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Sunrun baut Verluste ab – Solar-Aktie im Aufwind

Ein Wachstum entgegen dem Trend – das hat der US-Solarprojektierer Sunrun im ersten Quartal 2017 erreicht. Während andere große Player im Markt für Dachsolaranlagen auf Privathäusern zu kämpfen hatten, konnte Sunrun seine Installationen um über ein Fünftel steigern. Das beflügelte auch die Solar-Aktie. Allerdings dauern die Ermittlungen der Börsenaufsicht gegen Sunrun an.

Sunrun bietet US-Privathaushalten Dachsolaranlagen im Komplettpaket samt Finanzierung an. Das bedeutet: Der Projektierer geht mit Planung, Bau und Betriebsleitung in Vorleistung, während die Kunden dies über Leasingverträge erst allmählich abbezahlen. Aufgrund des Geschäftsmodells verbuchen Projektierer wie Sunrun oft über mehrere Quartale Verluste und bauen langfristig Vermögen auf.

Solar-Aktie profitiert von Wachstum

In 2016 ist Sunrun stärker gewachsen als der US-Markt für Solaranlagen auf Hausdächern (wir berichteten). Und auch im ersten Quartal 2017 war die Wachstumsstrategie erfolgreich. So konnte Sunrun den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 5 Prozent auf 104 Millionen US-Dollar steigern. Der Nettoverlust lag bei 73 Millionen Dollar, damit schrumpfte das Minus des Unternehmens um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 12 US-Cents und ist damit gegenüber 2016 leicht gesunken: Damals lag der Gewinn je Aktie bei 13 US-Cents. An der US-Börse Nasdaq kostete die Solar-Aktie von Sunrun gestern vor Börsenschluss 5,09 US-Dollar, sie legte nach Bekanntgabe der Zahlen um 4 Prozent zu (Stand: 10.5.). Auf Jahressicht notiert sie aber derzeit noch 20 Prozent im Minus.

Sunrun erzielte von Januar bis März Kosten je installiertem Watt von 3,38 Dollar. Diese Kosten liegen im Vergleich zu anderen US-Projektierern wie Vivint Solar höher, weil Sunrun auch Dritte mit der Installation von Solaranlagen beauftragt. Allerdings konnte das Unternehmen die Kosten gegenüber 2016 um 17 Prozent senken.

Zweites Quartal soll etwas schwächer werden

Bei der Bekanntgabe der Zahlen nahm Sunrun auch kurz Stellung zu den Ermittlungen der US-Börsenaufsicht: Die Behörde US Securities and Exchange Commission (SEC) untersucht, ob das Unternehmen korrekt gemeldet hat, wie viele Kunden ihre Verträge storniert haben. Sunrun entgegnete, die öffentlichen Bedenken beruhten auf einem falschen Verständnis der Verkaufsabläufe. Die stornierten Verträge seien in den Angaben zu den Solar-Installationen enthalten. Lynn Jurich, Chief Executive Officer (CEO) von Sunrun, beschwichtigte: "Wir sind sehr stolz auf unsere Erfahrung mit Kunden."

Im zweiten Quartal erwartet der Projektierer eine leichte Abschwächung und Installationen von insgesamt 72 MW. Dennoch hält Sunrun an der Prognose von 325 MW für das Gesamtjahr fest. Von Januar bis März installierte das Unternehmen Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 73 MW, ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2016.

Sunrun Inc.: ISIN US86771W1053 / WKN A14V1T
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