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Unabhängige Analyse: Der Publikums-AIF „HEP – Solar Green Energy Impact Fund 1“ im ECOanlagecheck
Der Solarfonds „HEP – Solar Green Energy Impact Fund 1“ des deutschen Anbieters hep will Solarprojekte vor allem in den USA, aber auch in Japan, Deutschland und Kanada entwickeln und bauen. Anlegerinnen und Anleger können sich ab 5.000 Euro plus bis zu 5 Prozent Agio an dem Fonds beteiligen, der nur bis Ende 2028 laufen soll. Der ECOanlagecheck analysiert den Alternativen Investmentfonds (AIF).
Der Solarfonds soll als Dachfonds hauptsächlich über sogenannte Zielfonds in Solarprojekte oder in Objektgesellschaften investieren. Diese Objektgesellschaften sind in der Regel im Besitz der jeweiligen Solarprojekte bzw. der dazugehörigen Projektrechte. Laut hep sind die ersten Investitionen vier baureife Solarprojekte im US-Bundesstaat New York. Diese Photovoltaikanlagen haben eine geplante Nennleistung von zusammen ca. 40 Megawatt (MW).
Die Rendite wird voraussichtlich insbesondere davon abhängen, ob die Solarprojekte erfolgreich entwickelt, errichtet, verwaltet und mit Gewinn verkauft werden können. Der Fonds prognostiziert den Anlegerinnen und Anleger eine Zielrendite von 5 Prozent pro Jahr vor Steuern. Deutliche Abweichungen von der Zielrendite sind möglich.
Fondsinitiatorin und Leistungsbilanz
Anbieterin und Kapitalverwaltungsgesellschaft des „HEP – Solar Green Energy Impact Fund 1“ ist die HEP Kapitalverwaltung AG (KVG) aus Güglingen in Baden-Württemberg. Den Vorstand der KVG bilden Thorsten Eitle, Ingo Burkhardt und Holger Pfleger. Thorsten Eitle und Christian Hamann, Aufsichtsratsvorsitzender der KVG, sind die hep-Gründer. Burkhardt und Eitle bilden auch die Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin (Komplementärin) der Emittentin.
Die Treuhandkommanditistin, die HEP Vertrieb GmbH und die Komplementärin der Emittentin sind ebenfalls vollständige Tochtergesellschaften der hep global GmbH. Außerdem hält die hep global GmbH laut ihrem Konzernabschluss 2021 inzwischen alle Anteile an der hep energy GmbH, die Solarprojekte entwickelt, errichtet und betreibt. Die hep energy GmbH hat bislang laut Prospekt (Stand: 7.12.2022) Projekte mit einer Gesamtkapazität von über 1.300 MW entwickelt und geplant. Für den Bau zukünftiger Projekte steht nach Prospektangaben eine Pipeline von rund 5.300 MW zur Verfügung.
Vor Einführung des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) konzipierte hep drei Projektentwicklungsfonds und drei Fonds, die in den Bau und Betrieb von Solarprojekten investieren. Diese Beteiligungen erzielten laut Leistungsbilanz (Stand: Januar 2023) Renditen, die größtenteils über Plan liegen. Für die Finanzierung der Projektentwicklungen sowie den Bau und Betrieb von Solarparks hat die HEP Kapitalverwaltung AG in den letzten Jahren mehrere AIFs aufgelegt. Dazu zählt der 2020 geschlossene Publikums-AIF HEP – Solar Portfolio 1, der laut seinem Prospekt bis Ende 2039 laufen soll und mittelbar in japanische und US-amerikanische Solarprojekte investiert ist. Der 2022 geschlossene Publikums-AIF HEP – Solar Portfolio 2 hat laut Prospekt eine Laufzeit bis Ende 2030 und hat nach hep-Aussagen (Stand: November 2022) bislang mittelbar in mehrere Solarprojekte in den USA investiert.
Lesen Sie im Premium-Bereich, wie ECOreporter den Fonds einschätzt.
