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Über acht Prozent Ausschüttung, vermindertes Risiko – Wie gut ist das Beteiligungsangebot „WindLease Schönfeld“ der Enertrag?
Geldanlage mit Windenergie und wenig Risiko - das wünschen sich viele Anleger. Für den geschlossenen Fonds „WindLease Schönfeld“ verspricht die Enertrag EnergieInvest GmbH vor allem Sicherheit – und Rendite. Anleger können ab 5.000 Euro plus fünf Prozent Agio einsteigen. ECOreporter.de hat das Angebot geprüft.
Der Fonds WindLease Schönfeld wird in der Nähe der Gemeinde Tantow in Brandenburg (Uckermark) einen Windpark mit zwölf Windrädern verwalten und vermieten. Für das Projekt wurden Anlagen vom Typ Enercon E-82 mit einer Leistung von je zwei Megawatt ausgewählt. Leasingnehmer für den Windpark ist die Enertrag AG. Sie übernimmt das komplette Betreiberrisiko für die Anlagen.
Die Enertrag EnergieInvest ist auch Initiatorin des Fonds. Die Enertrag AG ist als Generalübernehmerin beauftragt worden, den Windparks zu errichten. Dafür ist ein Festpreis von 46,33 Millionen Euro vereinbart. Ende Februar 2009 soll der Fonds die Anlagen übernehmen. Ab dem ersten März 2009 soll der Leasingvertrag laufen. Laut Christoph Horwath von der Fondsinitiatorin Enertrag EnergieInvest sind elf Anlagen bereits in Betrieb. „Die Inbetriebnahme der letzten Anlage soll in den nächsten Tagen erfolgen. Dementsprechend kann der Übergabetermin gehalten werden und der Leasingvertrag kann wie geplant beginnen“, so Horwath.
Die Enertrag Netz GmbH nimmt den Strom aus dem Windpark Schönfeld ab. Sie betreibt ein eigenes regionales Stromnetz und mehrere Umspannwerke und liefert den Strom aus verschiedenen Windparks an die Vattenfall Europe Transmission GmbH.
Rechtliche Konstruktion
An der Enertrag Windfeld Schönfeld GmbH & Co. KG können Anleger sich als Treugeber oder als Direktkommanditisten über die Treuhänderin Enertrag Treuhand Vermögensverwaltung GmbH beteiligen. Laut dem Emissionsprospekt ist die Haftung des Anlegers, als Treugeber oder Direktkommanditist, während der Beteiligung auf zehn Prozent der Pflichteinlage beschränkt.
Geschäftsführer der Treuhänderin sind Detlev Hartmann und Rolf Schrenick. Hartmann ist gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Enertrag Structured Finance AG und Prokurist der Enertrag Windfeld Verwaltungsgesellschaft mbH sowie der Initiatorin des Fonds, der Enertrag EnergieInvest GmbH. Die Enertrag Structured Finance AG wurde mit der Geschäftsbesorgung für die Planungs- und Investitionsphase sowie der Betriebsphase (kaufmännische Verwaltung) beauftragt. Die Enertrag Windfeld Verwaltungsgesellschaft mbH ist Gründungsgesellschafterin und Komplementärin des Fonds.
Eigenkapitalhöhe, Platzierungsgarantie und Mittelverwendungskontrolle
Ingesamt investiert der Fonds 51,8 Millionen Euro. Der Fonds soll davon 6,4 Millionen Euro bei Anlegern als Eigenkapital einwerben; 45,4 Millionen Euro sind Fremdkapital. Die Fremdmittel stellt laut dem Emissionsprospekt die NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale. 20 Millionen Euro kommen den Angaben zufolge aus dem ERP-Umwelt- und Energiesparprogramm und dem KfW-Umweltprogramm. Für sie wurde eine Zinsbindung von zehn Jahren auf 5,25 Prozent (ERP) und 5,05 Prozent (KfW) vereinbart. Das restliche Fremdkapital in Höhe von 25,4 Millionen Euro besteht aus zwei Kapitalmarktdarlehen, die variabel verzinst sind. Es sei geplant, das Zinsänderungsrisiko durch ein Zinssicherungsgeschäft zu reduzieren, heißt es im Prospekt. Horwath erklärt dazu auf Nachfrage von ECOreporter.de: „Aufgrund der derzeitigen Zinsentwicklung wurde bisher von einer Festschreibung der Konditionen abgesehen. In der Prognoserechnung ist ein Zins von knapp 5,8 Prozent veranschlagt. Die letzten Angebote lagen deutlich darunter. Wir gehen davon aus, dass wir den Zinssatz demnächst festschreiben werden.“
Die Enertrag EnergieInvest hat eine Platzierungsgarantie für das gesamte Kommanditkapital gegeben. „Falls die Platzierungsgarantie greift, muss sie zusätzliches Kapital besorgen. Dieses kann sich sowohl aus Eigenkapital als auch Fremdkapital zusammensetzen“, sagt Horwath auf Nachfrage von ECOreporter.de. „Sollten sich daraus erhöhte Kosten für die Beteiligungsgesellschaft ergeben, ist diese berechtigt, die Leasingrate entsprechend zu erhöhen.“
Der aktuelle Zeichnungsstand beträgt laut Horwath 1,8 Millionen Euro (Stand: 12. Februar). Die Zeichnungsfrist endet am 31. Dezember 2009.
