Nachhaltige Aktien, Meldungen

Verhebt sich Tesla Motors am Bau seiner US-Batteriefabrik?

Obwohl der kalifornische Luxus-Elektroautohersteller Tesla Motors fortlaufend tiefrote Zahlen schreibt ist die Aktie des Unternehmens seit langem ein Liebling an der Börse: Heute um 12:44 Uhr notierte die Tesla-Aktie mit 214,63 Euro 0,7 Prozent über dem Vortagskurs. Damit ist sie 23 Prozent teurer als vor einem Monat und 67 Prozent teurer als vor einem Jahr. Der aktuelle Aufwärtstrend startete nach einem leichten Kurseinbruch Anfang Mai 2014. Seither ist der Aktienkurs um 62 Prozent gestiegen.

Ein Problem, das Tesla in der Verlustzone hält, sind die hohen Entwicklungs- und Vertriebskosten. Eine riesige neue Fabrik, die Tesla mit dem japanischen Partner Panasonic realisieren will, soll das ändern. Die Investitionen in dieses Riesenprojekt taxiert Tesla auf vier Milliarden Dollar. Analysten zweifeln jedoch daran, dass der US-Elektroautohersteller seine ehrgeizigen Ziele mit diesem Milliardenprojekt erreichen wird. Nach neusten US-Medienberichten hat Tesla für die so genannte Gigafactory, zu der Panasonic bis zu einer Milliarde Dollar beisteuern will, nun einen Standort gefunden – in Nevada. Tesla will zwei Milliarden Dollar dieser Kosten selbst stemmen (ECOreporter.de   berichtete) Das Werk soll bis 2020 rund 6500 Arbeitsplätze bringen und es durch die Großproduktion ermöglichen, die Fahrzeuge je Stück günstiger anbieten zu können.

Wird die geplante Gigafactory zu groß?

Cosmin Laslau, Analyst von Lux Research, kommt in einer aktuellen Analyse zu dem Schluss, dass Tesla mit der Fabrik wohl nicht so viel einsparen kann wie erhofft. Seiner Ansicht nach wird das Projekt das Tesla Modell III lediglich um 2.800 Dollar günstiger machen. Dies reiche nicht aus, um die bis 2020 anvisierten Einsparziele zu erreichen, so der Analyst. Tesla plant die Produktionskosten bis 2020 auf 274 Dollar pro Kilowattstunde (KWh) zu senken. Damit liegt der Autohersteller Laslau zufolge über dem Ziel, des U.S. Advanced Battery Consortium (USCAR). Dieses Gemeinschaftsunternehmen mit Funktionären von Ford und Chrysler an der Spitze strebt bis 2020 eine Kostenreduktion auf 125 Dollar/KWh an. Ford selbst produziert derzeit laut Laslau zu 520 Dollar / KWh. Außerdem hält der Analyst von Lux Research die Gigafactory für überdimensioniert. Er geht davon aus, dass das Werk 57 Prozent mehr Batterien produzieren wird, als tatsächlich benötigt werden. Auch die Pläne von Tesla, einen Teil der Batterien an den Dachsolaranlagen-Spezialisten SolarCity zu verkaufen, werde das Problem der zu erwartenden Überkapazität nicht auflösen, so der Analyst weiter.

Zweifel an langfristigen Vertriebszielen von Tesla
Das Ziel von Tesla, beim Verkauf bis 2020 die 500.000-Fahrzeuge-Marke zu erreichen, hält Laslau für zu hoch. Seiner Prognose zufolge soll Tesla lediglich auf 240.000 Fahrzeuge kommen.

Tesla Motors Inc.: ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x