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Vestas: Appell an die deutsche Politik – bald mehr Windräder?
Der weltweit größte Windkraftanlagenbauer Vestas hat an die deutsche Politik einen Appell gerichtet. Angesichts der Probleme beim Ausbau der Windkraft an Land fordert der dänische Konzern das Nachbarland zum raschen Handeln auf. Grund für den Appell mag auch ein Auslieferungsstau auf dem deutschen Markt sein, mit dem Vestas gerade zu kämpfen hat. Profitieren sollte das Unternehmen von einem rascheren Ausbau der Windkraft in Deutschland allemal.
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Vestas-Manager Alex Robertson sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Zum Abbau der Hemmnisse insbesondere bei Genehmigungen von Windenergieprojekten an Land ist ein Nationaler Aktionsplan Windindustrie mit konkreten Maßnahmen in den Bereichen Planungsrecht, Genehmigungsverfahren und Artenschutz schnellstmöglich erforderlich. Bund und Länder müssen liefern."
"Akuter Handlungsbedarf"
Zwar würde Vestas die Energiewende in Deutschland weiterhin positiv beurteilen, sehe jedoch bei den aktuellen Onshore-Windenergie-Ausschreibungen in Deutschland "akuten Handlungsbedarf".
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte wegen eines starken Rückgangs beim Ausbau der Windkraft ein Krisentreffen mit der Branche angekündigt. Der Bundesverband Windenergie (BWE) hatte ein solches Treffen verlangt, da Klagen und verzögerte Genehmigungsverfahren die Branche belasten würden.
Nach einer Analyse der Fachagentur Wind an Land laufen derzeit in Deutschland Klagen gegen mehr als 300 Windkraft-Projekte mit insgesamt 1 Gigawatt Leistung. Der Hauptgrund sind Bedenken bezüglich des Natur- und Artenschutzes.
Vestas Marktführer – Geschäft boomt vor allem in USA und Südamerika
Im Onshore-Windkraft-Markt hatte Vestas 2018 laut Daten von Bloomberg New Energy Finance einen weltweiten Marktanteil von 22,2 Prozent – und war damit weltweiter Marktführer vor dem chinesischen Konzern Goldwind, der auf einen Marktanteil von 14,7 Prozent kam.
Im ersten Quartal 2019 sind nach Angaben von Vestas die Auslieferungen von Windrädern in Europa jedoch ins Stocken geraten: Mit einem Volumen von 309 Megawatt gingen sie um mehr als 50 Prozent zum Vorjahr zurück. Laut dem dänischen Unternehmen war vor allem der deutsche Markt für den Auslieferungsstau verantwortlich. Europa ist für Vestas der zweitwichtigste Markt. Der Auftragseingang betrug im ersten Quartal 720 MW und wurde vor allem von Aufträgen aus Frankreich getragen.
Vestas profitiert von schnellerem Ausbau der Windkraft in Deutschland
Sollte es zu einem schnelleren Ausbau der Windkraft in Deutschland kommen, dürfte Vestas profitieren. Allerdings sind andere Märkte für das Unternehmen bedeutender als der europäische Markt.
Am besten läuft das Geschäft für Vestas derzeit in Nord- und Südamerika. Insgesamt lieferte das dänische Unternehmen unter anderem in den USA, Chile, Argentinien und Mexiko im ersten Quartal Windräder mit einem Volumen von 991 MW aus und erhielt Aufträge über 1.663 MW. Der Markt in Asien kommt für Vestas derzeit auf Platz drei mit Auslieferungen von 301 MW und Aufträgen über 621 MW im ersten Quartal.
Analysten erwarten sinkenden Margen
Die Auftragslage bei Vestas ist sehr gut. Seit Beginn des Jahres heimste der dänische Windradbauer 8,06 GW an Aufträgen ein – mehr als die Hälfte der erwarteten Jahreskapazität.
Die Unternehmensleitung erwartet in der zweiten Jahreshälfte eine generelle Belebung des Geschäfts. Die Zahlen für das zweite Quartal wird Vestas am 15. August vorlegen. Viele Analysten befürchten sinkende Margen – wie bei den Branchenkollegen. Deshalb sollten Neueinsteiger die Veröffentlichung der Zahlen abwarten.
Die Vestas-Aktie steht an der Börse Xetra bei 73,66 Euro (12.8., 9:37 Uhr). Auf Jahressicht ist die Aktie des dänischen Windradbauers 37,4 Prozent im Plus.
Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
Lesen Sie auch den aktuellen ECOreporter-Windaktien-Überblick in der "Fridays for Anleger"-Reihe.
Vestas Wind Systems A/S:
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17.07.19
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