Die Mittelverwendungskontrolle liegt bei der AKP Achilles Kleinheisterkamp und Partner WP/StB Klaus Lehmkuhl, Krefeld.
Fondsnebenkosten
Die Fondsnebenkosten oder Weichkosten inklusive Agio belaufen sich auf 1,314 Millionen Euro. Das entspricht einem Anteil von 2,52 Prozent am Gesamtinvestitionsvolumen inklusive Agio, oder 19,55 Prozent am Eigenkapital inklusive Agio. Neben dem Agio (320.000 Euro) entfallen die größten Positionen auf die Eigenkapitalvermittlung (320.000 Euro), die Fremdkapitalvermittlung (300.000 Euro) und die Anlaufkosten (267.648 Euro).
Für das Recht zur Nutzung der Netzanschlusskapazität und für die Bereitstellung des Netzanschlusses durch die Enertrag Netz GmbH zahlt der Fonds ein einmaliges Entgelt in Höhe von 3,12 Millionen Euro. Wie wurde diese Gebühr ermittelt? Horwath erklärt dazu: „Um das Windfeld Schönfeld und die umliegenden Windfelder an das Netz anzuschließen, war es erforderlich, ein Netz mit zwei Umspannwerken zu errichten. Aufgrund der hohen Investitionskosten wird pro MW installierter Leistung eine Pauschale in Höhe von 130.000 Euro für alle an dieses Netz angeschlossenen Anlagen fällig. Auf den ersten Blick scheint das sehr teuer, allerdings ist ein großer Vorteil des Enertrag-eigenen Netzes die direkte Einspeisung in das europäische Höchstspannungsnetz. Hierdurch ist eine Abschaltung aufgrund von Netzüberlastungen äußerst unwahrscheinlich.“
Laufende Kosten
Die laufenden Kosten des Fonds WindLease Schönfeld addieren sich über die geplante Laufzeit von 16 Jahren auf 29,22 Millionen Euro. Die größten Positionen entfallen dabei auf Darlehenszinsen (24,1 Millionen Euro) und Standortkosten (3,56 Millionen Euro). Für kaufmännische Geschäftsführung und die Treuhänderin sind 932.000 Euro veranschlagt. Die Einnahmen aus den Leasingraten betragen den Angaben zufolge insgesamt 81,6 Millionen Euro.
Laufzeit und Ausschüttung
Die 16-jährige Laufzeit des WindLease Schönfeld endet plangemäß am 31. Dezember 2024.
Laut Emissionsprospekt schüttet der Fonds von 2009 bis 2023 je acht Prozent auf das gezeichnete Kapital aus. Kumuliert ergibt sich in diesem Zeitraum eine Ausschüttung von 120 Prozent.
Am Ende der Fondslaufzeit kann die Enertrag AG alle Kommanditanteile zu einem Festpreis von 7,17 Millionen Euro übernehmen. Zusammen mit dem Verkaufserlös ergibt sich für das Jahr 2024 eine Ausschüttung von weiteren 120 Prozent auf das gezeichnete Kapital. Über die gesamte Laufzeit beläuft sich der Rückfluss für die Anleger somit auf 240 Prozent (inklusive Kapitalrückzahlung). Der Gewinn beträgt demnach 140 Prozent oder durchschnittlich 8,75 Prozent jährlich. Das Agio wurde nicht berücksichtigt.
Wie sicher ist der Ankauf der Kommanditanteile durch Enertrag? Horwath sagt dazu: „Der Ankauf ist geschäftspolitisch fest geplant. Das Ankaufsrecht kann zu den prospektierten Bedingungen ausgeübt werden. Ob Enertrag in 16 Jahren tatsächlich kauft, kann aber nicht endgültig zugesagt werden.“
Technik und Erträge
Für die Windräder des Windparks Schönfeld liegen laut Enertrag Gutachten der GEO-NET Umweltconsulting GmbH und der Deutschen WindGuard Consulting GmbH vor. In die Prognosen seien Daten bestehender meteorologischer Messstationen sowie Betriebsergebnisse des 20 km entfernten Windparks „Nadrensee“ eingeflossen. Horwath erklärt dazu: „Im Jahr 2008 verzeichneten wir dort 2.600 Volllaststunden. Die Nabenhöhe der Anlagen beträgt 105 Meter. In der Windenergie gilt die Faustformel ‚1 Meter Nabenhöhe = 1 Prozent mehr Ertrag’. Wenn wir voraussetzen, dass der Wind genauso stark weht wie 2008 und die Volllaststunden des Windparks Nadrensee vereinfachend als Berechnungsbasis heranziehen, errechnen sich für den Standort Schönfeld mit 138 m Nabenhöhe deutlich über 3.000 Volllaststunden.“
Wie Horwath gegenüber ECOreporter.de erläutert, setzt sich der dreizehnprozentige Sicherheitsabschlag für das Projekt aus drei Elementen zusammen:
· Abschlag auf die Verfügbarkeit: 2,0 Prozent
· Abschlag für elektrische Verluste 2,4 Prozent
· Abschlag auf das mittlere Windaufkommen: 8,8 Prozent.
„Das entspricht ungefähr dem Abschlag, den Banken bei der Fremdkapitalfinanzierung berücksichtigen“, so Horwath.
Die ertragsspezifischen Investitionskosten liegen mit 0,7 Euro pro KWh recht hoch. Gleiches gilt für die leistungsspezifischen Investitionskosten in Höhe von 2.129 Euro pro kW. Günstige Windfonds kamen in den letzten Jahren mit deutlich unter 2.000 Euro ertragsspezifischen Investitionskosten und zirka 0,6 Euro leistungsspezifischen Investitionskosten aus. Horwath bestätigt dies: „Im Fall Schönfeld wurde das Projekt nicht komplett selbst entwickelt, sondern zum Teil hinzugekauft. Da auch Konkurrenten wissen, was man für ein derartiges Projekt verlangen kann und wie rentabel es unter Umständen an einem Standort ist, sind auch die Kosten auf Seiten des Generalübernehmers durch den Zukauf entsprechend hoch. Außerdem kann man die Anlagenpreise nicht mit denen von vor ein paar Jahren vergleichen. Durch die zeitweise starke Nachfrage nach Stahl am Weltmarkt, sind auch die Preise im Ergebnis gestiegen.“ Man habe zudem die laufenden Kosten vorsichtig kalkuliert, das sei ein Vorteil der langjährigen Erfahrungen im Windenergiebereich, erklärt Horwath. Im Vergleich zur Prognose gehe man von wesentlich geringeren Kosten aus.
Nach Angaben von Enertrag beläuft sich die Einspeisevergütung für die Windturbinen auf 9,2 Eurocent pro Kilowattstunde (kWh).
Vorteilhaft wirkt sich die steuerliche Konzeption der Beteiligungsgesellschaft für den Anleger aus. Es handelt sich um eine vermögensverwaltende Personengesellschaft. Die Erträge aus dem Fonds werden den Angaben zufolge als „sonstige Einkünfte“ und „Einkünfte aus Kapitalvermögen“ eingestuft. Erst ab dem Jahr 2021 werden steuerliche Überschüsse ausgewiesen. In den Jahren 2021 bis 2024 betragen die steuerlichen Überschüsse etwa 50 Prozent bezogen auf die Pflichteinlage. Besonders Investoren mit hoher aktueller Steuerbelastung profitieren von dieser Konzeption des Fonds.
Ökologische Wirkung
Der Windpark Schönfeld hat eine positive ökologische Wirkung: Windkraft ist eine regenerative Energiequelle, und das eigene Netz und Umspannwerk der Enertrag Netz GmbH verbessern noch einmal die Effektivität. Durch den Anschluss an das Höchstspannungsnetz sind windstarke Zeiten besser zu nutzen. Zusätzlich positiv: Der Verpächter der Flächen des Windparks hat das Recht, die nicht für den Betrieb der Anlagen benötigten Flächen weiterhin landwirtschaftlich zu bestellen.
Risiko
Die Enertrag AG betreut eigenen Angaben zufolge europaweit rund 1.250 Windräder, über 430 davon werden auf eigene Rechnung betrieben. Die jährliche Stromproduktion liegt bei fast zwei Milliarden kWh, das – entspricht laut Enertrag dem Jahresbedarf von zwei Millionen Menschen. Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis 1992 zurück, damit gehört es zu den Pionieren der Windenergie in Deutschland. Mit 350 Mitarbeitern arbeitet Enertrag auf zahlreichen Wertschöpfungsstufen der Windenergienutzung: Planung, Finanzierung, Bau, Betriebsführung und Entwicklung.
Die Leistungsbilanz der 16 Publikumsfonds, die Enertrag zwischen 1998 und 2005 platziert hat, ist überwiegend deutlich negativ. Horwath verweist in diesem Zusammenhang auf das geringe Windangebot der Jahre 2003 bis 2006. Ab 2007 sei es wesentlich besser gewesen. „Die Investitionskosten liegen im Wesentlichen im Plan. Die Kosten ebenso, bis auf die ertragsabhängigen Kosten für den Instandhaltungsaufwand. Hier gab es aufgrund der windschwachen Jahre Unterschreitungen“, so Christoph Horwath. Enertrag stellt seine Leistungsbilanz 2007 auf seiner Homepage zum Download zur Verfügung, der Emissionsprospekt zum WindLease Schönfeld enthält einen aussagekräftigen Auszug daraus. Die verfehlten Prognosen werden somit offen kommuniziert.
Horwath betont die Leistungsfähigkeit der Enertrag AG. Selbst wenn es zu einer Situation käme, in der die Erträge die Leasingkosten nicht decken würden, verfüge Enertrag aus der übrigen Geschäftstätigkeit voraussichtlich über ausreichend Liquidität. „Laut Auskunft der Creditreform (14.10.2008) verfügt Enertrag über eine sehr gute Bonität“, so Horwath.
Wie vom Anlagenlieferanten Enercon gewohnt, sind die Garantien für die Verfügbarkeit der Windräder umfangreich. Laut Horwath umfasst die Gewährleistung 36 Monate. Für die ersten fünf Jahre übernimmt der Windenergieanlagenhersteller Enercon aus Aurich eine Ertragsgarantie. „Darüber hinaus haben wir ein Enercon-PartnerKonzept-Vertrag über 14 Jahre abgeschlossen. Enercon garantiert eine technische Verfügbarkeit der Windenergieanlagen von 98 Prozent“, so Horwath.
Fazit:
Finanziell
Für den Fonds WindLease Schönfeld spricht die Übernahme des Wind- und Betriebsrisikos durch die Leasingnehmerin Enertrag AG. Vom ersten Jahr an erhalten Investoren gleichbleibend hohe Ausschüttungen. Bezogen auf die geplante Laufzeit von 16 Jahre erscheint die in Aussicht gestellte Gesamtausschüttung in Höhe von 240 Prozent attraktiv. Hinzu kommt die steuerlich günstige Konzeption des Fonds.
Für das Angebot sprechen ferner die bisher planmäßige Realisierung des Windparks und die hochwertige Technik, die für das Projekt eingekauft wurde. Enertrag ist zudem ein Anbieter mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der Windenergie.
Die Weichkosten erscheinen moderat, allerdings entsteht dieser Eindruck auch durch den hohen Fremdkapitalanteil. Nur zwölf Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens werden über Eigenkapital finanziert. Grundsätzlich erhöht ein hoher Fremdkapitalanteil das Risiko für den Anleger, denn der Fonds muss den Banken weitgehende Kreditsicherheiten gewähren. Diese umfassen beispielsweise die Sicherungsübereignung der Windenergieanlagen und die Abtretung von Forderungen aus künftigen Einnahmen. Anzumerken ist jedoch, dass der hohe Fremdkapitalanteil auch die Qualität des Standortes und der verwendeten Technik widerspiegelt.
Negativ schlägt zu Buche, dass die Treuhänderin nicht unabhängig ist. Mit verschiedenen, an dem Projekt beteiligten Enertrag-Gesellschaften bestehen personelle Verflechtungen.
Die Kosten für den Windpark sind hoch. Das im Preis enthaltene Enercon-PartnerKonzept gibt andererseits Sicherheit bei der Verfügbarkeit der Anlagen.
In der Vergangenheit verfehlte Enertrag die eigenen Prognosen aufgrund
der schlechten Windjahre zum Teil deutlich, kommuniziert dies aber offen.
Nachhaltigkeit
Die positive ökologische Wirkung des Windenergieprojekts der Enertrag ist unstrittig.
ECOreporter.de-Empfehlung
Anleger finden in dem geschlossenen Fonds WindLease Schönfeld ein gut durchdachtes Produkt mit einer attraktiven Renditechance, vor allem aber deutlich reduziertem Risiko.
Basisdaten
Anbieter: Enertrag EnergieInvest GmbH, Dauerthal
Fondsname: WindLease Schönfeld
Firma der Fondsgesellschaft: Enertrag Windfeld Schönfeld GmbH & Co. KG
Rechtsform: GmbH & Co. KG
Geschäftsführende Kommanditistin: Enertrag EnergieInvest GmbH,
Komplementärin: Enertrag Windfeld Verwaltungsgesellschaft mbH, Dauerthal
Treuhänderin: Enertrag Treuhand Vermögensverwaltung GmbH, Dauerthal
Fondswährung: Euro
Ende der Zeichnungsfrist: 31.12.2009
Gesamtinvestitionsvolumen (ohne Agio): 51,8 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 6,4 Millionen Euro
Fremdkapitalvolumen (ohne Agio): 45,4 Millionen Euro
Verbindliche Finanzierungszusagen einer Bank: Ja
Mindestzeichnungssumme : 5.000 Euro
Gesamtinvestitionsvolumen (inklusive Agio) : 52,12 Millionen Euro
Agio: 5,00 Prozent
Agio: 320.000 Euro
Ertragsspezifische Investitionskosten: 0,7 Euro pro KW/h
Leistungsspezifische Investitionskosten: 2.129 Euro pro KW
Ertragsgarantie: Ertragsgarantie von Enercon für 5 Jahre.
Sensitivitätsanalyse: Ja
BaFin Gestattung: Ja
Leistungsbilanz des Anbieters: Ja (Stichtag 31.12.2007)
IDW-Prospektprüfungsbericht: Noch nicht (Bericht ist laut Horwath in Arbeit.)
Mittelverwendungskontrolle: AKP Achilles Kleinheisterkamp und Partner WP/StB Klaus Lehmkuhl, Krefeld.
Kaufmännische Betriebsführung: Enertrag Structured Finance AG, Dauerthal
Technische Betriebsführung: Enertrag Energiedienst GmbH, Dauerthal
Anteile handelbar: Enertrag EnergieInvest entwickelt derzeit eine eigene Zweitmarktplattform.
Kündigungsfrist: erstmals zum 31.12.2029
Prüfung der künftigen Jahresabschlüsse durch Wirtschaftsprüfer: Ja
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
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Bilder: Christoph Horwath; Windturbine im Windpark Schönfeld / Quelle: Enertrag
Der Fonds WindLease Schönfeld wird in der Nähe der Gemeinde Tantow in Brandenburg (Uckermark) einen Windpark mit zwölf Windrädern verwalten und vermieten. Für das Projekt wurden Anlagen vom Typ Enercon E-82 mit einer Leistung von je zwei Megawatt ausgewählt. Leasingnehmer für den Windpark ist die Enertrag AG. Sie übernimmt das komplette Betreiberrisiko für die Anlagen.
Die Enertrag EnergieInvest ist auch Initiatorin des Fonds. Die Enertrag AG ist als Generalübernehmerin beauftragt worden, den Windparks zu errichten. Dafür ist ein Festpreis von 46,33 Millionen Euro vereinbart. Ende Februar 2009 soll der Fonds die Anlagen übernehmen. Ab dem ersten März 2009 soll der Leasingvertrag laufen. Laut Christoph Horwath von der Fondsinitiatorin Enertrag EnergieInvest sind elf Anlagen bereits in Betrieb. „Die Inbetriebnahme der letzten Anlage soll in den nächsten Tagen erfolgen. Dementsprechend kann der Übergabetermin gehalten werden und der Leasingvertrag kann wie geplant beginnen“, so Horwath.
Die Enertrag Netz GmbH nimmt den Strom aus dem Windpark Schönfeld ab. Sie betreibt ein eigenes regionales Stromnetz und mehrere Umspannwerke und liefert den Strom aus verschiedenen Windparks an die Vattenfall Europe Transmission GmbH.
Rechtliche Konstruktion
An der Enertrag Windfeld Schönfeld GmbH & Co. KG können Anleger sich als Treugeber oder als Direktkommanditisten über die Treuhänderin Enertrag Treuhand Vermögensverwaltung GmbH beteiligen. Laut dem Emissionsprospekt ist die Haftung des Anlegers, als Treugeber oder Direktkommanditist, während der Beteiligung auf zehn Prozent der Pflichteinlage beschränkt.
Geschäftsführer der Treuhänderin sind Detlev Hartmann und Rolf Schrenick. Hartmann ist gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Enertrag Structured Finance AG und Prokurist der Enertrag Windfeld Verwaltungsgesellschaft mbH sowie der Initiatorin des Fonds, der Enertrag EnergieInvest GmbH. Die Enertrag Structured Finance AG wurde mit der Geschäftsbesorgung für die Planungs- und Investitionsphase sowie der Betriebsphase (kaufmännische Verwaltung) beauftragt. Die Enertrag Windfeld Verwaltungsgesellschaft mbH ist Gründungsgesellschafterin und Komplementärin des Fonds.
Eigenkapitalhöhe, Platzierungsgarantie und Mittelverwendungskontrolle
Ingesamt investiert der Fonds 51,8 Millionen Euro. Der Fonds soll davon 6,4 Millionen Euro bei Anlegern als Eigenkapital einwerben; 45,4 Millionen Euro sind Fremdkapital. Die Fremdmittel stellt laut dem Emissionsprospekt die NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale. 20 Millionen Euro kommen den Angaben zufolge aus dem ERP-Umwelt- und Energiesparprogramm und dem KfW-Umweltprogramm. Für sie wurde eine Zinsbindung von zehn Jahren auf 5,25 Prozent (ERP) und 5,05 Prozent (KfW) vereinbart. Das restliche Fremdkapital in Höhe von 25,4 Millionen Euro besteht aus zwei Kapitalmarktdarlehen, die variabel verzinst sind. Es sei geplant, das Zinsänderungsrisiko durch ein Zinssicherungsgeschäft zu reduzieren, heißt es im Prospekt. Horwath erklärt dazu auf Nachfrage von ECOreporter.de: „Aufgrund der derzeitigen Zinsentwicklung wurde bisher von einer Festschreibung der Konditionen abgesehen. In der Prognoserechnung ist ein Zins von knapp 5,8 Prozent veranschlagt. Die letzten Angebote lagen deutlich darunter. Wir gehen davon aus, dass wir den Zinssatz demnächst festschreiben werden.“

Der aktuelle Zeichnungsstand beträgt laut Horwath 1,8 Millionen Euro (Stand: 12. Februar). Die Zeichnungsfrist endet am 31. Dezember 2009.
Die Mittelverwendungskontrolle liegt bei der AKP Achilles Kleinheisterkamp und Partner WP/StB Klaus Lehmkuhl, Krefeld.
Fondsnebenkosten
Die Fondsnebenkosten oder Weichkosten inklusive Agio belaufen sich auf 1,314 Millionen Euro. Das entspricht einem Anteil von 2,52 Prozent am Gesamtinvestitionsvolumen inklusive Agio, oder 19,55 Prozent am Eigenkapital inklusive Agio. Neben dem Agio (320.000 Euro) entfallen die größten Positionen auf die Eigenkapitalvermittlung (320.000 Euro), die Fremdkapitalvermittlung (300.000 Euro) und die Anlaufkosten (267.648 Euro).
Für das Recht zur Nutzung der Netzanschlusskapazität und für die Bereitstellung des Netzanschlusses durch die Enertrag Netz GmbH zahlt der Fonds ein einmaliges Entgelt in Höhe von 3,12 Millionen Euro. Wie wurde diese Gebühr ermittelt? Horwath erklärt dazu: „Um das Windfeld Schönfeld und die umliegenden Windfelder an das Netz anzuschließen, war es erforderlich, ein Netz mit zwei Umspannwerken zu errichten. Aufgrund der hohen Investitionskosten wird pro MW installierter Leistung eine Pauschale in Höhe von 130.000 Euro für alle an dieses Netz angeschlossenen Anlagen fällig. Auf den ersten Blick scheint das sehr teuer, allerdings ist ein großer Vorteil des Enertrag-eigenen Netzes die direkte Einspeisung in das europäische Höchstspannungsnetz. Hierdurch ist eine Abschaltung aufgrund von Netzüberlastungen äußerst unwahrscheinlich.“
Laufende Kosten
Die laufenden Kosten des Fonds WindLease Schönfeld addieren sich über die geplante Laufzeit von 16 Jahren auf 29,22 Millionen Euro. Die größten Positionen entfallen dabei auf Darlehenszinsen (24,1 Millionen Euro) und Standortkosten (3,56 Millionen Euro). Für kaufmännische Geschäftsführung und die Treuhänderin sind 932.000 Euro veranschlagt. Die Einnahmen aus den Leasingraten betragen den Angaben zufolge insgesamt 81,6 Millionen Euro.
Laufzeit und Ausschüttung
Die 16-jährige Laufzeit des WindLease Schönfeld endet plangemäß am 31. Dezember 2024.
Laut Emissionsprospekt schüttet der Fonds von 2009 bis 2023 je acht Prozent auf das gezeichnete Kapital aus. Kumuliert ergibt sich in diesem Zeitraum eine Ausschüttung von 120 Prozent.
Am Ende der Fondslaufzeit kann die Enertrag AG alle Kommanditanteile zu einem Festpreis von 7,17 Millionen Euro übernehmen. Zusammen mit dem Verkaufserlös ergibt sich für das Jahr 2024 eine Ausschüttung von weiteren 120 Prozent auf das gezeichnete Kapital. Über die gesamte Laufzeit beläuft sich der Rückfluss für die Anleger somit auf 240 Prozent (inklusive Kapitalrückzahlung). Der Gewinn beträgt demnach 140 Prozent oder durchschnittlich 8,75 Prozent jährlich. Das Agio wurde nicht berücksichtigt.
Wie sicher ist der Ankauf der Kommanditanteile durch Enertrag? Horwath sagt dazu: „Der Ankauf ist geschäftspolitisch fest geplant. Das Ankaufsrecht kann zu den prospektierten Bedingungen ausgeübt werden. Ob Enertrag in 16 Jahren tatsächlich kauft, kann aber nicht endgültig zugesagt werden.“
Technik und Erträge
Für die Windräder des Windparks Schönfeld liegen laut Enertrag Gutachten der GEO-NET Umweltconsulting GmbH und der Deutschen WindGuard Consulting GmbH vor. In die Prognosen seien Daten bestehender meteorologischer Messstationen sowie Betriebsergebnisse des 20 km entfernten Windparks „Nadrensee“ eingeflossen. Horwath erklärt dazu: „Im Jahr 2008 verzeichneten wir dort 2.600 Volllaststunden. Die Nabenhöhe der Anlagen beträgt 105 Meter. In der Windenergie gilt die Faustformel ‚1 Meter Nabenhöhe = 1 Prozent mehr Ertrag’. Wenn wir voraussetzen, dass der Wind genauso stark weht wie 2008 und die Volllaststunden des Windparks Nadrensee vereinfachend als Berechnungsbasis heranziehen, errechnen sich für den Standort Schönfeld mit 138 m Nabenhöhe deutlich über 3.000 Volllaststunden.“
Wie Horwath gegenüber ECOreporter.de erläutert, setzt sich der dreizehnprozentige Sicherheitsabschlag für das Projekt aus drei Elementen zusammen:
· Abschlag auf die Verfügbarkeit: 2,0 Prozent
· Abschlag für elektrische Verluste 2,4 Prozent
· Abschlag auf das mittlere Windaufkommen: 8,8 Prozent.
„Das entspricht ungefähr dem Abschlag, den Banken bei der Fremdkapitalfinanzierung berücksichtigen“, so Horwath.
