Sie wollen grüner werden: Viele Unternehmen haben das Thema ESG auf dem Schirm und strengen sich an, um nachhaltiger zu werden. Das ist im Interesse der Anleger. / Foto: Unternehmen

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Firmenlenker wollen ethisch korrekter sein

Unternehmen rücken die sogenannten ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) vermehrt in den Fokus. Das zeigt eine Umfrage von Fidelity International.

Der Grund für das Umdenken in den Firmenspitzen: Immer mehr Anleger interessieren sich dafür, ob Unternehmen Faktoren wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung im Geschäftsalltag berücksichtigen. Diesem Anliegen der Investoren wollen und müssen die Manager gerecht werden. 

Fidelity International, ein Finanzdienstleister mit Hauptsitz in den USA, hat deshalb Analysten befragt, wie sie die Taten der Unternehmen einschätzen. Die Analysten führen jährlich Tausende Gespräche mit Managern aus Unternehmen auf oberster Ebene - sie wissen also, wie die Führungsebene tickt. Fest steht demnach: An dem Thema ESG kommen Firmen kaum noch vorbei - jedoch offenbart die Umfrage große Unterschiede zwischen Regionen und Branchen.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse:

  • 40 Prozent der Fidelity-Analysten geben an, dass sich ein Großteil der von ihnen beobachteten Unternehmen verstärkt darum bemüht, ESG-Richtlinien umzusetzen.Im Vorjahr hatten gerade einmal 13 Prozent der Analysten entsprechende Trends in den Unternehmen beobachtet.
  • Japanische Unternehmen sind eindeutig Vorreiter bei den ESG-Themen. Auch in Europa und den USA haben Firmen vermehrt solche nachhaltigen Richtlinien eingeführt. Zu den Ländern mit rückläufiger Tendenz zählen Schwellenländer-Regionen wie Naher Osten, Afrika und Lateinamerika. Firmen in China bilden das Schlusslicht. 
  • Bei der Bedeutung einzelner ESG-Faktoren steht der Umweltschutz weltweit am stärksten im Fokus, ein weiteres Schwerpunktthema ist der Kampf gegen Bestechung und Korruption.
  • In Energieunternehmen wird das ethische Handeln immer wichtiger: 79 Prozent der Analysten beobachten aktuell verstärkte Bemühungen dieser Firmen - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Auch in der Finanzbranche ist ein Umdenken spürbar, hier stieg der Wert von 19 auf 59 Prozent. Im Gesundheitssektor konnten 58 Prozent der Analysten ein verstärktes Interesse der Unternehmen an ESG-Themen beobachten (Vorjahr: 17 Prozent). 
  • Bei ressourcenintensiven Wirtschaftszweigen wie der Rohstoff-, Industrie-, und Versorgerbranche ist der Anteil an Unternehmen mit Fokus auf ESG-Themen traditionell hoch.
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