Der Betriebsstrom für die Biomethananlage von UDI in Torgelow wird aus Solarenergie gewonnen. / Foto: UDI

  Erneuerbare Energie, Finanzdienstleister

UDI rüstet Biomethananlage mit Solarmodulen aus

Für den Betrieb von Biomethananlagen wird Strom und Wärme benötigt. Der grüne Finanzdienstleister UDI aus Nürnberg hat einen Weg gefunden, die Energievor Ort aus Erneuerbaren Quellen zu gewinnen.

2017 errichtete UDI die Biomethananlage Torgelow in der gleichnamigen Kleinstadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald südlich der Insel Usedom. Rein rechnerisch kann die Anlage 15.000 deutsche Durchschnittshaushalte mit sauberem Strom versorgen.

Multitalent Biomethan

"Wir erzeugen hier rund 6,2 Millionen Kubikmeter Biomethan im Jahr und speisen es direkt ins Erdgasnetz ein. Somit kann ohne den Neubau von Leitungen das erzeugte Biomethan überall aus dem Erdgasnetz entnommen werden, wo es benötigt wird“, erläutert Harald Felker, Geschäftsführer der UDI Bioenergie GmbH, Entwickler und Betreiber der Anlage.

"Biomethan ist ein Multitalent: Es kann über weite Strecken transportiert werden, ist quasi ohne Verluste speicherbar und ersetzt den fossilen Energieträger Erdgas, ohne dass Heizungen, Kraftwerke oder Industrieanlagen umgerüstet werden müssten.“

Durch eine direkt vor Ort installierte Photovoltaikanlage wird der Strombedarf der Biomethananlage ab sofort teilweise durch Solarenergie gedeckt. Auf dem Betriebsgelände in Torgelow wurden 1.944 Solarmodule verbaut, der erzeugte Wechselstrom wird in den Stromkreislauf der Biogasanlage eingespeist.

Grüner Strom und grüne Wärme

"Die Solaranlage ist so konzipiert, dass sie bis zu 100 Prozent Strom für die Biogaserzeugung und -aufbereitung liefert. Das spart uns im Jahresdurchschnitt etwa 18 Prozent des Zukaufs von Strom“, erklärt Felker. Dies sei nicht wenig, denn der Stromkauf stelle die zweithöchste Kostenposition bei der Biogaserzeugung nach dem Einkauf von Substraten dar.

"Während die Strompreise ständig steigen, fallen die Erzeugungspreise für Solarstrom. Inzwischen ist es nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, eine Photovoltaikanlage für die Biogaserzeugung zu installieren“, so Harald Felker.

Die Wärme für die Anlage in Torgelow erzeugt UDI ebenfalls vor Ort. Neben der Biomethananlage steht eine Holzhackschnitzelheizung. "Unsere nachhaltige Wärmeversorgung aus Hackschnitzeln hat sich bereits bewährt und bezahlt gemacht. Wir planen sie auch für andere Anlagen“, sagt Felker.

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