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Tesla: Druck durch Konkurrenz wächst
Bei Tesla sorgen derzeit negative Presseberichte für Ernüchterung. Mehrere Medien zitieren frisch entlassene Tesla-Mitarbeiter, die berichten, dass die Produktionsziele für die Premiummodelle S und X "substanziell" reduziert worden seien. Auch die US-Förderkürzung für E-Autos und neue Konkurrenten aufgrund geringer Markteintrittsbarrieren trüben die Aussichten für den Elektroauto-Pionier.
Tesla verkauft derzeit rund 100.000 Model X und S jährlich. Doch die Konkurrenz ist den Kaliforniern dicht auf den Fersen. Insbesondere der Porsche Taycan könnte sich zum Tesla-Jäger entwickeln.
Porsche erhöht die Produktion des E-Modells Taycan
Wie die Automobilwoche berichtet, plane der deutsche Sportwagenbauer, 2020 40.000 Fahrzeuge des vollelektrischen Modells Taycan auszuliefern. Zuvor war von 20.000 Fahrzeugen die Rede gewesen. Es seien bei Porsche bis jetzt mehr Vorbestellungen für das E-Auto eingetroffen als erwartet. Der Produktionsstandort Zuffenhausen sei ausgelastet und der Bau eines weiteren Porsche-Werks für E-Autos in Leipzig sei bereits im Gespräch.
Alleinstellungsmerkmal des neuen Porsche-E-Sportwagens dürfte das 800-Volt-Ladesystem sein. Es soll die Batterie des Taycan in nur 15 Minuten bis auf 80 Prozent aufladen. Zum Vergleich: Ein Tesla benötigt doppelt so lange Ladezeiten.
Lieber Porsche als Tesla
Auch Porsche-USA-CEO Klaus Zellmer erklärte im Dezember, dass Porsche Tesla Marktanteile abjagen werde. "Mehr als die Hälfte der Personen, die den Taycan angezahlt haben, besitzen noch keinen Porsche. Wenn Kunden von anderen Marken kommen, waren es bisher Audi, BMW oder Mercedes. Jetzt ist es Tesla", so Porsche-USA-Chef Zellmer.
Durch Konkurrenten wie Porsche erhöht sich der Druck auf Tesla. Elon Musk hatte vor wenigen Tagen die Entlassung von 7 Prozent der Mitarbeiter angekündigt, um die Profitabilität zu erhöhen. Tesla hatte ein sehr starkes drittes Quartal hingelegt. Gewinntreiber war der hohe Absatz von hochpreisigen Varianten des Model 3. Tesla-Chef Musk hatte seinen Mitarbeitern jedoch erklärt, dass solche Einmaleffekte nicht beliebig wiederholbar seien. Der Ausblick auf das vierte Quartal fiel trüber aus. ECOreporter berichtete hier.
Analysten skeptisch
Zahlreiche Analysten haben ihre Einschätzung zur Tesla-Aktie nach den neuesten Nachrichten revidiert. Das Analysehaus RBC hat Tesla auf "Underperform" herabgestuft. Laut Analyst Joseph Spak ist das aktuelle Kursniveau nicht gerechtfertigt. Die Wachstumserwartungen seien zu ambitioniert gewesen. Tesla könne sie nicht erfüllen. Das Kursziel beträgt RBC zufolge 245 US-Dollar. Zuvor war das Analysehaus von einem Kursziel von 295 US-Dollar auf Sicht von zwölf Monaten ausgegangen.
Auch Goldman Sachs rät Anlegern, nicht neu in die Tesla-Aktie einzusteigen. Die Nachfrage nach dem Basis-Model 3 sowie die Verkäufe der hochpreisigen Modelle sollen unter den Erwartungen von Tesla liegen. Die sinkende US-Förderung würde zudem zu niedrigeren Margen führen. Das Kursziel liegt laut den Analysten von Goldman Sachs bei 225 US-Dollar.
Die Tesla-Aktie steht derzeit an der Börse Xetra bei 258,91 Euro (25.01., 11:45 Uhr). Nach den starken Kurseinbrüchen in den letzten Wochen hatte sich die Aktie wieder leicht erholt. Dennoch liegt sie momentan fast 30 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 332,90 Euro.
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