Basisdaten
Kapitalverwaltungsgesellschaft und Anbieterin: HEP Kapitalverwaltung AG, Güglingen
Publikums-AIF und Emittentin: HEP – Solar Green Energy Impact Fund 1 GmbH & Co. geschlossene Investment KG, Güglingen
Komplementärin: HEP Verwaltung 26 GmbH, Güglingen
Treuhänderin: HEP Treuhand GmbH, Güglingen
Verwahrstelle: Caceis Bank S.A., Germany Branch, München
Beteiligungsform: Treugeber, Umwandlung in Direktkommanditist möglich
Gesamtfinanzierungsvolumen: 84,0 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 80,0 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 5.000 Euro
Agio: bis zu 5 Prozent
Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2028 (Grundlaufzeit)
Prospektbilligung: BaFin
Leistungsbilanz: Ja
Sensitivitätsanalyse: Ja
Handelbarkeit: eingeschränkt, kein geregelter Markt
Haftsumme: 1 Prozent der Kommanditeinlage
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Eigenkapital und Fremdkapital
- Gesamtfinanzierungsvolumen: 84 Millionen Euro
- Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 80 Millionen Euro (95,2 Prozent)
- Platzierungsgarantie: Nein
- Agio: 4,0 Millionen Euro (4,8 Prozent)
Die Komplementärin kann entscheiden, das Eigenkapital-Platzierungsvolumen auf bis zu 150 Millionen Euro zu erhöhen und die Platzierungsphase bis Ende 2024 zu verlängern. Eine Platzierungsgarantie besteht nicht, aber beim vorherigen Fondsangebot HEP – Solar Portfolio 2 hat sich hep platzierungsstark gezeigt und 90 Millionen Euro platziert.
Eine Aufnahme von Fremdkapital durch den Publikums-AIF selbst ist laut Prospekt nicht vorgesehen, aber möglich. Die Zielfonds (Spezial-AIF) und die Objektgesellschaften können Fremdfinanzierungen in Anspruch nehmen.
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
- Agio: 5,0 Prozent
- Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 4,0 Prozent
- Konzeption: 2,0 Prozent
- Marketing: 1,0 Prozent
- Sonstiges: 0,9 Prozent
- Gesamtweichkosten: 12,9 Prozent
Das Agio beträgt bis zu 5 Prozent. Nicht nur die Eigenkapitalvermittlungsprovisionen, sondern auch die Vergütungen für Konzeption und Marketing sind abhängig vom Platzierungsvolumen. Die Nebenkostenquote kann als marktüblich gelten. Aufgrund der für einen geschlossenen Fonds kurzen geplanten Laufzeit von rund sechs Jahren ist aber auf Basis des prospektierten Investitions- und Finanzierungsplans die rechnerische Kostenbelastung je Laufzeitjahr relativ hoch.
Laufende Kosten
- Kapitalverwaltungsgesellschaft (pro Jahr): 0,4165 Prozent
- Komplementärin (pro Jahr): 0,025 Prozent
- Treuhänderin (pro Jahr): 0,0833 Prozent
- Verwahrstelle (pro Jahr): 0,044 Prozent
Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Bemessungsgrundlage. Als Bemessungsgrundlage für die Berechnung der laufenden Vergütungen gilt laut Prospekt der durchschnittliche Nettoinventarwert des Publikums-AIF im jeweiligen Geschäftsjahr zuzüglich der geleisteten Auszahlungen, maximal aber 100 Prozent des Kommanditkapitals. Die Höhe des Nettoinventarwertes ist voraussichtlich vor allem von dem Platzierungs- und Solaranlagen-Investitionsvolumens des Publikums-AIF abhängig. Für die Jahre 2022 und 2023 betragen die laufenden Kosten laut Prospekt insgesamt mindestens 830.000 Euro.
Bei einer Fondslaufzeit von sechs Jahren werden im Basisinformationsblatt (BIB) die Verwaltungsgebühren und sonstige Verwaltungs- oder Betriebskosten auf rund 1 Prozent des Kommanditkapitals pro Jahr geschätzt. Zudem erhält die KVG für den Kauf und Verkauf von Vermögensgegenständen (z.B. Zielfondsanteile, Objektgesellschaften) Transaktionsgebühren.
Laufzeit und Auszahlungen
- Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2028 (Grundlaufzeit)
- Gesamtauszahlung (Prospektprognose): 132,8 Prozent (inkl. 100 Prozent Kapitalrückzahlung)
- Schlussauszahlung 2028 (Prospektprognose): rund 120 Prozent
- Rendite vor Steuern pro Jahr (IRR, Prospektprognose, ohne Agio): 5 Prozent
- Einkunftsart: Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Die Gesellschafterversammlung kann mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen die Verlängerung der Grundlaufzeit um bis zu drei Jahre beschließen. Die Verlängerung ist zulässig, wenn wirtschaftliche Gründe (z.B. erwartete Wertsteigerung) für eine spätere Auflösung des Fonds sprechen. Die Gesellschafter entscheiden mit einfacher Mehrheit darüber, ob ein zulässiger Grund für eine Verlängerung vorliegt. Eine Verkürzung der Grundlaufzeit um bis zu zwei Jahre ist möglich, wenn ein Grund dafür vorliegt, die Fondsgeschäftsführung eine Verkürzung beschließt und die Gesellschafter dem mit einfacher Mehrheit zustimmen.
Bis zum Ende der Platzierungsphase (maximal jedoch bis 30. Juni 2024) gibt es laut Prospekt eine Vorabausschüttung von 3 Prozent pro Jahr. Die vom Fonds angestrebten jährlichen Auszahlungen (vor Steuern) belaufen sich auf 3,0 Prozent pro Jahr, beginnend ab 2025. Die prognostizierte Schlussauszahlung soll insbesondere durch den Verkauf der Spezial-AIF-Anteile und/oder der Objektgesellschaften ermöglicht werden. Laut Prospekt kann die Liquidationsphase bis zu drei Jahre dauern, sodass es möglich ist, dass eine Schlussauszahlung (teilweise) erst deutlich nach Laufzeitende erfolgt.
Die KVG hat laut Gesellschaftsvertrag Anspruch auf erfolgsabhängige Vergütung, nachdem die Anlegerinnen und Anleger ihre Kommanditeinlage vollständig zurückerhalten und bis zum Berechnungszeitpunkt eine durchschnittliche jährliche Verzinsung von 5 Prozent (Vorzugsgewinn) erhalten haben. Von weiteren Gewinnen erhält die KVG laut Prospekt 50 Prozent.
Investitionen
Der Publikums-AIF plant, mittelbar über Beteiligungen an Zielfonds (Spezial-AIFs) und/oder Objektgesellschaften in Photovoltaikprojekte und Projektrechte zu investieren. Die prospektierten Anlagegrenzen sehen vor, dass der Publikums-AIF als Dachfonds mindestens 60 Prozent seines Kommanditkapitals in mindestens drei Spezial-AIFs investiert. Er muss laut Prospekt in mindestens drei Spezial-AIFs jeweils mindestens 20 Prozent investieren. In einen einzelnen Spezial-AIF darf der Publikums-AIF höchstens 40 Prozent seines Kommanditkapitals anlegen. Die Spezial-AIFs sind in der Regel in Deutschland oder anderen EU-Ländern ansässig, während ihre Objektgesellschaften in der Regel in den jeweiligen Investitionsländern ihren Sitz haben.

Deutscher Solarpark von hep. Der HEP – Solar Green Energy Impact Fund 1 möchte in mehreren Ländern investieren. / Foto: hep
Laut Prospekt sollen Investitionen in den Zielländern USA und Japan erfolgen, die durch weitere Investments in Deutschland ergänzt werden könnten. Als Ziel wird nach Prospektangaben eine Allokation von 75 Prozent in den USA und Kanada und 25 Prozent in Japan und Deutschland angestrebt.
Es sind gemäß den Anlagegrenzen aber auch Standorte in weiteren Ländern möglich. Dazu zählen alle Staaten der Europäischen Union, Südostasien (insbesondere Indonesien, Malaysia, Vietnam, Kambodscha, Philippinen), Südkorea, Lateinamerika (insbesondere Mexiko, Chile, Kolumbien) und die Länder der Karibischen Gemeinschaft (Caricom). Der Fonds investiert laut Prospekt maximal 15 Prozent seines Kommanditkapitals direkt oder indirekt in Objektgesellschaften mit Sitz in Südostasien, Südkorea, Caricom oder Lateinamerika. Nach Aussage der Fondsgeschäftsführung ist aber vorgesehen, nur in Nordamerika, Europa und Japan zu investieren.
Bei dem Fondsangebot handelt es sich um einen sogenannten Blindpool. Zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung standen noch keine konkreten Anlageobjekte und konkreten Photovoltaikanlagen, in die der Fonds mittelbar investieren wird, fest. Nach Angaben von hep stehen inzwischen erste mittelbare Investitionen des Publikums-AIF fest. Es handelt sich hierbei den Angaben nach um vier baureife Solarprojekte mit einer Nennleistung von zusammen ca. 40 MW im US-Bundesstaat New York. Das Plan-Portfolio besteht nach Prospektangaben aus ca. 15 Objektgesellschaften und ist unter anderem vom Erreichen des geplanten Eigenkapitalvolumens von 80 Millionen Euro abhängig.
Die Investitionsphase des Fonds dauert laut Prospekt längstens bis zum 1. November 2025. Der Fonds wird mittelbar nach Prospektangaben sowohl in Projekte in der finalen Entwicklungsphase auch in Projekte investieren, die sich noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase (sogenannte „Active Development-Phase“) befinden. Gegenüber ECOreporter betonte die Fondsgeschäftsführung, dass der Fonds nicht in Projekte in frühen Entwicklungsphasen investieren werde.
Nach Angaben von hep handelt es sich bei der sogenannten aktiven Entwicklungsphase um eine Phase, die sich zwischen der frühen und der finalen Entwicklungsphase befindet. In dieser aktiven Entwicklungsphase werden laut hep nur die Komponenten (z.B. Trafos, Module und/oder Wechselrichter) bestellt, um Projektverzögerungen aufgrund langer Lieferzeiten zu vermeiden. Für die Bestellungs-Anzahlung erhält der Fonds nach hep-Angaben eine Bankbürgschaft. Sollte der Fall eintreten, dass Projekte nicht realisiert werden, sollen die bereits bestellten Komponenten für andere hep-Projekte verwendet oder am Markt veräußert werden. Bei Photovoltaikanlagen bestehen nach Angaben der Anbieterin typischerweise Entwicklungsphasen von ein bis drei Jahren.
Der Fonds setzt laut Prospekt auf ein aktives Portfoliomanagement, das es den Zielfonds während der ersten vier Jahre (bis Dezember 2026) ermöglicht, fertig entwickelte Projekte, gebaute oder sich im Betrieb befindliche Solarparks zu veräußern und die daraus resultierenden liquiden Mittel in neue Projekte zu reinvestieren. Nach vier Jahren endet nach Angaben der Emittentin diese Möglichkeit der Reinvestition. Die Zielfonds haben ab diesem Zeitpunkt laut Prospekt lediglich die Möglichkeit, freie Liquidität in bestehende Solarparks zu investieren, wodurch beispielsweise US-amerikanische Co-Investoren, die an Objektgesellschaften in den USA beteiligt sind („Tax-Equity Investoren“), aus einem Projekt herausgekauft werden können. Nur der Verkauf sämtlicher vom Fonds erworbener Anlageobjekte vor Ablauf der Fondslaufzeit erfordert die Zustimmung der Gesellschafterversammlung. Der Verkauf einzelner Anlageobjekte während der Fondslaufzeit bedarf hingegen laut Prospekt nicht der Zustimmung der Gesellschafterversammlung.
Ökologische Wirkung
Das Anlegerkapital des Publikums-AIF finanziert konzeptionsgemäß die Entwicklung und Errichtung neuer Solarparks, sodass eine hohe positive ökologische Wirkung besteht. Laut Prospekt können Solarprojekte bereits vor der Bauphase an andere Investoren veräußert werden. In diesen Fällen kann das Anlegerkapital in die Entwicklung und Errichtung weiterer Solarprojekte investiert werden, sodass im Erfolgsfall der positive Impact während der Fonds-Grundlaufzeit voraussichtlich zwei- bis dreimal entstehen kann.
Der Fonds investiert laut Prospekt mindestens 75 Prozent seines Kommanditkapitals in ökologisch nachhaltige Vermögensgegenstände im Sinne der EU-Taxonomieverordnung. Bankguthaben und Liquiditätsreserven tragen definitionsgemäß nicht zum Taxonomie-Umweltziel „Klimaschutz“ bei und zählen daher zu den verbleibenden bis zu 25 Prozent.
Risiko
Zu den wesentlichen Risiken des Fonds gehören laut Prospekt Projektentwicklungsrisiken. Bei den Solarprojekten, die erfolgreich bis zur Baureife entwickelt worden sind, trägt der Fonds in der Folge voraussichtlich in der Regel mittelbar Bau- und/oder Bauherrenrisiken. Bei den Solarprojekten, die vor oder nach der Errichtung verkauft werden, kann das Anlegerkapital in neue Solarprojekte mit dementsprechend weiteren Entwicklungs- und Baurisiken fließen.
Hohe Inflationsraten, Fachkräftemangel, protektionistische Maßnahmen und weitere Faktoren können in verschiedenen Ländern zu Marktunsicherheiten und stark schwankenden Preisen und Kosten führen. Beispielsweise könnte laut Prospekt aufgrund einer Fehleinschätzung der Marktentwicklung der Abnahmepreis für den produzierten Strom frühzeitig mit dem künftigen Abnehmer vereinbart werden und sich Bauteile, deren Einkaufspreis zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgesichert wurde, zwischenzeitlich verteuern. Bei privatrechtlichen Stromlieferverträgen (Power Purchase Agreements, PPA) besteht das Risiko, dass Vertragspartner zahlungsunfähig werden.
Der hep Global-Konzern, der laut Konzernabschluss im Jahr 2021 rund 84 Prozent seines Solar-Projektentwicklungsumsatzes in seinem Hauptmarkt USA erzielt hat, war im ersten Halbjahr 2022 von Projektverzögerungen in den USA aufgrund von geplanten Strafzöllen auf Solarmodule und Solarzellen aus mehreren asiatischen Ländern betroffen. Die USA haben die Strafzölle laut Prospekt im Juni 2022 nur für maximal zwei Jahre ausgesetzt. Zudem besteht das Risiko, dass bei der US-Präsidentschaftswahl 2024 ein republikanischer Kandidat gewinnt, der die Rahmenbedingungen für Solarprojekte in den USA verschlechtern könnte.
Der Großteil der geplanten Auszahlungen an die Anlegerinnen und Anleger soll durch den Verkauf der Anteile an den Spezial-AIFs beziehungsweise der Objektgesellschaften erwirtschaftet werden. Es besteht das Risiko, dass die Verkaufserlöse geringer ausfallen als prognostiziert.
Es bestehen rechtliche und/oder personelle Verflechtungen unter anderem zwischen der Komplementärin, der Treuhandkommanditistin, der KVG und der hep energy GmbH, die Solarprojekte entwickelt, errichtet und betreibt. Zudem hat die KVG laut Prospekt das Asset Management des Fonds an die hep energy GmbH ausgelagert. Aufgrund der Verflechtungen besteht ein Potenzial für Interessenskonflikte, etwa wenn der Kaufpreis bestimmt wird oder Baumängel bei Solarprojekten auftreten sollten.
Für Anlegerinnen und Anleger besteht das Risiko, dass sie ihr eingesetztes Kapital teilweise oder vollständig verlieren.
Stärken
- Sehr erfahrene hep-Gruppe
- Streuung der Investitionen über mehrere Solarprojekte und Länder geplant
- Umfangreiche Projektpipeline der hep-Gruppe
- Positive Leistungsbilanz von hep
Schwächen
- Projektentwicklungs- und Baurisiken
- Blindpool-Konzeption
- Potenzial für Interessenskonflikte
Chancen
- Hohe Strompreise
- Verkaufserlöse für die Solarprojekte höher als kalkuliert
- Wechselkursentwicklung
Risiken
- Verkaufserlöse für die Solarprojekte geringer als kalkuliert
- Hohe Material- und Baukosten
- Wechselkursentwicklung
Fazit:
Finanziell
Der Publikums-AIF „HEP – Solar Green Energy Impact Fund 1“ plant, mittelbar Solarprojekte insbesondere in den USA zu entwickeln und zu realisieren. Auch Projekte in Japan, Deutschland und Kanada werden angestrebt. Zudem kann der Fonds in weitere Länder in der EU investieren, sodass eine breite Risikostreuung möglich ist. Ob diese angestrebte hohe regionale Diversifikation erreicht wird, ist noch unsicher, da nach hep-Angaben erst vier Projekte in den USA feststehen.
Der Fonds kann mittelbare Investitionen in Solarprojekte auch in einer Entwicklungsphase tätigen, die vor der finalen Entwicklungsphase liegt. Der prospektierte Zeitplan führt in Kombination mit der kurzen Grundlaufzeit von rund sechs Jahren dazu, dass für den Fonds die Solarpark-Betriebsphase sehr kurz ausfallen oder bei einigen Projekten ganz entfallen könnte. Es dominieren daher weniger die Betriebsrisiken das Risikoprofil, sondern mehr die Verkaufs(preis)risiken. Damit einher gehen weniger planbare Erlöse.
Angesichts der Risiken wirkt die prognostizierte Zielrendite (5 Prozent pro Jahr) und die Grenze, ab deren Überschreiten die KVG bereits eine Erfolgsbeteiligung erhält, etwas zu niedrig angesetzt. Neben den Risiken sind bei dem Fondsangebot für seine Anlegerinnen und Anleger auch die Chancen höher, aber angesichts des derzeit unbeständigen Marktumfeldes schwer quantitativ zu prognostizieren. Abhängig von der Entwicklung der Rahmenbedingungen und des Marktes ist es möglich, dass die im Prospekt prognostizierte Zielrendite übertroffen wird.
Nachhaltigkeit
Das Anlegerkapital soll die Entwicklung und Errichtung von neuen Solarprojekten finanzieren. Diese Investitionen haben eine hohe positive ökologische Nachhaltigkeitswirkung.
ECOreporter-Empfehlung
Der Publikums-AIF plant, vor allem in etablierten Solarmärkten zu investieren, in denen die hep-Gruppe bereits über einen guten Marktzugang und jahrelange Erfahrungen verfügt. Besonders wichtig dürfte sein, wie sich in den hep-Bestandsmärkten die Strompreise im Verhältnis zu den Material- und Baukosten für neue Solarprojekte entwickeln werden. Die Anlegerinnen und Anleger des Fonds sind darauf angewiesen, dass das erfahrene hep-Management die künftigen Marktentwicklungen richtig einschätzt und günstige Zeitpunkte für Vertragsabschlüsse und den Verkauf von Solarprojekten bzw. Zielfonds-Anteilen auswählt. Wenn das gelingt, ist eine Rendite möglich, die über der prospektierten Zielrendite liegt.