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Trendwende für Solaraktien? - Analysten zeigen sich wählerisch
Lohnt sich jetzt wieder der Einstieg in Solaraktien? Was müssen Solarunternehmen mitbringen, um für Investoren interessant zu sein? Bei welchen Solarwerten sollten Anleger weiter vorsichtig sein? ECOreporter stellt Einschätzungen von Solaranalysten vor:
Der kalifornische Solarkonzern SunPower hat seinen Umsatz im vierten Quartal um 8,5 auf 678,5 Millionen Dollar verbessert. Im Gesamtjahr kletterten die Erlöse von 2,374 Milliarden Dollar im Vorjahr auf rund 2,418 Milliarden Dollar. Es wurden Solarpanele mit einer Kapazität von 936 Megawatt produziert. Dennoch schrieb das Unternehmen weiter tiefrote Zahlen. Nach seinen Angaben fiel im Gesamtjahr 2012 ein Nettoverlust in Höhe von 352 Millionen Dollar an. Er wurde jedoch im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert. In 2011 waren 614 Millionen Dollar Nettoverlust angefallen. Wie Finanzvorstand Charles Boynton bei der Präsentation der Zahlen erläuterte, ist es SunPower im Jahresverlauf gelungen, die Produktionskosten deutlich zu verringern. Sie seien stärker gesunken als die Preise für Solarpanele.
Weltweit ringen die Solarhersteller mit dem starken Preisverfall ihrer Produkte, eine Folge des hohen Überangebots. Je Watt ist der Durchschnittspreis für Solarmodule je Watt in 2012 um über 30 Prozent auf 64 Dollarcents gefallen. Experten gehen davon aus, dass die Preise weiter sinken werden, wenn auch nicht mehr so stark wie in den letzten Jahren. Da immer mehr Solarhersteller aufgeben müssen und die weltweite Nachfrage weiter steige, verringere sich das Überangebot.
SunPower ist zuversichtlich, die derzeitige Marktbereinigung zu überstehen. Zum einen aufgrund des hohen Auftragsbestandes, zum anderen weil der Solarkonzern weiteres Potential für Kostensenkungen sieht, wie Boynton ausführte. Chief Executive Officer (CEO) Tom Werner betonte, dass der Solarkonzern schon jetzt über eine Projektpipeline von über einem Gigawatt verfügt. Es lägen dem Unternehmen verbindliche Verträge vor, die ihm für die kommenden Jahre Einnahmen von 3,5 Milliarden Dollar garantierten.
SunPower zählt zu den größten Herstellern von Solarsystemen weltweit, ist aber auch als Solarprojektierer stark aktiv, wobei es vor allem eigene Module verbaut. Der kalifornische Konzern profitiert nach eigenen Angaben vor allem vom Solarboom im Heimatmarkt USA. Dort ist er der zweitgrößte Solarprojektierer. Im vierten Quartal wurde 80 Prozent des Umsatzes in den Vereinigten Staaten erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum waren es erst 63 Prozent gewesen.
Auch weil im vierten Quartal Einmaleffekte in Höhe von rund 40 Millionen Dollar anfielen, ist der Nettoverlust des Unternehmens trotz der gestiegenen Erlöse deutlich angewachsen. SunPower verbuchte für den Zeitraum Oktober bis Dezember einen Nettoverlust von knapp 145 Millionen Dollar nach einem Minus von 93 Millionen Dollar im vierten Quartal 2011. Im Abschlussquartal 2012 belief sich die Modulproduktion auf 153 Megawatt, im ersten Quartal 2013 soll sie nach Unternehmensangaben auf bis zu 170 Prozent ansteigen. Konzernchef Werner strebt für das erste Quartal einen Umsatz von 450 bis 525 Millionen Dollar an und erwartet einen weiteren Nettoverlust. Für das Gesamtjahr peilt er einen Umsatz auf dem Niveau des Jahres 2012 an und gab er keine Gewinnprognose heraus.
Pavel Molchanov arbeitet als Analyst für Raymond James & Associates Inc. aus dem texanischen Houston. Er traut dem Unternehmen vorerst nicht die Rückkehr in die Gewinnzone zu. SunPower weise einen hohen Anteil an fixen Kosten auf und könne daher die Margen nur in geringem Umfang verbessern. Der Analyst rät zum Verkauf der Aktie, die in Frankfurt heute um 10 Uhr mit 5,9 Euro in etwa auf Vorjahresniveau notiert. An der Nasdaq ging sie gestern Abend mit 8,4 Dollar aus dem Handel.
Shahriar Pourreza ist Analyst der Citigroup und sieht gute Aussichten für einen deutlichen Kursanstieg des Anteilsscheines von SunPower. Er empfiehlt die Aktie zum Kauf und nennt als Kursziel 12 Dollar. Pourreza verweist darauf, dass der französische Ölkonzern Mehrheitsaktionär des Solarkonzers ist und SunPower mit diesem starken Partner die gegenwärtige Marktbereinigung besser durchstehen kann. Auch das starke Projektgeschäft sei gegenüber den meisten Konkurrenten ein großer Vorteil.
Der Experte der Citigroup gibt auch für zwei weitere US-Solaraktien eine Kaufempfehlung. Zum einen für First Solar aus Tempe in Arizona. Dieser Solarkonzern ist der weltweit größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen. Die lassen sich weitaus günstiger herstellen als die herkömmlichen Siliziummodule, die SunPower und etwa 80 Prozent aller Solarhersteller weltweit produzieren. Sie wandeln Sonnenlicht aber auch weniger effizient in Energie um als herkömmliche Solarmodule, weshalb sie First Solar auch deutlich günstiger anbieten muss und daher ebenfalls unter den Preisverfall dieser Komponenten leidet.
In Frankfurt hat sich die Aktie dieses Solarunternehmens auf Jahressicht um 35 Prozent auf 22,6 Euro verbilligt. An der Nasdaq notiert sie aktuell bei 31,1 Dollar. Pourreza nennt als Kursziel 41 Dollar und führt die starke Projektpipeline von First Solar als ein Argument an. Denn auch dieser Konzern ist als Solarprojektierer tätig, ist in den USA in diesem Geschäft sogar Marktführer.
Der Analyst rechnet zudem für die Aktie von MEMC Electronic Materials, die in Frankfurt mit 3,3 Euro um 18,6 Prozent niedriger notiert als vor einem Jahr, mit einem Kursanstieg. In New York wird sie mit 4,4 gehandelt. Pourreza rechnet mit einem Kurszuwachs auf 5,4 Dollar. Der Konzern aus St. Peters in Missouri sei über seine Tochtergesellschaft SunEdison ebenfalls stark als Solarprojektierer aufgestellt. Das habe große Wachstumschancen im Heimatmarkt, aber auch in anderen Solarmärkten, so der Experte der Citigroup.
Skeptisch beurteilt Pourreza dagegen die Aussichten chinesischer Solarhersteller, vor allem wenn sie gar nicht oder nur in geringem Maß auch als Projektierer auftreten. Aufgrund des anhaltenden Preisverfall sei es im gegenwärtigen Marktumfeld für Solarhersteller nicht möglich, profitabel zu wirtschaften. Erst wenn die Marktbereinigung durchlaufen sei, können sich die Margen der bis dahin am Markt verbliebenen Solarhersteller wieder erholen, stellt der Analyst fest. Trina Solar und Yingli Green Energy traut er zu, die aktuelle Krise zu überstehen, weshalb er dazu rät, diese Aktien zu halten.
Für Suntech dagegen senkt Pourreza den Daumen. Der Solarkonzern aus Wuxi habe zu lange zu stark auf Größe gesetzt, anstatt seine Kosten zu begrenzen. Der Analyst empfiehlt den Kauf der Aktie. In Frankfurt notiert der Anteilsschein von Suntech heute bei 1,2 Euro und damit 58 Prozent unter dem Vorjahreswert. Pourreza nennt als Kursziel 1,5 Dollar, auf diesem Niveau ging das Papier in New York gestern Abend aus dem Handel.
First Solar Inc: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
MEMC Electronic Materials Inc: ISIN US5527151048 / WKN 896182
SunPower Corp. ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7
Suntech Power Holdings Co., Ltd.: ISIN US86800C1045 / WKN A0HL4L
Der kalifornische Solarkonzern SunPower hat seinen Umsatz im vierten Quartal um 8,5 auf 678,5 Millionen Dollar verbessert. Im Gesamtjahr kletterten die Erlöse von 2,374 Milliarden Dollar im Vorjahr auf rund 2,418 Milliarden Dollar. Es wurden Solarpanele mit einer Kapazität von 936 Megawatt produziert. Dennoch schrieb das Unternehmen weiter tiefrote Zahlen. Nach seinen Angaben fiel im Gesamtjahr 2012 ein Nettoverlust in Höhe von 352 Millionen Dollar an. Er wurde jedoch im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert. In 2011 waren 614 Millionen Dollar Nettoverlust angefallen. Wie Finanzvorstand Charles Boynton bei der Präsentation der Zahlen erläuterte, ist es SunPower im Jahresverlauf gelungen, die Produktionskosten deutlich zu verringern. Sie seien stärker gesunken als die Preise für Solarpanele.
Weltweit ringen die Solarhersteller mit dem starken Preisverfall ihrer Produkte, eine Folge des hohen Überangebots. Je Watt ist der Durchschnittspreis für Solarmodule je Watt in 2012 um über 30 Prozent auf 64 Dollarcents gefallen. Experten gehen davon aus, dass die Preise weiter sinken werden, wenn auch nicht mehr so stark wie in den letzten Jahren. Da immer mehr Solarhersteller aufgeben müssen und die weltweite Nachfrage weiter steige, verringere sich das Überangebot.
SunPower ist zuversichtlich, die derzeitige Marktbereinigung zu überstehen. Zum einen aufgrund des hohen Auftragsbestandes, zum anderen weil der Solarkonzern weiteres Potential für Kostensenkungen sieht, wie Boynton ausführte. Chief Executive Officer (CEO) Tom Werner betonte, dass der Solarkonzern schon jetzt über eine Projektpipeline von über einem Gigawatt verfügt. Es lägen dem Unternehmen verbindliche Verträge vor, die ihm für die kommenden Jahre Einnahmen von 3,5 Milliarden Dollar garantierten.
SunPower zählt zu den größten Herstellern von Solarsystemen weltweit, ist aber auch als Solarprojektierer stark aktiv, wobei es vor allem eigene Module verbaut. Der kalifornische Konzern profitiert nach eigenen Angaben vor allem vom Solarboom im Heimatmarkt USA. Dort ist er der zweitgrößte Solarprojektierer. Im vierten Quartal wurde 80 Prozent des Umsatzes in den Vereinigten Staaten erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum waren es erst 63 Prozent gewesen.
Auch weil im vierten Quartal Einmaleffekte in Höhe von rund 40 Millionen Dollar anfielen, ist der Nettoverlust des Unternehmens trotz der gestiegenen Erlöse deutlich angewachsen. SunPower verbuchte für den Zeitraum Oktober bis Dezember einen Nettoverlust von knapp 145 Millionen Dollar nach einem Minus von 93 Millionen Dollar im vierten Quartal 2011. Im Abschlussquartal 2012 belief sich die Modulproduktion auf 153 Megawatt, im ersten Quartal 2013 soll sie nach Unternehmensangaben auf bis zu 170 Prozent ansteigen. Konzernchef Werner strebt für das erste Quartal einen Umsatz von 450 bis 525 Millionen Dollar an und erwartet einen weiteren Nettoverlust. Für das Gesamtjahr peilt er einen Umsatz auf dem Niveau des Jahres 2012 an und gab er keine Gewinnprognose heraus.
Pavel Molchanov arbeitet als Analyst für Raymond James & Associates Inc. aus dem texanischen Houston. Er traut dem Unternehmen vorerst nicht die Rückkehr in die Gewinnzone zu. SunPower weise einen hohen Anteil an fixen Kosten auf und könne daher die Margen nur in geringem Umfang verbessern. Der Analyst rät zum Verkauf der Aktie, die in Frankfurt heute um 10 Uhr mit 5,9 Euro in etwa auf Vorjahresniveau notiert. An der Nasdaq ging sie gestern Abend mit 8,4 Dollar aus dem Handel.
