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Volumen nachhaltiger Geldanlagen in der Schweiz wächst um 23 Prozent
Der nachhaltige Anlagemarkt in der Schweiz hat 2010 erneut stark zugelegt und damit den Wachstumskurs des Vorjahres fortgesetzt. Dies zeigen Ergebnisse der Studie "Sustainable Investments in Switzerland", die das unabhängige Beratungsunternehmen onValues gemeinsam mit dem Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) Schweiz in Zürich veröffentlicht hat. Demnach belief sich das Volumen nachhaltiger Anlagen zum Ende des Jahres 2010 auf 42 Milliarden Schweizer Franken, was einem historischen Höchststand entspricht. Im Vergleich zu 2009 war ein Plus von 23 Prozent zu verzeichnen.
"Das eindrückliche Wachstum zeigt, dass sich die Branche in bester Verfassung befindet und nachhaltige Finanzprodukte von den Investoren verstärkt nachgefragt werden" kommentiert Sabine Döbeli, FNG-Vizepräsidentin und Leiterin des FNG Schweiz, die neuesten Zahlen. "Die gute Verfassung des nachhaltigen Anlagemarkts spiegelt sich auch in der Tatsache, dass netto rund vier Prozent Neugeld in bestehende nachhaltige Fonds geflossen sind, während schweizerische Fonds insgesamt einen Abfluss in der gleichen Größenordnung erlitten“, so Döbeli.
Mit 58 Prozent entfiel 2010 das Gros der nachhaltigen Geldanlagen auf Investmentfonds, die damit im Vergleich zum Vorjahr zugelegt haben. Mandate vereinten 38 Prozent des Marktes auf sich und strukturierte Produkte rund vier Prozent. Auch private Investoren konnten ihre Marktposition weiter ausbauen. Ihr Anteil wuchs zu Lasten der institutionellen Investoren leicht auf insgesamt 57 Prozent. Aktien rangieren unverändert mit 63 Prozent auf Platz eins.
Nach den Worten von Dr. Ivo Knoepfel, Studienautor und Geschäftsführer von onValues, hat sich 2010 bezüglich des Einsatzes der verschiedenen nachhaltigen Anlageansätze wenig geändert – mit einer Ausnahme: „Wir konnten einen deutlichen Zuwachs bei der aktiven Stimmrechtsausübung, also der Ausübung von Aktionärsstimmrechten auf Generalversammlungen, feststellen“, erläutert der Finanzexperte. „Zu dieser Entwicklung passt auch, dass 44 Prozent der befragten Banken und Asset-Manager planen, die Stimmrechte künftig vermehrt aktiv auszuüben“, so Knoepfel.
Ähnlich wie in der Vergangenheit hatten Asset-Manager in der Schweiz auch 2010 eine starke Präferenz für den Best-In-Class-Ansatz. Gleiches gilt für Ausschlusskriterien wie beispielsweise Rüstung, Tabak oder ausbeuterische Kinderarbeit. Zum ersten Mal im Rahmen dieser Studie wurde nach dem Ansatz der Integration gefragt, bei der soziale und ökologische Aspekte und Kriterien der guten Unternehmensführung in die traditionelle Finanzanalyse einbezogen werden. Insgesamt konnten 5,6 Milliarden Schweizer Franken identifiziert werden, auf die dieser Ansatz angewendet wird.
Die Studie zum nachhaltigen Anlagemarkt in der Schweiz führt onValues seit 2005 jährlich im Auftrag des FNG Schweiz durch. Die Erhebung ist mit der Methodik des Europäischen Dachverbandes Eurosif (European Sustainable Investment Forum) abgestimmt. Nach Schätzungen von onValues deckt die Studie mehr als 95 Prozent des nachhaltigen Anlagemarktes in der Schweiz ab. Die Studie wurde von folgenden Instituten unterstützt: Bank Sarasin, Bank Vontobel, Ethos, Inrate, Kaiser Ritter Partner, Raiffeisen Schweiz, SAM Group, Swisscanto und Zürcher Kantonalbank.