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Tesla darf Gewerkschaftsabzeichen nicht verbieten – Urteil in den USA
Der US-Elektroautokonzern Tesla darf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht verbieten, Gewerkschaftskleidung oder Abzeichen von Gewerkschaften zu tragen. Das entschied das für Arbeitsschutz zuständige National Labor Relations Board (NLRB).
Ein Gewerkschaftsabzeichen, etwa „ein Button oder ein T-Shirt“, sei „eine wichtige Form der geschützten Kommunikation“, so die Behörde in ihrer Entscheidung. Ein Mitarbeiter hatte Beschwerde eingereicht, dass Tesla sein Personal anweise, ausschließlich schlichte schwarze T-Shirts oder Kleidung mit dem Tesla-Logo zu tragen.
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Laut der Behörde müsse ein Arbeitgeber gewichtige Gründe vorlegen, um dieses Recht zu beschneiden. Diese seien bei Tesla nicht gegeben.
Tesla war bereits 2021 durch das NLRB abgestraft worden. Seinerzeit ging es um den Vorwurf, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern untersagt würde, über die Arbeitsbedingungen bei dem Elektro-Autobauer zu sprechen. Zudem würden gewerkschaftliche Organisationen innerhalb des Unternehmens verboten.
Auch in Deutschland Ärger mit Gewerkschaft
In der Folge musste Tesla einen gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter, der unrechtmäßig entlassen worden war, wieder einstellen. Zudem verlangte das Urteil, dass Tesla-Chef Elon Musk verschiedene Tweets mit Drohungen gegen Mitarbeiter löschte.
Musk ist wiederholt durch gewerkschaftsfeindliche Äußerungen aufgefallen. In einem online nach wie vor zu findenden Tweet schrieb Musk 2018 etwa, er sei nicht grundsätzlich gegen Gewerkschaften. Aber die UAW, die Autobauer-Gewerkschaft, zerstöre die Produktivität und bedrohe den wirtschaftlichen Erfolg Teslas.
Auch in Deutschland fiel Musk schon mit arbeitsrechtlich problematischen Aussagen auf, er beschwerte sich etwa über Homeoffice-Regelungen. Die IG Metall reagierte sofort und sicherte laut der Nachrichtenagentur Reuters den Beschäftigten ihre Unterstützung zu: "Wer mit solchen einseitigen Forderungen nicht einverstanden ist und sich dagegen wehren will, hat in Deutschland die Macht der Gewerkschaften hinter sich, wie es das Gesetz vorsieht", so die Bezirksleiterin der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Birgit Dietze.
Die Tesla-Aktie kostet im Xetra-Handel aktuell 290,20 Euro und ist zum Vortag 0,5 Prozent im Plus (Stand: 9.9.2022, 9:42 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 2,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 37 Prozent an Wert gewonnen.
Tesla steht wirtschaftlich gut da. Im zweiten Quartal 2022 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von knapp 17 Milliarden US-Dollar einen Nettogewinn von 2,3 Milliarden Dollar – solche Margen erreichen sonst nur Luxusautobauer wie Ferrari. Nach einem Kursanstieg von fast 1.400 Prozent auf Sicht von fünf Jahren ist Tesla an der Börse mehr als 900 Milliarden Dollar wert und damit der wertvollste Automobilkonzern der Welt.
Allerdings ist die Tesla-Aktie weiterhin sehr hoch bewertet. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 61 ist sie nach Einschätzung von ECOreporter zu teuer für einen Einstieg.
Mehr zu Chancen und Risiken von Elektrofahrzeug-Aktien erfahren Sie in den ECOreporter-Dossiers Tesla, BYD, Lucid: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Karacho vor die Wand?
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