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Umsatz- und Gewinneinbruch bei First Solar - warum die Aktie dennoch Potential hat
Nicht mit einem, sondern gleich mit drei Paukenschlägen hat First Solar die Aufmerksamkeit der Börsianer erregt. Der Solarkonzern aus Tempe im US-Bundesstaat Arizona gab zum einen bekannt, dass er sich eine große Projekt-Pipeline gesichert hat. Diese umfasst nach Unternehmensangaben Photovoltaikprojekte in acht Bundesstaaten der USA und in dem mexikanischen Bundesstaat Sonora, die zusammen eine Kapazität von 1,5 Gigawatt (GW) erreichen sollen. Zum Vergleich: in den gesamten Vereinigten Staaten ist bislang eine Solarstromkapazität von zehn GW am Netz. Nur wenige Länder auf der Welt verfügen derzeit über eine Solarstromkapazität von einem GW.
Verkäufer dieser umfassenden Projekt-Pipeline ist der US-amerikanische Grünstromprojektierer Element Power. Dieser gehört zur auf alternative Energien spezialisierten Investmentgesellschaft Hudson Clean Energy. Über den Kaufpreis wurde laut First Solar Stillschweigen vereinbart. Der Solarkonzern verfolgt in seinem Projektgeschäft ehrgeizige Ausbaupläne, auch um seine Produktion von Solarmodulen auszulasten. Seinen finanziellen Spielraum dafür hatte er vor wenigen Monaten mit einer Kapitalerhöhung ausgebaut.
Tim Rebhorn leitet bei First Solar die Geschäftsentwicklung in Nord- und Südamerika. Er betont, dass die neu eingekauften Standorte die bisherigen Solarprojekte des Unternehmens „hervorragende ergänzen“ und dem Unternehmen neue Regionen in den USA erschließen würden. Mit den in Mexiko erworbenen Projekten positioniere sich der Konzern aussichtsreich in diesem noch jungen Solarmarkt, der über ein attraktives Potential verfüge.
Zum anderen gab First Solar eine spektakuläre Kooperationsvereinbarung bekannt. Den diese hat der Solarkonzern mit einem der größten Unternehmen der Welt abgeschlossen: General Electric (GE). GE ist schon seit Jahren einer der größten Akteure im Bereich Windkraft, hat aber die Photovoltaik dagegen eher stiefmütterlich behandelt. Dessen Produktion von Dünnschicht-Solarmodulen stand schon länger zum Verkauf, weil der Mischkonzern deren Rentabilität bezweifelte. Nun hat ihm First Solar diese Sparte abgekauft.
Das Unternehmen ist der mit Abstand größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen. Während die große Mehrheit der Solarmodule im Markt auf dem Einsatz des Rohstoffs Silizium basieren, setzen Dünnschicht-Solarmodule stattdessen auf Cadmium Tellurid (CdTe) oder auf ein Zusammenspiel von Kupfer, Indium und Selen (CSE). Dünnschicht-Solarmodule sind weniger leistungsstark als Silizium-Solarmodule. Wegen des deutlichen geringeren Produktionsaufwands können sie aber viel billiger angeboten werden. Daher sind sie besonders für große Freiflächensolarparks an sonnenreichen Standorten geeignet. Für solche Sonnenstromkraftwerke muss in der Regel eine große Anzahl von Modulen eingekauft werden. Und in Regionen mit großem Sonnenangebot steht die Effizienz solcher Module nicht allzu sehr im Fokus.
First Solar übernimmt aber nicht einfach die Produktion von Dünnschicht-Solarmodulen, die GE im US-Bundesstaat Colorado aufgebaut hat und deren Abwicklung nun gestoppt wird. Die Unternehmen haben verabredet, nun gemeinsam daran zu forschen, die Leistung von Dünnschicht-Solarmodulen zu verbessern. Hier verfügt GE mit einem großen Forschungsbereich über enorme Kapazitäten. Der Mischkonzern erhält zudem für den Verkauf der produktionssparte kein Geld, sondern 1,75 Millionen Aktien von First Solar. Somit muss er daran interessiert sein, dass der neue Partner gute Geschäfte macht, etwa indem er die Leistungsfähigkeit seiner Module erhöht und damit seinen Vertrieb erleichtert.
Ferner verpflichtete sich GE in der Kooperationsvereinbarung, bei seinen Energieprojekten weltweit Solartechnologie von First Solar bevorzugt einzusetzen. Ähnlich wie die deutsche Konkurrentin Siemens ist GE weltweit einer der größten Akteure in der Entwicklung, dem Bau und der Betreuung von Kraftwerksprojekten.
