UmweltBank will Dividende stabil halten

Die UmweltBank hat ihr Geschäftsjahr 2022 mit soliden Zahlen abgeschlossen und möchte erneut eine Dividende von 0,33 Euro je Aktie ausschütten. Wie attraktiv ist derzeit ein Einstieg in die Aktie?

Die UmweltBank konnte ihren Vorsteuergewinn im letzten Jahr von 38,1 auf 39,2 Millionen Euro steigern (ECOreporter berichtete hier). Der Nettogewinn stieg von 19,37 auf 19,55 Millionen Euro. Auch 2023 laufen die Geschäfte bislang eigenen Angaben zufolge gut. Der Bereich Gewerbeimmobilien zeige sich seit Jahresbeginn „robust“, und die Nachfrage nach Erneuerbare-Energien-Krediten liegt nach Aussage von Vorstandsmitglied Goran Basic über den Erwartungen. Bei privaten Baufinanzierungen verspüre man hingegen weiterhin Zurückhaltung, weil sowohl die Zinsen als auch die Bau- und Kaufpreise deutlich gestiegen seien.

Über den Dividendenvorschlag von 0,33 Euro je Aktie muss noch die Hauptversammlung am 29. Juni abstimmen. Anteilseigner sollen wählen können, ob sie die Dividende in bar oder in Form von weiteren UmweltBank-Aktien erhalten. „Aktionäre können ihre Dividende unkompliziert reinvestieren, die UmweltBank erhält zusätzliche Eigenmittel – eine Win-win-Situation“, sagt Vorstandschef Jürgen Koppmann.

Die UmweltBank-Aktie hat seit Herbst 2021 deutlich an Wert verloren. Im Jahresvergleich notiert sie knapp 35 Prozent im Minus, aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 11,95 Euro (Stand 3.5.2023, 9:02 Uhr). Ein Grund für die Kursverluste sind die sehr vorsichtigen Prognosen der Bank: Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand mit großen Herausforderungen und schwächeren Ergebnissen. Der erwartete Vorsteuergewinn liegt nur bei 20 Millionen Euro.

Die UmweltBank geht wegen des schnell angestiegenen Zinsniveaus von einem Rückgang beim Zinsergebnis und einer weiter anhaltenden Zurückhaltung der Kunden im Wertpapiergeschäft aus. Zudem stellt sich das Geldhaus derzeit technisch neu auf. Das ist kostspielig, mit spürbarem Wachstum rechnet die Bank erst wieder ab 2025.

Vor diesem Hintergrund ist die UmweltBank-Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 16 nicht zu teuer, aber auch kein Schnäppchen. ECOreporter schätzt die Bank als solide finanziert ein und sieht langfristig positive Geschäftsaussichten. Allerdings sorgen die laufenden Umstrukturierungen für Unsicherheiten. Anlegerinnen und Anleger brauchen womöglich einen langen Atem und sollten sich auf einen vorerst weiterhin unruhigen Kursverlauf einstellen. 

Die UmweltBank-Aktie ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Lesen Sie auch unser Unternehmensporträt.

Einen Überblick über die Wertentwicklungen und Perspektiven der Spezialwerte-Aktien finden Sie im Dossier Nachhaltige Favoriten-Aktien: Mit Grünen Spezialwerten im Schnitt 148 % Plus in fünf Jahren.

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