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Vestas testet erfolgreich weltgrößte Windturbine
Vestas hat die Installation seiner V236-Prototyp-Turbine mit einer Leistung von bis zu 15 Megawatt erfolgreich abgeschlossen. Im Østerild National Test Center für große Windkraftanlagen in Dänemark produzierte die für Offshore-Windparks konstruierte Turbine voll aufgebaut ihre ersten Kilowattstunden Strom.
„Dies ist ein großer Schritt nach vorn in unserem Bestreben, die Umstellung auf grüne Energie zu beschleunigen, und es ist ein wichtiger Meilenstein für Vestas und unsere Partner", erklärte Anders Nielsen, Chief Technology Officer von Vestas. Der Prototyp wird nun einem umfangreichen Test- und Verifizierungsprogramm unterzogen, um die Zuverlässigkeit sicherzustellen, bevor die vollständige Typzertifizierung und die Serienproduktion beginnen.
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Die Entwicklungs- und Montagearbeiten für den Prototypen fanden an den F&E- und Produktionsstandorten von Vestas in Dänemark statt. Die Blattformen wurden in der Blattfabrik des Konzerns in Lem entwickelt, die Herstellung der 115,5 Meter langen Prototypenblätter erfolgte dann in der Offshore-Blattfabrik von Vestas in Nakskov. Erste Tests der noch nicht installierten Turbine hatten Anfang des Jahres auch beim Fraunhofer-Institut in Bremerhaven stattgefunden.
"Diese Leistung ist ein Beweis für die engagierte Arbeit der vielen beteiligten Vestas-Mitarbeiter. Mit dieser Windkraftanlage setzen wir neue Maßstäbe für technologische Innovation, Industrialisierung und Skalierung im Bereich der Erneuerbaren Energien, um eine nachhaltige Offshore-Windindustrie zu schaffen“, so Nielsen weiter.
Aktie auf Jahressicht im Plus
Mit einer überstrichenen Fläche von mehr als 43.000 Quadratmeter liefert die V236 Vestas zufolge eine branchenführende Leistung und verschiebt die Grenzen der Windenergieerzeugung auf etwa 80 Gigawattstunden pro Jahr. Das wäre theoretisch genug Leistung, um etwa 20.000 europäische Haushalte mit Strom zu versorgen und mehr als 38.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.
Die weltweit einsetzbare Offshore-Turbine bietet laut Vestas eine um 65 Prozent höhere jährliche Energieproduktion als das Vorgängermodell V174-9,5 MW. Für einen 900-MW-Windpark erhöht sie demnach die Produktion um fünf Prozent mit gleichzeitig 34 Turbinen weniger. Vestas hat für die V236 bisher Vorverträge im Umfang von mehr als 8 Gigawatt (GW) in fünf verschiedenen Märkten bekannt gegeben.
Die Vestas-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 27,49 Euro (Stand: 30.12.2022, 12:51 Uhr). Der Börsenkurs ist seit seinem Jahrestief bei etwa 18 Euro im Oktober stark gestiegen: Auf Sicht von drei Monaten hat die Aktie rund 45 Prozent an Wert gewonnen, mittlerweile verzeichnet sie sogar auf Jahressicht ein Plus von 4,7 Prozent.
Dass die 2022 lange gebeutelte Aktie von Vestas sich zum Jahresende derart stark entwickelt, ist erfreulich. Die Unsicherheiten im aktuellen Geschäft bleiben allerdings bestehen: Vestas kämpft wie die ganze Windturbinen-Branche mit Projektverzögerungen, Störungen in den Lieferketten und der hohen Inflation. Das Geschäftsjahr wird das Unternehmen wohl in den roten Zahlen abschließen, nach einem schwachen dritten Quartal hatte Vestas seine Jahresprognose für 2022 Anfang November erneut gesenkt. Derzeit bestreikt zudem die Gewerkschaft IG Metall die deutsche Tochter des Konzerns, um diese zu Tarifverhandlungen zu zwingen.
Von einem Neueinstieg in die Vestas-Aktie rät ECOreporter aktuell ab. Gleichwohl sieht die Redaktion bei Vestas trotz der aktuellen Probleme weiterhin die stabilsten Bedingungen aller börsennotierten Windanlagenbauer. Wer bereits investiert ist, sollte die derzeitige Ergebniskrise aussitzen. Die Margen des Unternehmens lagen vor der Corona-Krise auf einem gutem Niveau und sollten sich langfristig wieder erholen. Um seine Lieferkette weiter zu stärken, baut Vestas aktuell seine Kooperation mit dem US-amerikanischen Rotorblatthersteller TPI Composites aus.
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Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
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Vestas Wind Systems A/S: