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KI-Chips: Taiwan Semiconductor investiert Milliarden in neue Fabrik
Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) plant, für rund 90 Milliarden New Taiwan Dollar (NT-Dollar; 2,6 Milliarden Euro) eine fortschrittliche Verpackungs- und Testanlage für integrierte Schaltkreise (IC) in Taiwan zu bauen. Wie TSMC mitteilte, soll damit die wachsende Marktnachfrage bedient werden.
Das rasante Wachstum von Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) hat die Nachfrage der KI-Chipentwickler Nvidia und Advanced Micro Devices (AMD) nach den High-End-IC-Packaging- und Testdienstleistungen von TSMC deutlich erhöht. Zum geplanten Beginn des Baus oder dazu, wann die Produktion starten soll, machte TSMC keine Angaben.
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Auf einer Investorenkonferenz in der vergangenen Woche hatte TSMC erklärt, angesichts der steigenden Nachfrage nach High-End-KI-Chips den Ausbau seiner Produktionskapazitäten für IC-Packaging- und Testdienstleistungen beschleunigen zu wollen. TSMC-Chef C. C. Wei erklärte, er erwarte, dass sich die angespannte Versorgungslage für fortschrittliche IC-Packaging- und Testdienstleistungen bis Ende 2024 nicht entspannen werde.
KI-Potenzial langfristig unklar
Neben den Fabriken zur Wafer-Herstellung betreibt Taiwan TSMC fünf High-End-IC-Packaging- und Testanlagen in Taiwan als Teil seiner Strategie, seinen Kunden Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten.
Die TSMC-Aktie ist heute im frühen gettex-Handel 0,3 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 89,00 Euro (Stand: 25.7.2023, 9:13 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 4,0 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 5,6 Prozent an Wert gewonnen.
Die größte Unsicherheit für TSMC stellt die Bedrohung durch China dar: Das Regime in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht seit Jahren damit, die Armee einzusetzen, sollte sich Taiwan für unabhängig erklären. China könnte auch wirtschaftlich von einem Einmarsch in Taiwan profitieren, vor allem im Halbleiterbereich ist Taiwan China weit voraus. Ein Unternehmen wie TSMC hätte für die chinesische Regierung einen hohen strategischen Wert, auch wenn es um militärisch nutzbare KI-Technologie geht. Die USA haben den Export von KI-Chips nach China bereits mit Sanktionen belegt und wollen womöglich weitere Einschränkungen einführen.
Wie groß das langfristige wirtschaftliche Potenzial von KI-Technologie ist, bleibt allerdings unklar. Sollte es sich als geringer als angenommen erweisen, werden teuer ausgebaute Kapazitäten vielleicht nicht mehr im erwarteten Maße benötigt. Mehr zum Thema lesen Sie in dem ECOreporter-Dossier In Künstliche Intelligenz investieren: die nachhaltigsten KI-Aktien.
Die Anlagerisiken bei TSMC haben sich auch deshalb erhöht, weil die Gefahr einer gewaltsamen Annexion Taiwans seit Beginn des Ukraine-Kriegs gestiegen ist. Immerhin: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 beziehungsweise 13 für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ist die Aktie nicht teuer. Sie bleibt aber ein Investment für mutige Anlegerinnen und Anleger.
Welche anderen Chip-Aktien momentan interessant sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 770 % Plus in fünf Jahren.
Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR: ISIN US8740391003 / WKN 909800