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Unbelehrbar? - Auch nach dem BP-Desaster verzichten Nachhaltigkeitsfonds nicht auf Ölwerte
BP-Anteile noch nicht komplett veräußert
ECOreporter.de hatte Anfang Mai ausführlich darüber

BP durch andere Ölwerte ersetzt
Auch das Management des Meag Nachhaltigkeit setzt bei der Titelauswahl nach wie vor auf den best-in-class-Ansatz (wir erläuterten diesen Ansatz und die Alternative des best-of-Class-Ansatzes ausführlich in einem

Dennoch weist das Portfolio des Meag Nachhaltigkeit weiterhin eine deutliche Ölspur auf. „Aktuell investiert der Fonds zu 9 Prozent in Erdölgesellschaften“, so Greiner weiter. Dabei handele es sich vor allem um die französische Total, Schlumberger aus den U.S.A. sowie Statoil aus Norwegen. Schließlich sei der Meag Nachhaltigkeit kein rein grüner Fonds, der nach strengen Ausschlusskriterien investiere, rechtfertigt Greiner die Auswahl. Vielmehr handle es sich um einen Nachhaltigkeitsfonds, der lediglich bei der Titelwahl ethische, soziale und ökologische Kriterien berücksichtige.
„Die Mineralöl-Unternehmen sind allesamt im DJSI World ex all gelistet. Der Index dient dem Fondsmanagement bei 80 Prozent des Portfolios als Richtschnur bei der Anlagestrategie“, erläutert der Fondsmanager. Der auf Nachhaltigkeitsanalysen der Züricher Sustainable Asset Management (SAM) basierende DJSI-Index ist für seine Titelzusammensetzung häufig kritisiert worden. Es erweist sich als hohe Hürde für Unternehmen mit vorbildlicher Nachhaltigkeitsleistung, dass nur Firmen mit hoher Marktkapitalisierung Eingang in den Index finden. Per

Vorab keine Anzeichen für eine mögliche Ölkatastrophe?
Auch aus dem Pax Cattolico Union sind die BP-Anteile mittlerweile verkauft, teilte Pressesprecher Alfred Krott auf Nachfrage von ECOreporter.de mit. Auf die Anlagestrategie des Pax Cattolico Union als solche hatte die Ölkatastrophe am Golf von Mexiko keinen weiteren Einfluss.

Insgesamt entfallen laut des offiziellen Fondsinformationsblattes (Stand 31. August 2010) acht Prozent der Fondsanteile auf den Sektor Energie. Auch hier finden sich unter den investierten Unternehmen laut des Halbjahresberichts des Pax Cattolico Union Aktien von Total und Schlumberger. Die Pax Bank war nicht dazu bereit, darüber hinaus Informationen zu geben: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir ihnen keine Aufstellung über einzelne Portfolio-Transaktionen geben können, da wir verpflichtet sind, alle Anleger gleich zu behandeln. Transparenz über die in den Portfolios befindlichen Titel schaffen wir über unsere öffentlich zugänglichen Produktinformationen und die Halbjahresberichte“, heißt es dazu in der Mitteilung der Bank.
Fazit
Die Reaktionen der von ECOreporter.de angesprochenen Fonds lassen nicht darauf schließen, dass die Anbieter durch die BP-Katastrophe ins Grübeln gekommen sind. Auch aus vielen herkömmlichen Portfolios wurde die Aktie des Konzerns nach der Katastrophe im Golf von Mexiko entfernt. Angesichts des massiven Wertverlustes und der völlig ungewissen Zukunft des Unternehmens war dies ja nur nahe liegend. Von Fondsgesellschaften, die sich an Anleger mit Nachhaltigkeitsanspruch wenden, darf man jedoch etwas mehr verlangen, als einfach die BP-Aktie durch andere Ölaktien auszutauschen.
Zum einen gibt zu denken, dass BP schon vor der Katastrophe im April über Jahre hinweg für Negativschlagzeilen im Bereich Ökologie und soziale Verantwortung gesorgt hatte und doch als investierbar galt. Und dies nur aus dem Grund, dass das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit immer noch besser dastand als andere Firmen des Sektors. Zum anderen weist eben diese Erfahrung doch darauf hin, dass auch bei Konkurrenten von BP die Gefahr groß ist, bei Ölbohrungen Katastrophen auszulösen. Wenn Krott für den Pax Cattolico Union feststellt, dass nachhaltigen Unternehmensanalyse die Gefahr bei BP nicht ermitteln konnten, so gilt dies gewiss ebenfalls für andere Ölfirmen. Diese Erkenntnis sollte Anbieter nachhaltiger Fonds zumindest anregen, vielleicht zum best-of-class-Ansatz zu wechseln und einfach auf Ölaktien zu verzichten. Zumindest bis Nachhaltigkeitsanalysen die offenkundigen Nachhaltigkeitsrisiken dieses Sektors wirksam erfassen können.
Bildhinweis: Öl-Plattform von Shell. / Quelle: Unternehmen