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Vegane Aktien – grünes Depot ohne Tier: Teil 2 der Serie

Ein veganer Lebensstil ist in, das kann man nicht anders sagen. Aber kann man eigentlich auch vegan, also tierfrei, investieren? ECOreporter.de gibt Tipps.

Im ersten Teil unserer Serie haben wir fünf vegane Aktien porträtiert. Nun stellen wir sechs weitere Aktien vor, die vom veganen Trend profitieren, aber nicht als rein vegan gelten können: Bio-Supermärkte beispielsweise verkaufen viele vegane Produkte und unterstützen damit diesen angesagten Lebensstil, aber sie bieten auch Fleisch oder Milch, Honig und anderes an.


John B. Sanfilippo & Son: Nussproduzent aus den USA

Da Veganer auf tierische Produkte verzichten, sind Nüsse ein wichtiger Teil ihrer Ernährung. Nüsse senken den Cholesterinspiegel und so das Risiko von Herzkrankheiten. "Dies zeigen mehrere kontrollierte Ernährungsstudien", berichtet unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Gut für den Absatz von John B. Sanfilippo & Son, einem der größten Nussproduzenten in den USA. Rein vegan ist die Aktie allerdings nicht, denn das Unternehmen stellt auch Snacks mit Schokolade, Joghurt und Butter Toffee her. Die Aktie entwickelt sich seit 2013 sehr gut.


SunOpta: Gentechnikfreie Bio-Lebensmittel

Das kanadische Unternehmen SunOpta produziert, veredelt, verpackt und vertreibt biologisch hergestellte Nahrungsmittel, vor allem in Nordamerika. SunOpta ist der weltweit größte Lieferant von Haferfasern (also Ballaststoffen) an die Lebensmittelindustrie. Die Produkte stammen aus zertifizierter Öko-Landwirtschaft in den USA und Kanada. Dabei stellt SunOpta auch entsprechende Anforderungen an die Zulieferer und unterstützt sie bei der umweltfreundlichen Produktion. Das Unternehmen verzichtet ausdrücklich auf gentechnisch veränderte Organismen. Die Aktie hat in den letzten Jahren starke Kursschwankungen gezeigt.


Hain Celestial Group: Pflanzliche Lebensmittel und Bio-Marken

Die Hain Celestial Group aus den USA setzt auf den Trend zu gesunder Ernährung. Im Jahr 2015 verstärkte sich Hain Celestial in Europa durch die Übernahme des Vegan- Spezialisten Mona Group. Mona bietet insbesondere vegane Joghurts, Tofu und Nachspeisen in Europa und Mittleren Osten unter der Marke Joya und Happy an. Zur Unternehmensgruppe von Hain gehören weitere Vegan- und Bio-Marken. Mitte 2017 drohte der Rauswurf an der US-Börse Nasdaq,  denn Hain Celestial hat Bilanzierungsprobleme und deshalb seine Hauptversammlung nicht fristgerecht durchgeführt.  Das Unternehmen will aber alles dafür tun, um gelistet zu bleiben.


Herbalife: Umstrittene Diätprodukte

Herbalife ist für seine veganen Protein-Shakes und -snacks bekannt. Das US-Unternehmen bietet außerdem in vielen Ländern Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel an, beispielweise Vitamine. Ob diese Aktie als nachhaltig oder ethisch gelten kann, ist nicht eindeutig: Bei etlichen Verbraucherschützern sind die Diät-Produkte von Herbalife umstritten. Es gibt zudem den Vorwurf, Produkte verursachten Leberschäden, aber das Unternehmen selbst hat das mit Verweis auf Studien immer wieder zurückgewiesen. Die Produkte gelten als relativ teuer, was auch am Vertriebssystem liegen kann. Es beruht vielfach darauf, dass die Kunden zu Verkäufern werden. In Belgien war das System beispielsweise Gegenstand eines Gerichtsverfahrens.


Wessanen: Bekannte Bio-Marken aus den Niederlanden

Wer häufig Bio-Lebensmittel isst, hat bestimmt schon einmal ein Produkt der holländischen Wessanen-Gruppe genossen: Wessanen ist der Sammelname für eine ganze Reihe sehr bekannter, vielfach deutscher Bio-Marken, darunter die Allos Hof-Manufaktur aus Bremen  mit Marken wie Allos, de Rit und Tartex.

Die starke Ausrichtung des Unternehmens auf Fairtrade-Produkte funktioniert auch ökonomisch, denn Fairtrade liegt im Trend: Alleine in Deutschland hat sich der gesamte Umsatz mit solchen Produkten seit 2011 verdoppelt. Wessanen gehört zu den  ECOreporter-Favoriten-Aktien (Link entfernt)  in der Kategorie der  nachhaltigen Mittelklasse-Aktien. (Link entfernt)  Die Aktie hat seit 2013 stark an Wert gewonnen. Auch die Dividende ist interessant.


United Natural Foods: Bio und Fairtrade

In den USA ist United Natural Foods (UNFI) der größte Biolebensmittel-Großhändler, und das Unternehmen ist einer der größten Vertreiber von Fairtrade-Produkten. Auch für diese Aktiengesellschaft gilt allerdings: Sie ist nicht durchgehend vegan. Denn UNFI hat unter anderem auch Milch- und Fleischprodukte im Sortiment.

2016 ist das Unternehmen stark gewachsen: Es hatte die Firmen Haddon House Food Products, Global Organic/Specialty Source, Nor-Cal Produce und Gourmet Guru übernommen. Ein engmaschiges Vertriebsnetz soll nicht nur frische Ware, sondern auch wenig Transportaufwand garantieren.


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04.09.17
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