TSMC-Werk in Taiwan. Der Konzern will weltweit expandieren. Der Aktienkurs hat sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht. / Foto: TSMC

  Nachhaltige Aktien

Taiwan Semiconductor beschleunigt Fabrikneubau in den USA

Der Chip-Riese Taiwan Semiconductor (TSMC) will bis 2024 ein Werk im US-Bundesstaat Arizona errichten. Weil die Bauarbeiten offenbar nicht schnell genug vorangehen, schickt der Konzern nun Arbeiter aus dem heimischen Taiwan in die Vereinigten Staaten.

„Wir haben eine kritische Bauphase erreicht, in der modernste Anlagen installiert werden müssen, und brauchen dazu jetzt qualifiziertes Fachwissen“, heißt es in einer Mitteilung von TSMC. Wie viele Arbeiter aus Taiwan in die USA geflogen werden, sagt der Konzern nicht.

Derzeit arbeiten etwa 12.000 Menschen an der Fertigstellung der 40 Milliarden US-Dollar teuren Fabrik. In einem zweiten Werk in Arizona, das 2026 seinen Betrieb aufnehmen soll, will TSMC seine bislang modernsten Halbleiter mit einer Strukturbreite von nur drei Nanometern herstellen.

TSMC spürt Samsung im Nacken

TSMC ist der mit Abstand größte Chip-Auftragsfertiger der Welt. Der Konzern gilt als Technologieführer bei Produktionsprozessen für Halbleiter mit Strukturbreiten von unter fünf Nanometern. Größter Konkurrent ist derzeit der südkoreanische Mischkonzern Samsung Electronics, der seine Chip-Sparte massiv ausbaut und auch technologisch zu TSMC aufschließen will. Das dürfte einer der Gründe sein, warum TSMC bemüht ist, seine Fabriken in Arizona möglichst schnell hochzuziehen. Auch in Dresden möchte das Unternehmen eine Produktionsstätte bauen.

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Wirtschaftlich steht TSMC trotz der derzeitigen Nachfrageflaute im Chip-Sektor sehr robust da. Die Aktie ist langfristig gut gelaufen: Auf drei Jahre gesehen hat sie 85 Prozent gewonnen, auf fünf Jahre fast 200 Prozent. Nach deutlichen Verlusten im letzten Jahr befindet sie sich seit November 2022 wieder auf Erholungskurs. Im Jahresvergleich notiert sie knapp 16 Prozent im Plus. Aktuell steht der Kurs im Tradegate-Handel bei 93,10 Euro (30.6.2023, 11:50 Uhr).

Die größte Unsicherheit für TSMC bleibt die Bedrohung durch China. Die chinesische Regierung betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht seit Jahren damit, die Armee einzusetzen, sollte sich Taiwan für unabhängig erklären. Wirtschaftlich käme dem Regime in Peking ein Einmarsch in Taiwan gelegen: Vor allem im Halbleiterbereich ist Taiwan China weit voraus, ein Unternehmen wie TSMC hätte für die chinesische Regierung einen hohen strategischen Wert.

Weil die Gefahr einer gewaltsamen Annexion Taiwans seit Beginn des Ukraine-Kriegs gestiegen ist, haben sich die Anlagerisiken bei TSMC erhöht. Immerhin: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 beziehungsweise 13 für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ist die Aktie derzeit nicht teuer. Ein Investment für mutige Anlegerinnen und Anleger.

Welche anderen Chip-Aktien momentan interessant sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 770 % Plus in fünf Jahren

Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR:  ISIN US8740391003 / WKN 909800

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