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Tesla-Aktie im Höhenflug - gelingt der langfristige Turnaround?
Mit guten Auslieferungszahlen hat sich Tesla an der Börse Luft verschafft. Doch die Liste der Probleme bei dem Unternehmen ist lang - und könnte den Aktienkurs zukünftig belasten. Lohnt sich der Einstieg derzeit?
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Die Tesla-Aktie ist nichts für schwache Nerven. Nachdem der US-Elektroauto-Pionier schlechte Zahlen für das erste Quartal 2019 vorgelegt hatte und die Auslieferungszahlen schwächelten, setzte die Tesla-Aktie zu einer Talfahrt an und sackte Anfang Juni auf ein Zweieinhalbjahres-Tief von 157,80 Euro ab.
Mittlerweile hat sich die Aktie wieder erholt und seit Anfang Juni gut 40 Prozent an Wert gewonnen. Ein wichtiger Grund für den Kursanstieg waren bessere Auslieferungszahlen als erwartet. Im zweiten Quartal hat Tesla mehr als 95.000 Fahrzeuge an die Kunden übergeben. Analysten hatten mit 90.000 Autos gerechnet. In vielen Ländern ist Teslas Model 3 das meistverkaufte Elektroauto und könnte es in Zukunft auch bleiben. Denn die etablierten Hersteller hinken mit vergleichbaren Konkurrenzprodukten hinterher.
Wird Tesla bald profitabel?
Doch ob der Erfolgskurs des E-Autobauers an der Börse weitergeht, hängt davon ab, ob das Unternehmen profitabel werden kann. Bisher hat Tesla nur Schulden angehäuft. Seit dem Börsengang im Jahr 2010 hat das Unternehmen fast 8 Milliarden US-Dollar Investorenkapital eingesammelt. Gleichzeitig belief sich für Tesla am Ende des Geschäftsjahres 2018 der Verlust auf 8,09 Milliarden US-Dollar.
Alleine in den ersten drei Monaten des Jahres verbrannte der kalifornische Autobauer weitere 900 Millionen US-Dollar an Kapital. Die Sachinvestitionen waren bei Tesla um einiges höher als die zur Verfügung stehenden Finanzmittel (Cashflow). Wie Tesla-Chef Musk selbst ankündigte, hätte Tesla rein rechnerisch im November das Geld ausgehen können. Musk hat sich vor einigen Wochen erneut über eine Kapitalerhöhung 2,7 Milliarden US-Dollar an frischem Geld gesichert.
Steigerung der Produktion und der Margen nötig
Die Zahl der produzierten und ausgelieferten Fahrzeuge sagt wenig aus, wenn es um die Profitabilität eines Unternehmens geht. Vor allem die Steigerung der Serienproduktion des Model 3 hat Tesla bisher viel Geld gekostet. Anders als die großen Hersteller hat Tesla noch keine weltweit verteilten Fabriken. Tesla muss die weltweite Fertigung erst errichten – das kostet viel Geld.
Die Fertigungskosten pro Auto müssen zudem deutlich sinken, damit Tesla bessere Margen für die günstigen Modelle erzielt. Auch das geht ohne weitere Investitionen kaum.
Doch Tesla ist bereits jetzt hoch verschuldet. Das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Nettofinanzverbindlichkeiten lag 2018 laut Geschäftsbericht bei 158 Prozent – ein Wert, bei dem Banken an Firmen nicht mehr leichtwillig Kredite vergeben. Die hohe Verschuldung ist ein Risiko. Denn ohne langfristige Profite könnte Tesla Schwierigkeiten haben, sich erneut frisches Kapital zu sichern. Aber ohne neues Geld kann das Unternehmen nicht die Produktion steigern und die Margen verbessern. Ein Teufelskreis, der zum Problem für Tesla werden könnte.
Analysten langfristig zuversichtlich
Für die kommenden Jahre sind Analysten im Schnitt jedoch optimistisch. Sie gehen davon aus, dass Tesla die Umsätze weiter steigert und 2020 endgültig in die Gewinnzone vorrückt. 2020 soll bei Tesla ein Gewinn von 5,59 US-Dollar pro Aktie anfallen, womit die Aktie beim derzeitigen Kurs ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 45,3 aufweisen würde. Ab 2021 rechnen Analysten im Schnitt mit einem Gewinn von 11,19 US-Dollar pro Aktie. Das macht beim derzeitigen Kurs ein KGV von 22,6.
Die Tesla-Aktie wird an der Börse Xetra aktuell mit 223,25 Euro gehandelt (16.7., 10:39 Uhr). Sollte Tesla wie prognostiziert wachsen, wäre die Aktie selbst beim derzeitigen Kurs nicht mehr günstig bewertet. Investierte Anleger sollten ihre Aktien halten. Für den Neueinstieg beim derzeitigen Kurs ist die Tesla-Aktie sehr ambitioniert bewertet.
Tesla Inc.: