Tesla hat noch nie so viele Autos ausgeliefert wie im letzten Quartal. / Foto: Unternehmen

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Tesla mit Auslieferrekord – US-Konzern kauft offenbar deutschen Zulieferer

Tesla hat im abgelaufenen dritten Quartal 2020 einen neuen Firmenrekord aufgestellt. Das Unternehmen produzierte 145.036 Autos und lieferte 139.300 an die Kunden aus – mehr als je zuvor. In Rheinland-Pfalz scheint der kalifornische E-Auto-Pionier zudem einen deutschen Automobilzulieferer zu übernehmen.

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Im dritten Quartal 2020 baute Tesla demnach insgesamt 16.992 Model S und X und insgesamt 128.044 Model 3 und Y. In welchen Werken wie viele Elektroautos gebaut wurden, teilte Tesla nicht mit. Im vorangegangenen Quartal hatte Tesla etwa 90.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Den letzten Auslieferungsrekord erreichte das Unternehmen mit 112.000 Autos im vierten Quartal 2019.

Im Mai 2020 hatte Tesla - entgegen den Anordnungen des US-Bundesstaates Kalifornien - die Produktion in seiner Fabrik in Fremont während der Corona-Pandemie wieder aufgenommen. Beim Hochfahren der Produktion des Model Y kam es allerdings zu Qualitätsproblemen: Käufer nahmen ihre bestellten Fahrzeuge wegen Qualitätsmängeln reihenweise nicht entgegen.

Laut einem Bericht des Debattenmagazins „The European“ plant Tesla unterdessen einen Zukauf in Deutschland. Der E-Autobauer will demnach den Automobilzulieferer ATW (Assembly & Test Europe) aus Neuwied übernehmen. Besonders spannend: Das Unternehmen befindet sich bereits in der Abwicklung, 210 Mitarbeiter stünden vor ihrer Kündigung. Auch die Rhein-Zeitung berichtete über ein Angebot. Der Verkauf sei noch „an mehrere Abschlussbedingungen geknüpft“.

Laut dem Bericht hätten Geschäftspartner des Zulieferers vergangenen Dienstag (29. September) eine Mitteilung erhalten. Darin heiße es, man habe sich auf die Übernahme durch einen Hersteller von E-Fahrzeugen „in Kalifornien“ geeinigt. Tesla werde zwar namentlich nicht genannt. Dies habe sich aber „in der Branche herumgesprochen“.

ATW bestätigte die Übernahme nicht. Das Unternehmen gehört zum kanadischen Automatisierungsspezialisten ATS (Automation Tooling Systems) und stellt beispielsweise Batteriemodule für BMW und Daimler her.

Die Tesla-Aktie liegt im Tradegate-Handel aktuell bei 362,55 Euro und damit 2,3 Prozent im Plus zum Freitag (Stand: 5.10.2020, 10:40 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 6,1 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 698,6 Prozent an Wert gewonnen.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 von 227 ist die Tesla-Aktie nach Einschätzung von ECOreporter deutlich überbewertet. Tesla wird an der Börse immer wieder wie ein Technologie-Unternehmen behandelt, ist aber de facto ein Autobauer mit festen Margen – und trotz Auslieferrekord mit einer Produktion in weiterhin vergleichsweise niedriger Stückzahl. Gewinn machte Tesla zuletzt nur dank der Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten.

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