Tesla will in Grünheide mehr Autos bauen – muss dafür aber neue Auflagen erfüllen. / Foto: Unternehmen

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Tesla will Produktion in Grünheide ausbauen – erster Cybertruck gebaut

Der US-Elektroautobauer Tesla will sein deutsches Werk in Grünheide bei Berlin deutlich ausbauen. Allerdings kommen auf den Konzern deshalb strengere Sicherheitsanforderungen zu.

Ziel von Tesla ist laut eigener Mitteilung die Produktionskapazität von ursprünglich geplanten 500.000 Autos auf eine Million Autos pro Jahr auszubauen. Dafür muss der Konzern Anträge auf umweltrechtliche Genehmigung beim Land Brandenburg stellen, diese sollen in drei Teilen erfolgen.

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Die Pläne sorgen laut Berichten dafür, dass der Betrieb nach der Störfallverordnung von der unteren in die obere Klasse eingestuft wird. Dies erfordert einen umfangreichen Sicherheitsbericht und führt zu zusätzlichen Meldepflichten. Auch die Ausstattung der Werksfeuerwehr muss demnach ein höheres Niveau erreichen.

Tesla baut seit März 2022 mit rund 11.000 Beschäftigten Elektroautos in Grünheide bei Berlin. Das Ziel der ersten Ausbaustufe von 500.000 Autos pro Jahr, wurde bisher noch nicht erreicht. Hochgerechnet produziert der Konzern in dem Werk aktuell etwa 250.000 Autos pro Jahr.

Möglichkeit für Einsprüche

Im Laufe dieser Woche will Tesla bei einer Veranstaltung offiziell über die neuen Pläne informieren, ab Mittwoch, dem 19. Juli, soll der Antrag, einschließlich der Stellungnahmen der Behörden öffentlich einsehbar sein und im Internet veröffentlicht werden. Bürgerinnen und Bürger werden dann bis zum 18. September die Möglichkeit haben, Einwände gegen das Vorhaben zu erheben. Naturschützer kritisieren das Tesla-Werk schon seit Bekanntgabe der ursprünglichen Baupläne, da die Fabrik teilweise in einem Wasserschutzgebiet liegt.

Die Erweiterung des Werks in Grünheide soll ein wichtiger Schritt für Tesla sein, um seine Position auf dem europäischen Markt zu stärken und die steigende Nachfrage nach Elektroautos zu befriedigen. Das Unternehmen hat ehrgeizige internationale Expansionspläne.

In seiner Fabrik in Tesla hat das Unternehmen unterdessen das erste Vorserienfahrzeug seines Cybertruck genannten Pick-ups gefertigt. Der Konzern hatte das Modell vor vier Jahren präsentiert. Die Serienfertigung soll im kommenden Jahr starten, eigentlich sollte sie schon 2022 beginnen.

Die Tesla-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,7 Prozent im Plus und kostet 254,55 Euro (Stand: 17.7.2023, 10:52 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 7,2 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 7,4 Prozent an Wert gewonnen.

Deutlicher technologischer Vorsprung

Trotz zuletzt gesunkener Margen ist Tesla weiter der profitabelste Autobauer im Massenmarkt, im Bereich Elektroautos hat der Hersteller zudem einen technologischen Vorsprung gegenüber den konventionellen Autobauern. Im zweiten Quartal 2023 hatte der Konzern einen Absatzrekord erzielt.

Allerdings wurden die Verkäufe mit umfangreichen Preissenkungen angekurbelt. Und es wird abzuwarten sein, wie der Konzern bei seinen Expansionsplänen mit der Herausforderung strengerer Sicherheitsanforderungen in Europa zurecht kommt.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 von 94 ist die Tesla-Aktie nach Einschätzung der Redaktion zu teuer für einen Einstieg. Ein Risiko bleibt zudem Konzernchef Elon Musk. Der Multimilliardär fällt immer wieder durch zweifelhafte Wortmeldungen in den sozialen Medien auf, der Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter und die anschließenden Querelen trafen auch die Tesla-Aktie empfindlich.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Tesla, BYD, Polestar: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test.

Tesla Inc.:  ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T

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