Die ertragsspezifischen Investitionskosten liegen mit 0,7 Euro pro KWh recht hoch. Gleiches gilt für die leistungsspezifischen Investitionskosten in Höhe von 2.129 Euro pro kW. Günstige Windfonds kamen in den letzten Jahren mit deutlich unter 2.000 Euro ertragsspezifischen Investitionskosten und zirka 0,6 Euro leistungsspezifischen Investitionskosten aus. Horwath bestätigt dies: „Im Fall Schönfeld wurde das Projekt nicht komplett selbst entwickelt, sondern zum Teil hinzugekauft. Da auch Konkurrenten wissen, was man für ein derartiges Projekt verlangen kann und wie rentabel es unter Umständen an einem Standort ist, sind auch die Kosten auf Seiten des Generalübernehmers durch den Zukauf entsprechend hoch. Außerdem kann man die Anlagenpreise nicht mit denen von vor ein paar Jahren vergleichen. Durch die zeitweise starke Nachfrage nach Stahl am Weltmarkt, sind auch die Preise im Ergebnis gestiegen.“ Man habe zudem die laufenden Kosten vorsichtig kalkuliert, das sei ein Vorteil der langjährigen Erfahrungen im Windenergiebereich, erklärt Horwath. Im Vergleich zur Prognose gehe man von wesentlich geringeren Kosten aus.
Nach Angaben von Enertrag beläuft sich die Einspeisevergütung für die Windturbinen auf 9,2 Eurocent pro Kilowattstunde (kWh).
Vorteilhaft wirkt sich die steuerliche Konzeption der Beteiligungsgesellschaft für den Anleger aus. Es handelt sich um eine vermögensverwaltende Personengesellschaft. Die Erträge aus dem Fonds werden den Angaben zufolge als „sonstige Einkünfte“ und „Einkünfte aus Kapitalvermögen“ eingestuft. Erst ab dem Jahr 2021 werden steuerliche Überschüsse ausgewiesen. In den Jahren 2021 bis 2024 betragen die steuerlichen Überschüsse etwa 50 Prozent bezogen auf die Pflichteinlage. Besonders Investoren mit hoher aktueller Steuerbelastung profitieren von dieser Konzeption des Fonds.
Ökologische Wirkung
Der Windpark Schönfeld hat eine positive ökologische Wirkung: Windkraft ist eine regenerative Energiequelle, und das eigene Netz und Umspannwerk der Enertrag Netz GmbH verbessern noch einmal die Effektivität. Durch den Anschluss an das Höchstspannungsnetz sind windstarke Zeiten besser zu nutzen. Zusätzlich positiv: Der Verpächter der Flächen des Windparks hat das Recht, die nicht für den Betrieb der Anlagen benötigten Flächen weiterhin landwirtschaftlich zu bestellen.
Risiko
Die Enertrag AG betreut eigenen Angaben zufolge europaweit rund 1.250 Windräder, über 430 davon werden auf eigene Rechnung betrieben. Die jährliche Stromproduktion liegt bei fast zwei Milliarden kWh, das – entspricht laut Enertrag dem Jahresbedarf von zwei Millionen Menschen. Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis 1992 zurück, damit gehört es zu den Pionieren der Windenergie in Deutschland. Mit 350 Mitarbeitern arbeitet Enertrag auf zahlreichen Wertschöpfungsstufen der Windenergienutzung: Planung, Finanzierung, Bau, Betriebsführung und Entwicklung.
Die Leistungsbilanz der 16 Publikumsfonds, die Enertrag zwischen 1998 und 2005 platziert hat, ist überwiegend deutlich negativ. Horwath verweist in diesem Zusammenhang auf das geringe Windangebot der Jahre 2003 bis 2006. Ab 2007 sei es wesentlich besser gewesen. „Die Investitionskosten liegen im Wesentlichen im Plan. Die Kosten ebenso, bis auf die ertragsabhängigen Kosten für den Instandhaltungsaufwand. Hier gab es aufgrund der windschwachen Jahre Unterschreitungen“, so Christoph Horwath. Enertrag stellt seine Leistungsbilanz 2007 auf seiner Homepage zum Download zur Verfügung, der Emissionsprospekt zum WindLease Schönfeld enthält einen aussagekräftigen Auszug daraus. Die verfehlten Prognosen werden somit offen kommuniziert.
Horwath betont die Leistungsfähigkeit der Enertrag AG. Selbst wenn es zu einer Situation käme, in der die Erträge die Leasingkosten nicht decken würden, verfüge Enertrag aus der übrigen Geschäftstätigkeit voraussichtlich über ausreichend Liquidität. „Laut Auskunft der Creditreform (14.10.2008) verfügt Enertrag über eine sehr gute Bonität“, so Horwath.
Wie vom Anlagenlieferanten Enercon gewohnt, sind die Garantien für die Verfügbarkeit der Windräder umfangreich. Laut Horwath umfasst die Gewährleistung 36 Monate. Für die ersten fünf Jahre übernimmt der Windenergieanlagenhersteller Enercon aus Aurich eine Ertragsgarantie. „Darüber hinaus haben wir ein Enercon-PartnerKonzept-Vertrag über 14 Jahre abgeschlossen. Enercon garantiert eine technische Verfügbarkeit der Windenergieanlagen von 98 Prozent“, so Horwath.
Fazit:
Finanziell
Für den Fonds WindLease Schönfeld spricht die Übernahme des Wind- und Betriebsrisikos durch die Leasingnehmerin Enertrag AG. Vom ersten Jahr an erhalten Investoren gleichbleibend hohe Ausschüttungen. Bezogen auf die geplante Laufzeit von 16 Jahre erscheint die in Aussicht gestellte Gesamtausschüttung in Höhe von 240 Prozent attraktiv. Hinzu kommt die steuerlich günstige Konzeption des Fonds.
Für das Angebot sprechen ferner die bisher planmäßige Realisierung des Windparks und die hochwertige Technik, die für das Projekt eingekauft wurde. Enertrag ist zudem ein Anbieter mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der Windenergie.
Die Weichkosten erscheinen moderat, allerdings entsteht dieser Eindruck auch durch den hohen Fremdkapitalanteil. Nur zwölf Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens werden über Eigenkapital finanziert. Grundsätzlich erhöht ein hoher Fremdkapitalanteil das Risiko für den Anleger, denn der Fonds muss den Banken weitgehende Kreditsicherheiten gewähren. Diese umfassen beispielsweise die Sicherungsübereignung der Windenergieanlagen und die Abtretung von Forderungen aus künftigen Einnahmen. Anzumerken ist jedoch, dass der hohe Fremdkapitalanteil auch die Qualität des Standortes und der verwendeten Technik widerspiegelt.
Negativ schlägt zu Buche, dass die Treuhänderin nicht unabhängig ist. Mit verschiedenen, an dem Projekt beteiligten Enertrag-Gesellschaften bestehen personelle Verflechtungen.
Die Kosten für den Windpark sind hoch. Das im Preis enthaltene Enercon-PartnerKonzept gibt andererseits Sicherheit bei der Verfügbarkeit der Anlagen.
In der Vergangenheit verfehlte Enertrag die eigenen Prognosen aufgrund
der schlechten Windjahre zum Teil deutlich, kommuniziert dies aber offen.
Nachhaltigkeit
Die positive ökologische Wirkung des Windenergieprojekts der Enertrag ist unstrittig.
ECOreporter.de-Empfehlung
Anleger finden in dem geschlossenen Fonds WindLease Schönfeld ein gut durchdachtes Produkt mit einer attraktiven Renditechance, vor allem aber deutlich reduziertem Risiko.
Basisdaten
Anbieter: Enertrag EnergieInvest GmbH, Dauerthal
Fondsname: WindLease Schönfeld
Firma der Fondsgesellschaft: Enertrag Windfeld Schönfeld GmbH & Co. KG
Rechtsform: GmbH & Co. KG
Geschäftsführende Kommanditistin: Enertrag EnergieInvest GmbH,
Komplementärin: Enertrag Windfeld Verwaltungsgesellschaft mbH, Dauerthal
Treuhänderin: Enertrag Treuhand Vermögensverwaltung GmbH, Dauerthal
Fondswährung: Euro
Ende der Zeichnungsfrist: 31.12.2009
Gesamtinvestitionsvolumen (ohne Agio): 51,8 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 6,4 Millionen Euro
Fremdkapitalvolumen (ohne Agio): 45,4 Millionen Euro
Verbindliche Finanzierungszusagen einer Bank: Ja
Mindestzeichnungssumme : 5.000 Euro
Gesamtinvestitionsvolumen (inklusive Agio) : 52,12 Millionen Euro
Agio: 5,00 Prozent
Agio: 320.000 Euro
Ertragsspezifische Investitionskosten: 0,7 Euro pro KW/h
Leistungsspezifische Investitionskosten: 2.129 Euro pro KW
Ertragsgarantie: Ertragsgarantie von Enercon für 5 Jahre.
Sensitivitätsanalyse: Ja
BaFin Gestattung: Ja
Leistungsbilanz des Anbieters: Ja (Stichtag 31.12.2007)
IDW-Prospektprüfungsbericht: Noch nicht (Bericht ist laut Horwath in Arbeit.)
Mittelverwendungskontrolle: AKP Achilles Kleinheisterkamp und Partner WP/StB Klaus Lehmkuhl, Krefeld.
Kaufmännische Betriebsführung: Enertrag Structured Finance AG, Dauerthal
Technische Betriebsführung: Enertrag Energiedienst GmbH, Dauerthal
Anteile handelbar: Enertrag EnergieInvest entwickelt derzeit eine eigene Zweitmarktplattform.
Kündigungsfrist: erstmals zum 31.12.2029
Prüfung der künftigen Jahresabschlüsse durch Wirtschaftsprüfer: Ja
Bitte sorgfältig beachten:
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Bilder: Christoph Horwath; Windturbine im Windpark Schönfeld / Quelle: Enertrag