Das eröffnet nun auch First Solar neue Möglichkeiten. Im Gegenzug will der Solarkonzern aus Arizona bei seinen Projekten künftig auf Wechselrichter von GE setzen. Diese wandeln Solarstrom in netzfähigen Wechselstrom um. Beide Unternehmen wollen künftig daran arbeiten, das Zusammenspiel der Module von First Solar und der Wechselrichter von GE zu verbessern. Das dürfte die Position dieser Produkte im Weltmarkt verbessern, hoffen die neuen Partner. „Diese Partnerschaft eröffnet beiden Unternehmen enorme Synergien“, stellte dazu Jim Hughes fest, Chief Executive Officer (CEO ) von First Solar. Sein Gegenüber bei GE ist Anne McEntee, CEO der Grünstromsparte von GE. Sie strich in einer Stellungnahme heraus, dass die Partner zusammen besonders effiziente Solartechnologie zu besonders wettbewerbsfähigen Preisen anbieten wollen.
Diese beiden Positivmeldungen dürften sich eher langfristig auf First Solar und deren Aktienkurs auswirken. Kurzfristig hat der Anteilsschein des Solarkonzerns durch eine dritte wichtige Nachricht jedoch einen Dämpfer erhalten. Denn das Unternehmen veröffentlichte schwache Zahlen für das zweite Quartal und hat überdies die erst im April veröffentlicht Jahresprognose gesenkt. Das verschreckte viele Börsianer, die sich nach den starken Kursgewinnen der letzten Monate von dem Papier trennten und die Aktie auf Talfahrt schickten. Sie verbilligte sich bis elf Uhr im Xetra um knapp zehn Prozent. Mit 31,2 Euro notiert der Anteilsschein dort aber immer noch um 135 Prozent über dem Vorjahreskurs.
Bildhinweis: Solaranlage mit Modulen von First Solar. / Quelle: Unternehmen
Der Solarkonzern hat den Angaben zufolge im zweiten Quartal einen starken Umsatzeinbruch erlitten. Die Erlöse schrumpften gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 46 Prozent auf 520 Millionen Dollar. Dass sich der Quartalsumsatz fast halbiert hat erklärt First Solar mit mehreren Faktoren. Zum einen mit Projektverschiebungen, einige große Solarparks würden entgegen der Planungen erst in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen und daher auch erst dann die erwarteten Umsätze einbringen. Zudem habe man weniger Dünnschicht-Solarmodulen verkauft als vor einem Jahr. Hier spüren die Amerikaner den harten Konkurrenzdruck vor allem von chinesischen Solarherstellern, die aufgrund des Überangebots im Weltmarkt ihre Silizium-Module immer billiger anbieten. Daher setzt First Solar seit 2012 auch immer stärker darauf, Solarparks zu erreichten und dort die eigenen Module zu verbauen.
Dieser Umsatzeinbruch hat dazu geführt, dass auch das Quartalsergebnis des Solarkonzerns stark gesunken ist. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hatte First Solar im zweiten Quartal 2012 noch einen Gewinn von knapp 140 Millionen Dollar verbucht. Nun ist hier ein Fehlbetrag von 100,6 Millionen Dollar angefallen. Immerhin fiel das Nettoergebnis je Aktie letztlich mit 0,37 Dollar positiv aus, auch wenn es klar unter dem Vorjahreswert von 1,27 Dollar je Aktie lag. Außer dem Umsatzeinbruch infolge der Projektverschiebungen und des schwächeren Modulverkaufs hatten laut dem Unternehmen hohe Restrukturierungskosten das Quartalsergebnis stark belastet.
Aber nicht nur die Probleme im zweiten Quartal haben die Konzernspitze dazu bewogen, die Prognose von April 2013 wieder zu kassieren und die Erwartungen für das Gesamtjahr deutlich zu senken. Dazu tragen auch die Belastungen bei, die aus der nun vereinbarten Kooperation mit GE entstehen. Zudem will First Solar zwei Großprojekte entgegen der bisherigen Planung erst nach der Fertigstellung und damit nicht mehr in diesem Jahr verkaufen, in der Annahme, dann dafür höhere Preise erzielen zu können. Die Einnahmen daraus fallen also aus der Bilanz für 2013 heraus.
