Einer neuen Studie zufolge könnte die Solarenergie in Deutschland ohne zusätzliche Förderkosten deutlich stärker ausgebaut werden. / Foto: Pixabay

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Studie: Solar-Förderkosten könnten um bis zu 3,5 Milliarden Euro reduziert werden

Ein verstärkter Ausbau von Freiflächensolaranlagen würde die notwendigen Förderkosten für die Energiewende deutlich senken. Das ist das Ergebnis einer vom Energieunternehmen innogy in Auftrag gegebenen Studie.

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Durchgeführt wurde die Studie vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bosch & Partner GmbH. Die Wissenschaftler sehen aktuell mehrere Hemmschuhe für den verstärkten Neubau von Freiflächenanlagen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) schränke die zulässigen Flächen für solche Anlagen stark ein. Auch dürften, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur Anlagen bis zu einer Größe von 10 Megawatt (MW) gebaut werden, was sowohl die Förderkosten als auch den Flächenverbrauch häufig unnötig erhöhe.

"Unsere Studie zeigt, dass ein stärkerer Fokus auf Freiflächenanlagen beim Photovoltaik-Ausbau und eine Erweiterung der zulässigen Flächenkulisse wichtige Stellhebel für eine kosteneffiziente Energiewende sind. So könnten nach unseren Berechnungen bis 2030 Förderkosten von bis zu 3,5 Milliarden Euro eingespart werden“, sagt Tobias Kelm, Projektleiter am Fachgebiet Systemanalyse des ZSW.

"Naturschutzfachlichen und landwirtschaftlichen Bedenken kann dabei durch angemessene flankierende Regelungen Rechnung getragen werden“, ergänzt Dr. Dieter Günnewig, Geschäftsführer der Bosch & Partner GmbH.

Der Studie zufolge kann eine Erhöhung des Ausbauziels von 50 auf 65 Prozent im Solarsegment förderseitig nahezu kostenneutral erfolgen. Auch bei entsprechender Ausweitung des Freiflächenzubaus und Flächenflexibilisierung würden laut den Berechnungen maximal 0,32 Prozent der heute verfügbaren Ackerflächen benötigt, sodass keine übermäßige Flächeninanspruchnahme in diesem Bereich stattfände.   

"Wir kommen in unserer Untersuchung zu dem Schluss, dass die Flächenkulisse flexibilisiert werden sollte – insbesondere durch eine Erweiterung des vergütungsfähigen Korridors von 110 Metern an Bundesautobahnen und Schienenwegen und die Streichung des 10-MW-Deckels für Anlagen auf Konversionsflächen“, heißt es im Fazit der Studie. Zudem empfehlen die Wissenschaftler, flexiblere Möglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen zu schaffen.

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