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Taiwan Semiconductor investiert 40 Milliarden Dollar in den USA
Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor (TSMC) verdreifacht seine Investitionen in den USA. Der taiwanesische Konzern reagiert damit auch auf Bestrebungen der Biden-Regierung, mehr wichtige Güter im Inland produzieren zu lassen.
TSMC baut derzeit im Bundesstaat Arizona für 12 Milliarden US-Dollar seine erste Halbleiter-Fabrik in den USA. Ab 2024 sollen dort Chips mit einer Strukturbreite von vier Nanometern gefertigt werden, einer der Hauptabnehmer ist der iPhone-Konzern Apple.
Am Dienstag dieser Woche kündigte TSMC an, bis 2026 ein zweites Halbleiterwerk in den US zu errichten. Dort sollen noch effizientere Drei-Nanometer-Chips produziert werden.
Die USA locken mit Subventionen und drohen mit Handelssanktionen
Mit den Standorten in den USA sichert sich TSMC einen weiterhin ungehinderten Zugang zum wichtigsten Technologiemarkt der Welt. Denn die US-Regierung übt derzeit verstärkten Druck auf einheimische und ausländische Unternehmen aus, zukunftsträchtige Produkte wie Halbleiter oder Elektroautos in Amerika herzustellen. Präsident Biden hat dazu das 53 Milliarden Dollar schwere Subventionsprogramm „Chips and Science Act“ aufgelegt. Die USA wollen damit ihre Abhängigkeit insbesondere von chinesischen Technologielieferanten verringern und zudem Industriearbeitsplätze zurück ins eigene Land holen. Zu den politischen Maßnahmen gehört auch ein Exportverbot von technologischen Schlüsselprodukten nach China.
Insgesamt will TSMC in den nächsten Jahren 40 Milliarden Dollar in den USA investieren – genauso viel wie der US-Rivale Intel, der neue Fabriken in Arizona und Ohio baut.
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Die Aktie von TSMC befindet sich nach zuvor hohen Verlusten in diesem Jahr seit Ende Oktober wieder auf leichtem Erholungskurs. Im Monatsvergleich liegt sie 20 Prozent im Plus, auf Jahressicht notiert sie noch 31 Prozent im Minus. Langfristig ist die Aktie gut gelaufen, auf Sicht von fünf Jahren hat sie 128 Prozent zugelegt. Heute kostet sie im Tradegate-Handel 75,80 Euro (Stand 8.12.2022, 8:32 Uhr).
TSMC gilt neben Samsung als Technologieführer in der Chip-Produktion und erzielte in den letzten Jahren hohe Gewinne. In den ersten drei Quartalen 2022 stieg der Umsatz zum Vorjahr um knapp 43 Prozent auf fast 56 Milliarden Dollar, der Nettogewinn legte um zwei Drittel auf 24,6 Milliarden Dollar zu. Die Nettogewinnmarge lag in den letzten fünf Jahren immer bei über 30 Prozent. Kostensteigerungen kann TSMC dank seiner herausragenden Marktposition über Preiserhöhungen an seine Kunden weitergeben.
Mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 393 Milliarden Euro ist TSMC derzeit das wertvollste Chip-Unternehmen der Welt. Die erwartete Dividendenrendite beträgt momentan 0,5 Prozent.
China würde TSMC gerne kontrollieren
Das größte Problem des Konzerns ist der chinesische Staat. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht seit Jahren damit, die Armee einzusetzen, sollte sich Taiwan für unabhängig erklären. Wirtschaftlich käme Peking ein Einmarsch in Taiwan gelegen: Vor allem im Halbleiterbereich ist Taiwan China weit voraus, ein Unternehmen wie TSMC hätte für die chinesische Regierung einen hohen strategischen Wert.
Weil die Gefahr einer gewaltsamen Annexion Taiwans nach Beginn des Ukraine-Kriegs gestiegen ist, haben sich die Anlagerisiken bei TSMC erhöht. Immerhin: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 bzw. 13 für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 ist die Aktie derzeit nicht teuer (Anm. d. Red.: In einer früheren Fassung dieser Meldung hatten wir ein zu hohes KGV angegeben).
Welche Chip-Aktien derzeit aussichtsreicher sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.
Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR: