Aktientipps

Verkaufsempfehlung für Nordex-Aktie

Fundamentale Gründe gegen ein Engagement beim Hamburger Windkraftanlagenhersteller Nordex AG hat das Researchunternehmen Analysten der Hamburger Montega AG ermittelt.  Es rät, die Aktie zu verkaufen.

Die zum Halbjahr berichtete Bruttomarge von 28,5 Prozent sei insbesondere auf die verbesserten Einkaufsbedingungen wegen gefallener Rohstoffpreise zurückzuführen und nur vorübergehender Natur. Aufgrund des starken Wettbewerbs innerhalb der Windenergiebranche sei davon auszugehen, dass Nordex die verbesserten Einkaufskonditionen an die Kunden weitergeben und die Bruttomarge bereits im zweiten Halbjahr wieder in Richtung 21 Prozent zurückgehen werde.

Die Entwicklung der Windkraftindustrie in 2010 verläuft bisher enttäuschend, stellt Montega fest. Die konjunkturelle Schwäche sowie mögliche Änderungen der staatlichen Fördersysteme hätten zur  Verunsicherung von Investoren bei Windprojekten geführt. In den USA ist das Geschäft in den vergangenen Monaten dramatisch geschrumpft (wir Opens external link in new windowberichteten). Die Hoffnung, dass sich die USA zum Vorreiter bei der Errichtung neuer Windparks entwickeln und das Land zeitnah eine Energiewende einleiten wird, sei damit erstmal vom Tisch.

Die von der Regierungskoalition beschlossenen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke dürften ebenfalls zu einem weiteren Aufschub von Investitionen in Windkraft führen und die erwartete Erholung der Branche weiter verzögern, schreiben die Analysten. Eine derartige Entwicklung werde Nordex schwer treffen. Denn weil er mit einer deutlichen Erholung der Branche im zweiten Halbjahr 2010 und eines dynamischen Wachstums im kommenden Jahr rechne, habe der Windturbinenbauer seinen Vorratsbestand im ersten Halbjahr 2010 um 27,8 Millionen auf 275 Millionen Euro gesteigert und angekündigt, diesen Ausbau fortzusetzen. Ein Nachfragerückgang jedoch habe zur Folge, dass der getätigte Vorratsaufbau unnötig Working Capital bindet und die Kapitalkosten ansteigen.

Durch den verstärkten Markteintritt von Großkonzernen gehen die Analysten davon aus, dass mittelfristig die erwartete Margensteigerung schwächer ausfallen dürfte. Da Nordex im Vergleich zu Vestas, Gamesa und Repower die niedrigsten Margen aufweist, werde das Unternehmen am stärksten von einem sich verschärfenden Wettbewerb betroffen.

Die Aktie notierte in Frankfurt bei 7,68 Euro (9:46 Uhr). Seit Mai schwankt der Kurs auf niedrigem Niveau. Vor einem Jahr stand die Aktie noch bei 12,43 Euro.

Nordex AG: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655

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