Nun stellt CEO Jim Hughes für das Gesamtjahr einen Umsatz von 3,6 bis 3,8 Milliarden Dollar in Aussicht. Zuletzt hatte seine Prognose noch bei 3,8 bis 4,0 Milliarden Dollar gelegen. Beim EBIT visiert der Solarkonzern nun 405 bis 435 Millionen Dollar an und nicht mehr wie im April 430 bis 460 Millionen Dollar. Die Marge werde allerdings verbessern und 22 bis 23 Prozent erreichen statt wie bislang angenommen 20 bis 22 Prozent, prognostiziert Hughes. Beim Nettogewinn je Aktie rechnet er nun mit 3,75 bis 4,25 Dollar statt mit 4,00 bis 4,00 Dollar. Für 2012 hatte First Solar einen Jahresumsatz von 3,4 Milliarden Dollar ausgewiesen nach 2,8 Milliarden Dollar in 2011. Zudem war ein Nettoverlust in Höhe von 1,11 Dollar angefallen, mehr als doppelt so hoch wie der Fehlbetrag von 0,46 Dollar im Jahr zuvor. Dazu hatten vor allem hohe Kosten für die Umstrukturierung gesorgt. Das Unternehmen hat seinen Fokus von der Modulproduktion, die sich aufgrund des starken Preisverfalls nicht mehr rentierte, auf die Projektierung verlagert und die Produktionskapazitäten stark beschnitten. Die Kosten dafür haben ja auch noch die ersten Monate des laufenden Jahres belastet.
Insgesamt aber befindet sich der Solarkonzern erkennbar auf einem guten Weg in Richtung Zukunft. Verschiebungen wie im zweiten Quartal sind im Geschäft mit großen Solarprojekten nicht ungewöhnlich. Im Gegenzug hat First Solar die Ankündigungen, große Photovoltaikprojekte akquirieren zu wollen, bislang mehr als erfüllt. Die Partnerschaft mit GE dürfte dieses Geschäft in Zukunft noch erleichtern, das zudem das weiter schwierige Geschäft mit dem Verkauf von Solarmodulen erleichtert, weil die Produktion noch stärker durch eigene Projekte ausgelastet werden kann. Außerdem hat sich der Solarkonzern mit der Übernahme des Silizium-Startup TetraSun von der japanischen JX Nippon Oil & Energy Corporation im Frühjahr 2013 technologisch breiter aufgestellt.
Auch steigen die Aussichten, für große Solarparks immer bessere Preise zu erzielen. Denn die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom im Vergleich zu herkömmlichem Strom steigt. Vor allem in den USA ist die so genannte Netzparität in einigen Regionen bereits erreicht, in anderen steht sie kurz bevor. Und eben dort will First Solar weitere große Solarkraftwerke bauen. Schon heute ist das Unternehmen der größte Solarprojektierer in den USA, dem am stärksten wachsenden Solarmarkt der westlichen Welt. Für weitere Investitionen ist First Solar übrigens gut gerüstet, die flüssigen Mittel haben sich bis Ende Juni 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 73 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Dollar erhöht. All dies spricht dafür, dass der Solarkonzern seinen Wachstumskurs fortsetzen kann und längerfristig ausgerichtete Anleger davon profitieren dürften, wenn sie die aktuelle Kursschwäche ausnutzen und Anteilsscheine erwerben. Überteuert erscheint die Aktie von First Solar trotz des starken Wertzuwachses der letzten zwölf Monate nicht. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6,3 aus Basis der Bilanz für 2012 ist der Anteilsschein derzeit moderat bewertet.
First Solar: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
Verkäufer dieser umfassenden Projekt-Pipeline ist der US-amerikanische Grünstromprojektierer Element Power. Dieser gehört zur auf alternative Energien spezialisierten Investmentgesellschaft Hudson Clean Energy. Über den Kaufpreis wurde laut First Solar Stillschweigen vereinbart. Der Solarkonzern verfolgt in seinem Projektgeschäft ehrgeizige Ausbaupläne, auch um seine Produktion von Solarmodulen auszulasten. Seinen finanziellen Spielraum dafür hatte er vor wenigen Monaten mit einer Kapitalerhöhung ausgebaut.
Tim Rebhorn leitet bei First Solar die Geschäftsentwicklung in Nord- und Südamerika. Er betont, dass die neu eingekauften Standorte die bisherigen Solarprojekte des Unternehmens „hervorragende ergänzen“ und dem Unternehmen neue Regionen in den USA erschließen würden. Mit den in Mexiko erworbenen Projekten positioniere sich der Konzern aussichtsreich in diesem noch jungen Solarmarkt, der über ein attraktives Potential verfüge.
Zum anderen gab First Solar eine spektakuläre Kooperationsvereinbarung bekannt. Den diese hat der Solarkonzern mit einem der größten Unternehmen der Welt abgeschlossen: General Electric (GE). GE ist schon seit Jahren einer der größten Akteure im Bereich Windkraft, hat aber die Photovoltaik dagegen eher stiefmütterlich behandelt. Dessen Produktion von Dünnschicht-Solarmodulen stand schon länger zum Verkauf, weil der Mischkonzern deren Rentabilität bezweifelte. Nun hat ihm First Solar diese Sparte abgekauft.
Das Unternehmen ist der mit Abstand größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen. Während die große Mehrheit der Solarmodule im Markt auf dem Einsatz des Rohstoffs Silizium basieren, setzen Dünnschicht-Solarmodule stattdessen auf Cadmium Tellurid (CdTe) oder auf ein Zusammenspiel von Kupfer, Indium und Selen (CSE). Dünnschicht-Solarmodule sind weniger leistungsstark als Silizium-Solarmodule. Wegen des deutlichen geringeren Produktionsaufwands können sie aber viel billiger angeboten werden. Daher sind sie besonders für große Freiflächensolarparks an sonnenreichen Standorten geeignet. Für solche Sonnenstromkraftwerke muss in der Regel eine große Anzahl von Modulen eingekauft werden. Und in Regionen mit großem Sonnenangebot steht die Effizienz solcher Module nicht allzu sehr im Fokus.
First Solar übernimmt aber nicht einfach die Produktion von Dünnschicht-Solarmodulen, die GE im US-Bundesstaat Colorado aufgebaut hat und deren Abwicklung nun gestoppt wird. Die Unternehmen haben verabredet, nun gemeinsam daran zu forschen, die Leistung von Dünnschicht-Solarmodulen zu verbessern. Hier verfügt GE mit einem großen Forschungsbereich über enorme Kapazitäten. Der Mischkonzern erhält zudem für den Verkauf der produktionssparte kein Geld, sondern 1,75 Millionen Aktien von First Solar. Somit muss er daran interessiert sein, dass der neue Partner gute Geschäfte macht, etwa indem er die Leistungsfähigkeit seiner Module erhöht und damit seinen Vertrieb erleichtert.
Ferner verpflichtete sich GE in der Kooperationsvereinbarung, bei seinen Energieprojekten weltweit Solartechnologie von First Solar bevorzugt einzusetzen. Ähnlich wie die deutsche Konkurrentin Siemens ist GE weltweit einer der größten Akteure in der Entwicklung, dem Bau und der Betreuung von Kraftwerksprojekten.
Das eröffnet nun auch First Solar neue Möglichkeiten. Im Gegenzug will der Solarkonzern aus Arizona bei seinen Projekten künftig auf Wechselrichter von GE setzen. Diese wandeln Solarstrom in netzfähigen Wechselstrom um. Beide Unternehmen wollen künftig daran arbeiten, das Zusammenspiel der Module von First Solar und der Wechselrichter von GE zu verbessern. Das dürfte die Position dieser Produkte im Weltmarkt verbessern, hoffen die neuen Partner. „Diese Partnerschaft eröffnet beiden Unternehmen enorme Synergien“, stellte dazu Jim Hughes fest, Chief Executive Officer (CEO ) von First Solar. Sein Gegenüber bei GE ist Anne McEntee, CEO der Grünstromsparte von GE. Sie strich in einer Stellungnahme heraus, dass die Partner zusammen besonders effiziente Solartechnologie zu besonders wettbewerbsfähigen Preisen anbieten wollen.

Bildhinweis: Solaranlage mit Modulen von First Solar. / Quelle: Unternehmen
Der Solarkonzern hat den Angaben zufolge im zweiten Quartal einen starken Umsatzeinbruch erlitten. Die Erlöse schrumpften gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 46 Prozent auf 520 Millionen Dollar. Dass sich der Quartalsumsatz fast halbiert hat erklärt First Solar mit mehreren Faktoren. Zum einen mit Projektverschiebungen, einige große Solarparks würden entgegen der Planungen erst in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen und daher auch erst dann die erwarteten Umsätze einbringen. Zudem habe man weniger Dünnschicht-Solarmodulen verkauft als vor einem Jahr. Hier spüren die Amerikaner den harten Konkurrenzdruck vor allem von chinesischen Solarherstellern, die aufgrund des Überangebots im Weltmarkt ihre Silizium-Module immer billiger anbieten. Daher setzt First Solar seit 2012 auch immer stärker darauf, Solarparks zu erreichten und dort die eigenen Module zu verbauen.
Dieser Umsatzeinbruch hat dazu geführt, dass auch das Quartalsergebnis des Solarkonzerns stark gesunken ist. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hatte First Solar im zweiten Quartal 2012 noch einen Gewinn von knapp 140 Millionen Dollar verbucht. Nun ist hier ein Fehlbetrag von 100,6 Millionen Dollar angefallen. Immerhin fiel das Nettoergebnis je Aktie letztlich mit 0,37 Dollar positiv aus, auch wenn es klar unter dem Vorjahreswert von 1,27 Dollar je Aktie lag. Außer dem Umsatzeinbruch infolge der Projektverschiebungen und des schwächeren Modulverkaufs hatten laut dem Unternehmen hohe Restrukturierungskosten das Quartalsergebnis stark belastet.
Aber nicht nur die Probleme im zweiten Quartal haben die Konzernspitze dazu bewogen, die Prognose von April 2013 wieder zu kassieren und die Erwartungen für das Gesamtjahr deutlich zu senken. Dazu tragen auch die Belastungen bei, die aus der nun vereinbarten Kooperation mit GE entstehen. Zudem will First Solar zwei Großprojekte entgegen der bisherigen Planung erst nach der Fertigstellung und damit nicht mehr in diesem Jahr verkaufen, in der Annahme, dann dafür höhere Preise erzielen zu können. Die Einnahmen daraus fallen also aus der Bilanz für 2013 heraus.
Nun stellt CEO Jim Hughes für das Gesamtjahr einen Umsatz von 3,6 bis 3,8 Milliarden Dollar in Aussicht. Zuletzt hatte seine Prognose noch bei 3,8 bis 4,0 Milliarden Dollar gelegen. Beim EBIT visiert der Solarkonzern nun 405 bis 435 Millionen Dollar an und nicht mehr wie im April 430 bis 460 Millionen Dollar. Die Marge werde allerdings verbessern und 22 bis 23 Prozent erreichen statt wie bislang angenommen 20 bis 22 Prozent, prognostiziert Hughes. Beim Nettogewinn je Aktie rechnet er nun mit 3,75 bis 4,25 Dollar statt mit 4,00 bis 4,00 Dollar. Für 2012 hatte First Solar einen Jahresumsatz von 3,4 Milliarden Dollar ausgewiesen nach 2,8 Milliarden Dollar in 2011. Zudem war ein Nettoverlust in Höhe von 1,11 Dollar angefallen, mehr als doppelt so hoch wie der Fehlbetrag von 0,46 Dollar im Jahr zuvor. Dazu hatten vor allem hohe Kosten für die Umstrukturierung gesorgt. Das Unternehmen hat seinen Fokus von der Modulproduktion, die sich aufgrund des starken Preisverfalls nicht mehr rentierte, auf die Projektierung verlagert und die Produktionskapazitäten stark beschnitten. Die Kosten dafür haben ja auch noch die ersten Monate des laufenden Jahres belastet.
Insgesamt aber befindet sich der Solarkonzern erkennbar auf einem guten Weg in Richtung Zukunft. Verschiebungen wie im zweiten Quartal sind im Geschäft mit großen Solarprojekten nicht ungewöhnlich. Im Gegenzug hat First Solar die Ankündigungen, große Photovoltaikprojekte akquirieren zu wollen, bislang mehr als erfüllt. Die Partnerschaft mit GE dürfte dieses Geschäft in Zukunft noch erleichtern, das zudem das weiter schwierige Geschäft mit dem Verkauf von Solarmodulen erleichtert, weil die Produktion noch stärker durch eigene Projekte ausgelastet werden kann. Außerdem hat sich der Solarkonzern mit der Übernahme des Silizium-Startup TetraSun von der japanischen JX Nippon Oil & Energy Corporation im Frühjahr 2013 technologisch breiter aufgestellt.
Auch steigen die Aussichten, für große Solarparks immer bessere Preise zu erzielen. Denn die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom im Vergleich zu herkömmlichem Strom steigt. Vor allem in den USA ist die so genannte Netzparität in einigen Regionen bereits erreicht, in anderen steht sie kurz bevor. Und eben dort will First Solar weitere große Solarkraftwerke bauen. Schon heute ist das Unternehmen der größte Solarprojektierer in den USA, dem am stärksten wachsenden Solarmarkt der westlichen Welt. Für weitere Investitionen ist First Solar übrigens gut gerüstet, die flüssigen Mittel haben sich bis Ende Juni 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 73 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Dollar erhöht. All dies spricht dafür, dass der Solarkonzern seinen Wachstumskurs fortsetzen kann und längerfristig ausgerichtete Anleger davon profitieren dürften, wenn sie die aktuelle Kursschwäche ausnutzen und Anteilsscheine erwerben. Überteuert erscheint die Aktie von First Solar trotz des starken Wertzuwachses der letzten zwölf Monate nicht. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6,3 aus Basis der Bilanz für 2012 ist der Anteilsschein derzeit moderat bewertet.
First Solar: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM