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Vinis-Geschäftsführer Wolfgang Pinner stellt ausgewählte Titel aus dem Portfolio des Fonds Espa Vinis Stock Austria vor: „Wachstumsdynamik in den Ländern Zentral- und Osteuropas spricht für österreichische Unternehmen“

Mit 34,72 Prozent Plus gehörte der Espa Vinis Stock Austria Ende Mai zu den erfolgreichsten nachhaltigen Aktienfonds der letzten zwölf Monate in Deutschland. Der Fonds der Wiener Vinis GmbH investiert ausschließlich in österreichische Aktien, die in dem nachhaltigen Index Vönix (VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) enthalten sind. Vinis-Geschäftsführer Wolfgang Pinner stellt im Gespräch mit ECOreporter.de ausgewählte Titel aus dem Portfolio des Fonds vor.


ECOreporter.de: Zu den größten Positionen im Portfolio Ihres Fonds Espa Vinis Stock Austria zählen Aktien der österreichischen Unternehmen Boehler Uddeholm, Wienerberger und Verbund. Würden Sie uns die drei Firmen kurz vorstellen? Was zeichnet sie aus Ihrer Sicht besonders als nachhaltige Titel aus?
Wolfgang Pinner: Von den drei Unternehmen ist Böhler-Uddeholm sicher als Sondersituation zu bewerten. Das Unternehmen wurde mehrheitlich von der ebenfalls österreichischen voestalpine übernommen. Wir haben die Aktien im Rahmen der Übernahme abgegeben.

Wienerberger ist Weltmarktführer in einer Nische des Baustoffsegments mit sehr guter Marktposition in den europäischen und nordamerikanischen Märkten für Ziegelprodukte. Das Unternehmen weist hohes Wachstum bei hohen Margen auf. Das Produkt selbst ist aus Sicht der Nachhaltigkeit sehr interessant. Im Bereich Stakeholderpolitik ist Wienerberger gut unterwegs, muss allerdings noch an der Dokumentation der Prozesse arbeiten. Das Unternehmen arbeitet aktiv mit NGOs zusammen.

Verbund schließlich ist ‚der’ grüne Stromversorger in Europa mit tiefen Erzeugungskosten seiner hydraulischen Kraftwerke und Wachstumspotential am italienischen Markt, wo Kapazitätserweiterungen dringend notwendig sind.


ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie die Aussichten dieser drei Aktien für die nächsten zwölf Monate?
Pinner: Bei Böhler-Uddeholm bleibt nur die Hoffnung auf eine Erhöhung des Übernahmepreises, wovon ich aber nicht ausgehe.
Wienerberger wird weiter von der guten Konjunktur in Europa profitieren, weiteres Wachstum in Osteuropa ist angesagt.
Verbund schließlich wird sich mit den Energiepreisen nach oben entwickeln. Übernahmephantasien sind sowohl für Wienerberger als auch Verbund nicht völlig auszuschließen.


ECOreporter.de: Handelt es sich nach Ihrer Analyse eher um risikoreiche oder risikoarme Investments?
Pinner: Die Wiener Börse hat eine nicht unwesentliche Korrelation mit den zentral- und osteuropäischen Aktienmärkten. Die Volatilität des Marktes sollte daher über dem westeuropäischen Schnitt liegen. Auf der anderen Seite spricht die Wachstumsdynamik in den Ländern Zentral- und Osteuropas zumindest langfristig für österreichische Unternehmen.


ECOreporter.de: Der österreichische Aktienmarkt hat sich in den letzten Monaten sehr gut entwickelt. Gibt es inzwischen auch Titel, die Sie als überteuert ansehen und bei denen Sie von einem Investment derzeit abraten?
Pinner: Der österreichische Aktienmarkt erscheint insgesamt betrachtet als nicht überteuert. Dies gilt zumindest für die Blue Chips. Bei marktengeren Titeln allerdings sind teilweise überzogene Bewertungen zu erkennen.


ECOreporter.de: Die großen Aktienindices haben inzwischen Ihre historischen Höchststände erreicht. Für wie groß halten Sie die Gefahr eines Kursrückgangs? Inwiefern können Sie mit einem stark fokussierten Aktienfonds wie dem Espa Vinis Stock Austria dagegen Vorsorge treffen.
Pinner: Das Chancen-Risiko Profil an den Börsen hat sich durch die lange Hausse seit Frühjahr 2003 generell verschlechtert. Ich erwarte daher zumindest auf mittlere Sicht eine Konsolidierungsbewegung. Diese könnte die Märkte rund fünf Prozent kosten. Die Wiener Börse und damit auch der Espa Vinis Stock Austria konnte sich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder von den Weltbörsen abkoppeln. Ich gehe auch in den nächsten Monaten von einer relativen Outperformance aus.


ECOreporter.de: Herr Pinner, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Bild: Wolfgang Pinner; Chart zur Wertentwicklung des Espa Vinis Stock Austria vom 31. Mai 2006 bis 31. Mai 2007. / Quelle: Erste Sparinvest
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