Shahriar Pourreza ist Analyst der Citigroup und sieht gute Aussichten für einen deutlichen Kursanstieg des Anteilsscheines von SunPower. Er empfiehlt die Aktie zum Kauf und nennt als Kursziel 12 Dollar. Pourreza verweist darauf, dass der französische Ölkonzern Mehrheitsaktionär des Solarkonzers ist und SunPower mit diesem starken Partner die gegenwärtige Marktbereinigung besser durchstehen kann. Auch das starke Projektgeschäft sei gegenüber den meisten Konkurrenten ein großer Vorteil.
Der Experte der Citigroup gibt auch für zwei weitere US-Solaraktien eine Kaufempfehlung. Zum einen für First Solar aus Tempe in Arizona. Dieser Solarkonzern ist der weltweit größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen. Die lassen sich weitaus günstiger herstellen als die herkömmlichen Siliziummodule, die SunPower und etwa 80 Prozent aller Solarhersteller weltweit produzieren. Sie wandeln Sonnenlicht aber auch weniger effizient in Energie um als herkömmliche Solarmodule, weshalb sie First Solar auch deutlich günstiger anbieten muss und daher ebenfalls unter den Preisverfall dieser Komponenten leidet.
In Frankfurt hat sich die Aktie dieses Solarunternehmens auf Jahressicht um 35 Prozent auf 22,6 Euro verbilligt. An der Nasdaq notiert sie aktuell bei 31,1 Dollar. Pourreza nennt als Kursziel 41 Dollar und führt die starke Projektpipeline von First Solar als ein Argument an. Denn auch dieser Konzern ist als Solarprojektierer tätig, ist in den USA in diesem Geschäft sogar Marktführer.
Der Analyst rechnet zudem für die Aktie von MEMC Electronic Materials, die in Frankfurt mit 3,3 Euro um 18,6 Prozent niedriger notiert als vor einem Jahr, mit einem Kursanstieg. In New York wird sie mit 4,4 gehandelt. Pourreza rechnet mit einem Kurszuwachs auf 5,4 Dollar. Der Konzern aus St. Peters in Missouri sei über seine Tochtergesellschaft SunEdison ebenfalls stark als Solarprojektierer aufgestellt. Das habe große Wachstumschancen im Heimatmarkt, aber auch in anderen Solarmärkten, so der Experte der Citigroup.
Skeptisch beurteilt Pourreza dagegen die Aussichten chinesischer Solarhersteller, vor allem wenn sie gar nicht oder nur in geringem Maß auch als Projektierer auftreten. Aufgrund des anhaltenden Preisverfall sei es im gegenwärtigen Marktumfeld für Solarhersteller nicht möglich, profitabel zu wirtschaften. Erst wenn die Marktbereinigung durchlaufen sei, können sich die Margen der bis dahin am Markt verbliebenen Solarhersteller wieder erholen, stellt der Analyst fest. Trina Solar und Yingli Green Energy traut er zu, die aktuelle Krise zu überstehen, weshalb er dazu rät, diese Aktien zu halten.
Für Suntech dagegen senkt Pourreza den Daumen. Der Solarkonzern aus Wuxi habe zu lange zu stark auf Größe gesetzt, anstatt seine Kosten zu begrenzen. Der Analyst empfiehlt den Kauf der Aktie. In Frankfurt notiert der Anteilsschein von Suntech heute bei 1,2 Euro und damit 58 Prozent unter dem Vorjahreswert. Pourreza nennt als Kursziel 1,5 Dollar, auf diesem Niveau ging das Papier in New York gestern Abend aus dem Handel.
First Solar Inc: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
MEMC Electronic Materials Inc: ISIN US5527151048 / WKN 896182
SunPower Corp. ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7
Suntech Power Holdings Co., Ltd.: ISIN US86800C1045 / WKN A0HL4L