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Taiwan Semiconductor: Gewinn steigt, Chipnachfrage höher als befürchtet
Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor (TSMC) hat im ersten Quartal 2023 bei sinkenden Umsätzen mehr Gewinn erzielt. Die Chipnachfrage ging weniger stark zurück als im Vorfeld befürchtet.
Der Umsatz ging im ersten Quartal um 4,8 Prozent zum Vorjahr auf 16,7 Milliarden US-Dollar zurück. Dies entsprach der Prognose von TSMC. Der Nettogewinn stieg um 2 Prozent auf rund 6,8 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen.
Weniger Nachfrage bei Smartphones und PCs
Analysten gehen davon aus, dass die Umsätze von TSMC im zweiten Quartal weiter unter Druck stehen werden, da dies traditionell eine schwierige Jahreszeit für Elektronikhersteller ist und große Kunden ihre Aufträge zurückschrauben. Auch TSMC selbst prognostiziert für das laufende Quartal einen schlechteren Umsatz, was den anhaltenden Einbruch der Nachfrage unter anderem nach Smartphones und Serverchips widerspiegelt.
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Der wichtigste Chiplieferant von Apple und Nvidia warnte, dass die Nachfrage aus der Mobilfunk- und PC-Industrie vorerst schwach bleiben werde, obwohl der Markt die Talsohle erreicht habe und sich stabilisiere. TSMC hält an seinen Plänen fest, in diesem Jahr bis zu 36 Milliarden Dollar für die Modernisierung und Erweiterung seiner Kapazitäten auszugeben.
Die gemischten Aussichten zeigen, dass Taiwans größtes Unternehmen wie die gesamte Chip-Branche weiterhin mit der Ungewissheit über die künftige Elektroniknachfrage zu kämpfen hat. Angesichts der hohen Inflation werden Verbraucher und Unternehmen nach Einschätzung des Branchendienstes BNN Bloomberg in diesem Bereich mutmaßlich weiter sparen.
Dass TSMC seine Erwartungen zwischen Januar und März übertroffen hat, deutet laut Bloomberg aber darauf hin, dass der Konzern seine Kosten im Griff hat und von seiner Marktführerschaft profitiert. Das Unternehmen rechnet im kommenden Quartal mit einer Bruttomarge von 52 bis 54 Prozent, die durchschnittliche Schätzung von Marktbeobachtern liegt bei 52,5 Prozent.
Hohe politische Risiken
Die TSMC-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell zum Vortag unverändert 79,70 Euro (Stand: 20.4.2023, 10:35 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 7,7 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 12,7 Prozent eingebüßt.
Die größte Unsicherheit für TSMC ist die Bedrohung durch China. Die chinesische Regierung betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht seit Jahren damit, die Armee einzusetzen, sollte sich Taiwan für unabhängig erklären. Wirtschaftlich käme Peking ein Einmarsch in Taiwan gelegen: Vor allem im Halbleiterbereich ist Taiwan China weit voraus, ein Unternehmen wie TSMC hätte für die chinesische Regierung einen hohen strategischen Wert.
Weil die Gefahr einer gewaltsamen Annexion Taiwans nach Beginn des Ukraine-Kriegs gestiegen ist, haben sich die Anlagerisiken bei TSMC erhöht. Immerhin: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 beziehungsweise 13 für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ist die Aktie derzeit nicht teuer.
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Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR: