UBM Development entwickelt unter anderem dieses Holzgebäude in Frankfurt. / Abbildung: bloomimages

  Nachhaltige Aktien, Anleihen / AIF

UBM Development halbiert Dividende wegen unklarer Aussichten

Die Krise in der Bauindustrie belastet auch den österreichischen Holzimmobilien-Entwickler UBM Development. Wohin die Reise in diesem Jahr gehen wird, ist weiterhin ungewiss. Der Aktienkurs gibt nach.

Im eigenen Angaben zufolge „schwachen“ ersten Quartal 2023 brach die Gesamtleistung von UBM um ein Drittel zum Vorjahr auf 53,5 Millionen Euro ein. Die Umsatzerlöse lagen bei 17,9 Millionen Euro – das sind 41 Prozent weniger als im ersten Quartal 2022. Der Nettogewinn ging um 81 Prozent zurück auf 0,9 Millionen Euro. Nach Abzug von Hybridkapitalzinsen bleibt ein Nettoverlust je Aktie von 0,15 Euro. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch einen Nettogewinn je Aktie von 0,32 Euro erzielt.

UBM-Chef Thomas G. Winkler spricht von einem „Käuferstreik“. Der Markt für Immobilienverkäufe sei für sein Unternehmen seit mittlerweile drei Quartalen „geschlossen“. Eine Erholung erwartet Winkler frühestens im zweiten Halbjahr 2023. Aufgrund der „volatilen und schwer einschätzbaren Marktentwicklung“ verzichtet UBM bis auf Weiteres auf eine Jahresprognose.

Der UBM-Börsenkurs hat sich seit Anfang 2020 schwach entwickelt, Anfang Januar 2023 erreichte er ein neues Allzeittief bei 22,40 Euro. Aktuell kostet die Aktie an der Frankfurter Börse 27,70 Euro (Stand 30.5.2023, 8:05 Uhr). Im Jahresvergleich hat sie 27 Prozent verloren, auf fünf Jahre gesehen beträgt das Minus 34 Prozent.

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UBM Development ist hauptsächlich in den Geschäftsbereichen Wohnen, Hotel und Büro aktiv, die wichtigsten Märkte sind Österreich, Deutschland, Tschechien und Polen. Das Unternehmen ist breit aufgestellt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Baugenehmigung über Planung, Marketing und Bauabwicklung bis zum Verkauf ab. UBM setzt konsequent auf nachhaltiges Bauen und möchte der führende Entwickler von Holzbauprojekten in Europa werden. Der Konzern besitzt den Prime-Status der Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS ESG.

Finanziell ist UBM weiterhin solide aufgestellt: Ende März verfügte das Unternehmen bei einer Eigenkapitalquote von knapp 32 Prozent über liquide Mittel in Höhe von 250 Millionen Euro. Langfristigen Vermögenswerten von 808 Millionen Euro standen langfristige Verbindlichkeiten von 623 Millionen Euro gegenüber. Seine Hybridanleihe 2018 hat UBM im ersten Quartal vorzeitig aus eigenen Mitteln zurückgezahlt. Die übrigen Anleihen notieren derzeit an der Börse zwischen 91 und 98 Prozent ihres Nennwertes (die Anleihe 2021 hat ECOreporter hier vorgestellt).

Für 2022 zahlt UBM eine zum Vorjahr halbierte Dividende von 1,10 Euro je Aktie aus. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei guten 4 Prozent, die erwartete Dividendenrendite für 2023 bei knapp 5 Prozent.

Die UBM-Aktie ist mit erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnissen für 2023 und 2024 von ungefähr 7 günstig bewertet. Wegen der hohen Unsicherheiten im Immobiliensektor bleibt sie aber ein Investment für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger. Wer einsteigt, sollte zudem einen langen Atem mitbringen und heftige Kursschwankungen aushalten können.

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Nachhaltige Immobilienaktien: Krisensichere Investments?

UBM Development Anleihe 2021: ISIN AT0000A2QS11 / WKN A3KQGX

UBM Development AG Aktie: ISIN AT0000815402 / WKN 852735

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