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Vestas wird Opfer von Hacker-Angriff – Aktie unter Druck
Der dänische Windturbinenhersteller Vestas ist am Wochenende Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Das teilte das Unternehmen am heutigen Montag mit. Bei der Attacke auf die interne IT-Infrastruktur seien Daten "kompromittiert" worden, Kunden seien aber nicht betroffen.
Der Angriff zwang Vestas nach eigenen Angaben dazu, IT-Systeme in mehreren Geschäftsbereichen und Standorten abzuschalten, um das Problem einzudämmen. Produktions-, Konstruktions- und Serviceteams wären aber in der Lage gewesen, den Betrieb fortzusetzen, erklärte das Unternehmen. Die vorläufigen Ergebnisse der Untersuchung des Angriffs hätten zudem ergeben, dass sich der Vorfall nur auf Vestas selbst beschränkt habe.
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"Es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Vorfall den Betrieb von Dritten, einschließlich der Kunden und der Lieferkette, beeinträchtigt hat", hieß es in der Vestas-Erklärung. Das Unternehmen fügte hinzu, seit dem Angriff sei auch mit externen Spezialisten an der Wiederherstellung der IT-Sicherheit gearbeitet worden. Mittlerweile habe man mit einem schrittweisen Hochfahren aller IT-Systeme begonnen.
Zur genauen Natur des Angriffs machte Vestas keine Angaben, angesichts der Aussage zu "kompromittierten Daten" könnte es sich allerdings um einen Angriff mit sogenannter "Ransomware" handeln. Das sind Schadprogramme, die Daten so verschlüsseln, dass Unternehmen oder auch Behörden keinen Zugriff darauf mehr haben und Computersysteme praktisch nutzlos werden.
Aussichten von Vestas weiter stark
Angreifer versuchen damit oftmals, viel Geld von Konzernen oder öffentlichen Stellen zu erpressen, damit diese wieder Zugriff auf betroffene Systeme bekommen. In den vergangenen Monaten nahmen diese Hacker-Angriffe auf Unternehmen weltweit zu, auch deutsche Konzerne und Kommunen waren betroffen.
Der Vorfall, dessen finanzielle Auswirkungen noch unklar sind, ereignet sich zu einem Zeitpunkt, zu dem Vestas mit Lieferengpässen und hohen Rohstoffkosten zu kämpfen hat, die die Gewinnmargen unter Druck setzen. Das Unternehmen senkte in diesem Monat zum zweiten Mal in diesem Jahr seinen Ausblick für 2021 und meldete einen hinter den Prognosen zurückbleibenden Quartalsgewinn.
Die Vestas-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 2,2 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 29,68 Euro (Stand: 22.11.2021, 10:23 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 11 Prozent an Wert eingebüßt, auf Jahressicht ist sie 5,1 Prozent im Minus. Langfristig betrachtet notiert die Aktie aber weiter auf historisch hohem Niveau: In den letzten fünf Jahren hat sie rund 156 Prozent gewonnen.
Auch hat Vestas trotz aller Probleme weiterhin die höchsten Gewinnmargen unter den börsennotierten Windradspezialisten. ECOreporter traut es dem Unternehmen zu, robust durch die aktuelle Krise zu kommen. Nach sehr hohen Kursgewinnen seit dem Frühjahr 2020 ist die Aktie derzeit aber mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 68 weiter zu teuer für einen Neueinstieg.
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Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
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Vestas Wind Systems A/S: ISIN DK0061539921 / WKN A3CMNS