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Wasserversorger United Utilities: Hohe Kosten belasten, Dividende wird erhöht
Großbritanniens größtes Wasserversorgungsunternehmen United Utilities hat im Geschäftsjahr 2022/23 (April bis März) wieder Gewinn gemacht, und will mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Das operative Ergebnis sank allerdings deutlich. Und: Der Konzern steht weiter im Zentrum eines Abwasserskandals.
Wie das Unternehmen mitteilte, sank der operative Gewinn vor Steuern um rund 28 Prozent auf 256 Millionen Britische Pfund (297 Millionen Euro). Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von knapp 205 Millionen Pfund (238 Millionen Euro). Im Vorjahr war wegen Sondereffekten nach Steuern noch ein Verlust von 57 Millionen Pfund verzeichnet worden.
Dividende wird erhöht
Auch der Umsatz ging deutlich um 38 Millionen Pfund auf 1,8 Milliarden Pfund (2,1 Milliarden Euro) zurück, laut Unternehmen war dies vor allem auf den geringeren Wasserverbrauch zurückzuführen. Die zulässigen Gebührenerhöhungen hätten diese Einbußen nicht ausgleichen können. Den Vorsteuergewinn belasteten zusätzlich erhöhte Kosten insbesondere für Strom und Chemikalien.
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Der Vorstand schlägt dennoch eine Schlussdividende von 30,34 Pence je Aktie vor. Zusammen mit der im Februar gezahlten Zwischendividende von 15,17 Pence je Aktie ergibt dies eine Gesamtdividende für 2022/23 von 45,51 Pence, umgerechnet rund 0,53 Euro. Dies ist ein Anstieg um 4,6 Prozent gegenüber der Dividende für das Vorjahr.
Der britische Wassersektor war in den vergangenen beiden Jahren von einem Skandal um die übermäßige Einleitung von Abwässern in Flüsse und Seen, Unterbrechungen bei der Versorgung und Überschwemmungen in der Kanalisation betroffen. Unternehmen mussten hohe Strafen zahlen.
Streit vor dem obersten Gerichtshof
United Utilities muss sich zudem aktuell vor dem obersten Gerichtshof Großbritanniens verantworten: Die Manchester Ship Canal Company, Eigentümerin des 36 Meilen langen Kanals, der Manchester mit der Irischen See verbindet, will dem Unternehmen die Einleitung von Abwässern grundsätzlich untersagen.
Die United Utilities-Aktie gab nach Bekanntgabe der Zahlen in der vergangenen Woche um knapp 1 Prozent nach. Aktuell ist die Aktie im Tradegate-Handel zum Vortag 1,7 Prozent im Minus und kostet 11,90 Euro (Stand: 1.6.2023, 9:35 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 3,3 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 4 Prozent im Minus.
Der Börsenkurs von United Utilities schwankte in den letzten Jahren sehr stark, 2023 bewegt er sich bislang vor allem seitwärts. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 ist mit 32 zudem hoch. Hinzu kommen Unsicherheiten bezüglich des aktuellen Rechtsstreits. ECOreporter sieht in der United Utilities-Aktie daher aktuell kein attraktives Investment.
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United Utilities Group Plc: ISIN GB00B39J2M42 / WKN A0Q4EC