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UBS übernimmt Credit Suisse
Es ist die spektakulärste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise 2008: Die UBS kauft die ins Straucheln geratene Credit Suisse auf.
Am Wochenende einigten sich die beiden größten Schweizer Banken und die Schweizer Regierung auf einen Notverkauf. Die UBS wird 3 Milliarden Schweizer Franken (3 Milliarden Euro) für die Credit Suisse-Aktien zahlen. An der Börse war die Credit Suisse trotz erheblicher Verluste in den letzten Tagen am Freitag noch mehr als das Doppelte wert.
Die Schweizerische Nationalbank unterstützt die Übernahme mit Liquiditätshilfen in Höhe von 100 Milliarden Franken. Auch die Zentralbanken der USA, Großbritanniens, Kanadas, Japans und der EU kündigten an, die Liquidität des Bankensektors zu stärken, vor allem im Bezug auf die Versorgung mit US-Dollar.
Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank, sieht aktuell keine Gefahr einer tiefgreifenden Bankenkrise in Europa: „Die Bankenbranche im Euro-Raum ist resilient und hat starke Kapital- und Liquiditätspositionen“, sagte sie am Sonntag. Die EZB verfüge über alle nötigen Instrumente, um „das Finanzsystem der Euro-Zone bei Bedarf mit Liquidität zu versorgen“.
"Ein unkalkulierbares Risiko für das Finanzsystem"
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bezeichnete der Schweizer Bundespräsident Alain Berset als die beste Lösung für den Schweizer Finanzplatz. Am Freitag hätte sich gezeigt, dass „die Liquiditätsabflüsse ein Ausmaß erreicht haben, dass es nicht mehr möglich war, das nötige Vertrauen wiederherzustellen“. Eine Insolvenz der Credit Suisse wäre laut Berset „ein unkalkulierbares Risiko für die Schweiz und das Finanzsystem“ gewesen.
Kunden der Credit Suisse hatten seit Oktober 2022 hohe Milliardensummen von der Bank abgezogen. Die Credit Suisse hatte in den letzten Jahren immer mehr an Reputation verloren, unter anderem durch Betrugsskandale und ebenso verlustreiche wie fragwürdige Geschäfte mit der Pleitebank Greensill und US-Hedgefonds. Die Schweizer Finanzaufsicht bemängelte bei der Credit Suisse wiederholt gravierende Mängel in der Betriebsorganisation.
Marktbeobachter rechnen damit, dass Bankaktien am heutigen Montag ihren Abwärtstrend der letzten Tage fortsetzen werden. Der Aktienkurs der UmweltBank, der einzigen börsennotierten Nachhaltigkeitsbank, ist zuletzt stabil geblieben. Heute notiert die Aktie an der Frankfurter Börse 0,4 Prozent im Minus zum Freitag bei 11,90 Euro (Stand 20.3.2023, 8:00 Uhr). Auf Wochensicht ist sie knapp 5 Prozent im Plus, im Monatsvergleich hat sie 1 Prozent verloren. ECOreporter hat die UmweltBank-Aktie zuletzt hier analysiert.
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