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Aktien-Favoriten, Finanzdienstleister
UmweltBank: Aktie nach schwachem Ausblick deutlich im Minus
Die Nürnberger UmweltBank ist auch 2022 gewachsen, der Ausblick für 2023 fällt allerdings sehr zurückhaltend aus. Während das wichtige Kreditgeschäft des ECOreporter-Aktien-Favoriten im letzten Jahr insgesamt zulegte, verschlechterte sich das Bild bei Privatkrediten. Zudem wird ein Umbau interner Prozesse für mindestens zwei Jahre die Ergebnisse belasten.
Auf Basis vorläufiger Zahlen stieg die Bilanzsumme der Bank 2022 leicht von 5,9 auf 6 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Rücklagenbildung (EBT) betrug 39,2 Millionen Euro und übertraf damit den Vorjahreswert um rund 3 Prozent.
Steigende Zinsen belasten
Aufgrund des Ukraine-Kriegs hatte der Vorstand mit Vorlage des Halbjahresberichts die EBT-Prognose auf 34 Millionen Euro nach unten korrigiert. Nach dem Verkauf einer Windparkbeteiligung für 20 Millionen Euro im Oktober war die Prognose wieder auf 40 Millionen Euro angehoben worden. Obwohl dieses Ziel nun leicht verfehlt wurde, bedeuten die 39,2 Millionen Euro ein neues Rekordergebnis. Wie beurteilt ECOreporter die Aussichten der UmweltBank und ihrer Aktie?
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Im Kreditgeschäft vergab das Finanzinstitut 2022 neue Darlehen in Höhe von 623 Millionen Euro, das Kreditvolumen stieg damit um 4,5 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro. Während die Nachfrage für die Finanzierung von Projekten im Bereich Erneuerbare Energien weiterhin hoch war, ging die Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des steigenden Zinsniveaus und der hohen Baukosten zunehmend zurück.
Das Volumen der drei hauseigenen Aktien- und Mischfonds stieg zwar um 31 Prozent auf 131 Millionen Euro, blieb damit aber hinter den internen Erwartungen zurück. Aufgrund der Börsenturbulenzen hielten sich Anlegerinnen und Anleger mit Neuinvestments eher zurück. Das Geschäft mit gewerblichen Immobilien zeigte sich 2022 hingegen robust.
Im Ausblick für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Bankvorstand mit deutlichen Herausforderungen und schwächeren Ergebnissen. Das erwartete EBT liegt nur noch bei 20 Millionen Euro. Begründet wird dies zum einen mit einem Rückgang beim Zinsergebnis wegen des schnell angestiegenen Zinsniveaus und schlechteren Konditionen bei Refinanzierungsgeschäften mit der Bundesbank. Zum anderen gehe man von einer weiteren Zurückhaltung der Kunden im Wertpapiergeschäft aus.
Umfangreicher Transformationsprozess
Außerdem kündigte die UmweltBank einen umfangreichen Transformationsprozess "zur Optimierung der bestehenden Strukturen und Prozesse an", der eine deutliche Kostenbelastung mit sich bringen werde. Der Prozess soll sich bis 2024 hinziehen, sodass erst ab 2025 wieder mit signifikantem Wachstum zu rechnen sei. Die UmweltBank erklärte, auch die Einführung weiterer Dienstleistungen und Produkte prüfen zu wollen.
Die Dividende für 2022 soll zum Vorjahr unverändert bei 0,33 Euro je Aktie liegen, für das abgelaufene Geschäftsjahr entspricht das einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent. Für 2023 stellt die Bank eine Ausschüttung von 0,20 Euro je Aktie in Aussicht, was einer erwarteten Dividendenrendite von 1,6 Prozent entspräche.
Die UmweltBank-Aktie ist nach Präsentation von Zahlen und Ausblick im Xetra-Handel aktuell 9,1 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 12,00 Euro (Stand: 13.2.2023, 11:06 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 7,4 Prozent im Minus.
ECOreporter sieht die UmweltBank weiterhin solide finanziert, Ende Juni 2022 betrug die harte Kernkapitalquote überdurchschnittlich starke 11,8 Prozent. Allerdings schafft der geplante Transformationsprozess mit den in Aussicht gestellten Belastungen Unsicherheiten. Anlegerinnen und Anleger brauchen womöglich einen langen Atem und müssen sich auf zwischenzeitliche weitere Kursrücksetzer gefasst machen.
Die UmweltBank-Aktie ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Lesen Sie auch unser Unternehmensporträt.
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