, die etwa an Klimabörsen gehandelt werden. Für jede Tonne CO2, die im Laufe eines Jahres ausgestoßen wird, müssen die zur Teilnahme am Emissionshandel verpflichteten Unternehmen am Jahresende ein solches Papier vorlegen. In der Bundesrepublik gleicht die Deutschen Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt die vorgelegten Zertifkate mit der ermittelten Treibhausbelastung des jeweiligen Unternehmens ab und verlangt hohe Bußgelder, wenn nicht genügend Verschmutzungsrechte vorliegen.
Seit dem Start des EU-weiten Emissionshandels in 2005 wurden die CO2-Zertifikate im Schnitt für 15 bis 20 Euro gehandelt. Allerdings war der Preis für die so genannten EUAs (EU-Emissionsberechtigungen) bis 2007 sehr schwankungsanfällig, da der Markt noch viele Kinderkrankheiten durchmachte. So herrscht erst seit 2008 genügend Liquidität im Markt, in dem Jahr lag der Preis durchweg über 20 Euro.
Hat die Wirtschaftskrise den Preis für EUAs nach unten gedrückt? Es scheint nahe zu liegen, dass die lahmende Konjunktur dazu führt, das weniger Waren produziert und folglich weniger Energie verbraucht wird. Aber auch viele andere Faktoren wirken sich auf die Preisentwicklung aus. So ersetzt der starke Ausbau Erneuerbarer Energie immer größere Anteile der klimabelastenden Energieerzeugung. Gleiches gilt für den vermehrten Einsatz von Gaskraftwerken, die deutlich emissonsärmer arbeiten als Kohlekraftwerke. Einflussreich ist auch ein so unbeständiger Faktor wie das Wetter. Hohe Kälte führt zu einem erhöhten Energieverbrauch fürs Heizen, starke Hitze lässt den Bedarf für strombetriebene Kühlung ansteigen; milde Winter und verregnete Sommer haben den gegenteiligen Effekt. Aufgrund der Bankenkrise kam seit 2008 ein weiterer Faktor ins Spiel: Wenn Unternehmen keine Kredite von Banken bekamen, konnten sie EUAs verkaufen, um sich so kurzfristig liquide Mittel zu verschaffen.
Laut einer im Mai 2009 durchgeführten Erhebung der KfW und des Mannheimer ZEW geht die Mehrheit der Marktteilnehmer und Beobachter davon aus, dass sich die CO2-Zertifikate in diesem Jahr höchstens auf 18 Euro verteuern werden. Ab 2013 sei mit Preisen von bis zu 30 Euro zu rechnen. Nach Einschätzung von Hans-Jürgen Nantke, Chef der Deutschen Emissionshandelsstelle, muss der Preis für EUAs 15 bis 20 Euro betragen, um Unternehmen zu Investitionen in Emissionsminderungen anzuregen.
Bislang können Privatanleger kaum am EU-weiten Emissionshandel teilnehmen, also dem Handel mit Rechten zur Luftverschmutzung. Ausnahme: Die zur UniCredit gehörende HVB aus München bietet ein Produkt mit dem Namen Open End Partizipationszertifikat auf den EXC Carbon Financial Instruments (CO2) Future an. Dieses Zertifikat bezieht sich auf die Preise für Emissionsrechte an der der European Climate Exchange (ECX) in Amsterdam. Das HVB-Papier stellt das Emissionsrecht für eine Tonne CO2 dar. Es spiegelt so genannte „CO2-Futures“, wie sie an der Klimabörse ECX gehandelt werden. An deren Wertentwicklung beteiligt das Zertifikat den Anleger.
Die Laufzeit des HVB-Zertifikats ist unbegrenzt, das Papier wird unter anderen an den Börsen in Stuttgart und Frankfurt gehandelt. Eine jährlich anfallende Gebühr von bis zu 0,5 Prozent mindert die Rendite. Doch der Kursverlauf des mit 15 Euro gestarteten Zertifikats war lange positiv. Bis Anfang Juli 2008 kletterte es auf den bisherigen Rekordwert von 30 Euro. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise stürzte der Kurs dann bis zum Februar 2009 auf unter zehn Euro ab. Denn mit der sinkenden Wirtschaftsproduktion verringerte sich in der EU auch der Energieverbrauch der Industrie. Das belastete die Preise für CO2-Zertifikate und -Futures. Bis zum Juni 2009 hat sich der Kurs des HVB-Zertifikats zwar deutlich erholt. Er konnte aber das Niveau des Ausgabekurses von 15 Euro noch nicht wieder erreichen. Die weitere Kursentwicklung wird wesentlich davon abhängen, welchen Kurs die EU beim Klimaschutz einschlägt. Je strenger sie mit der Industrie umgeht, desto mehr wird das Papier gewinnen. Bisher waren die Vorgaben eher lasch.
Fazit: ein riskantes Papier.
Open End Partizipationszertifikat auf den EXC Carbon Financial Instruments (CO2) Future
WKN: HV2C02
ISIN: DE000HV2C025
Sicherheitshinweis für das Investment in Zertifikate
Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen der Bank, die das Wertpapier emittiert. Das bedeutet, dass der Anleger sein eingesetztes Kapital verliert, sollte die Emittentin in Konkurs gehen. Das unterscheidet Zertifikate etwa von Fonds. Diese sind Sondervermögen der Banken und werden nur von ihnen verwaltet. Auch bei einer Insolvenz bleiben die Fondsanteile Eigentum der Anleger. Daher ist die Bonität der Emittentin ein wichtiger Faktor beim Kauf eines Zertifikats. So sollten Anleger solche Wertpapiere nicht nur von einer einzigen Bank erwerben, sondern das Risiko streuen.
Wie schnell aus dem potentiellen ein reales Risiko werden kann, zeigte die US-Bankenkrise von 2008. Die traditionsreiche Großbank Bear Stearns geriet im Zuge der Finanzkrise in den USA binnen kurzer Zeit in wirtschaftliche Not und setzte den Handel seiner Zertifikate vorübergehend aus. Zertifikate der Lehman Brothers Investmentbank und ihrer europäischen Töchter sind nach dem Konkurs der US-Bank praktisch wertlos geworden.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei Zertifikaten ist die Preisbildung. Der Preis orientiert sich in der Regel zwar am Basiswert, zum Beispiel dem zu Grunde liegenden Index, aber auch die Bonität der Emittentin entscheidet. Wenn die emittierende Bank ins Trudeln gerät, stellt sie keine Preise mehr. Die Anleger können dann ihre Zertifikate nicht verkaufen, selbst dann nicht, wenn die Papiere über Börsen handelbar sind.