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THI-Insolvenz: Wenige Millionen Euro für Bäume in Costa Rica

Die costa-ricanischen Plantagen aus der Insolvenzmasse der Teakholz International (THI) AG sind verkauft. In den jahrelang überhöhten Bilanzen hatte die THI AG diese mit rund 100 Millionen Euro bewertet. Die Auktion der Insolvenzverwaltung erzielte einen Bruchteil davon.

Die sechs Töchter der THI AG in Costa Rica sind verkauft. Das gibt das insolvente Unternehmen aus Wien in einer kurzen Mitteilung bekannt. Demnach ist es der Insolvenzverwaltung im zweiten Anlauf gelungen, alle fünf Plantagen mit zusammen knapp 1.000 Hektar Fläche und die Betriebsgesellschaft, die sie betreibt, zu verkaufen. Als Verkaufspreis für das Gesamtpaket seien 2,2 Millionen Euro erzielt worden, so die THI AG. Nach der Insolvenz hatte die THI AG Anfang Januar 2016 korrigierte Zahlen zu den Vermögenswerten öffentlich gemacht. Demnach sollten die Bäume in Costa Rica rund sechs Millionen Euro Wert sein und der Boden (so genannte Landtitel) vier Millionen Euro (ECOreporter.de   berichtete).

In den Bilanzen der Jahre 2006 bis 2014 hatte THI den Wert der Plantagen mit 100,3 Millionen Euro beziffert. Allerdings waren die tatsächlich für den Teakholzanbau nutzbare Fläche und die Dichte der Bepflanzung pro Hektar viel kleiner, als über Jahre angenommen. Das bestätigt auch ein Gutachten der österreichischen Prüfstelle für Rechnungswesen, das ECOreporte.de vorliegt (mehr lesen Sie  hier).  Der Skandal um die falschen Bilanzen führte THI 2015 in die  Insolvenz . Davon betroffen sind unter anderem Anleger einer Wandelanleihe, die 15,6 Millionen Euro investiert hatten. Diese Anleihe wäre im August 2015 zur Rückzahlung fällig gewesen. Die Pleite beschäftigt auch die Staatsanwaltschaft (mehr  lesen).

Teak Holz International AG: ISIN AT0TEAKHOLZ8 / WKN A0MMG7
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