Montage einer Windturbine: Bei älteren Anlagen erhöht sich laut Meinung von Experten die Anfälligkeit für Defekte. / Foto: Frédéric Prochasson, Fotolia

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Tickende Zeitbomben Windkraftanlagen - wie Entschärfung gelingen kann

Umknickende Türme, zerbrochene Rotorblätter, in Flammen aufgehende Gondeln: Zuletzt berichteten mehrere Medien über Havarien von Windrädern. Ein TÜV-Experte bezeichnete in der Tageszeitung Die Welt Windkraftanlagen gar als "tickende Zeitbomben". Die Unfälle sind nicht nur für Mensch und Tier gefährlich, sondern schaden auch dem Image der gesamten Wind-Branche.

Alter der Anlagen führt zu Defekten

Wie Experten hervorheben, liegen die Unfälle am Alter der Windkraftanlagen. Die Windkraftanlagen, an denen sich Unfälle ereignen, seien oft zwischen 20 und 25 Jahre alt. Durch ihr Alter würden sie anfällig für verschleißbedingte Defekte.

Anlagenbetreiber führen zwar regelmäßig Kontrollen durch. Aber nur wenige offensichtliche Beschädigungen wie etwa Flanschklaffungen oder Risse können laut Meinung von Fachleuten eindeutig als Warnsignale identifiziert werden. TÜV-Experten plädieren dafür, Windräder als Industrieanlagen einzustufen und sie regelmäßig unabhängig zu untersuchen.

Messtechnische Untersuchungen helfen, Schäden früh zu identifizieren

Das in Oberhaching bei München ansässige Unternehmen GEPA hat einen Vorschlag, wie man Schäden an Windrädern frühzeitig erkennen kann. Laut GEPA können messtechnische Untersuchungen an den Windrädern helfen, die verschleißbedingten Defekte aufzudecken.

"Unwuchten, Turbulenzen und fehlerhaft eingestellte Blattwinkel können Resonanzschwingungen verursachen. Die erhöhten Schwingungsamplituden und -lasten schwächen langfristig die Struktur der Windkraftanlagen", erklärt Benjamin Krüger, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung der GEPA.

Monitoring-System bereits im Einsatz

Für die Früherkennung von Schäden hat die GEPA ein Monitoring-System entwickelt. Dieses wird bereits von Sachverständigen für die Messung von Turm- und Gondelschwingungen an Windkraftanlagen eingesetzt. Wie das Unternehmen mitteilt, könnten durch eine frühe Identifikation und Behebung der Resonanzfrequenzen kostspielige Sanierungsmaßnahmen an den Windkraftanlagen vermieden werden. Auch gefährliche Havarien an älteren Windkraftanlagen könnten durch frühe Kontrollen minimiert werden.

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