Nachhaltig ausgerichtete Fonds schließen oft Branchen oder Geschäftsfelder wie die Produktion von Tabak aus. / Foto: Pixabay

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Studie: Nachhaltiges Investieren in Deutschland noch in den Kinderschuhen

Das CFA Institut Deutschland und die Investoreninitiative UN PRI haben den Einfluss von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Geldanlage untersucht. Über 1.000 Analysten und Fondsmanager haben beide Organisationen weltweit für die Studie befragt. Das Ergebnis: In Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA-Region) ist die nachhaltige Geldanlage im weltweiten Vergleich am weitesten verbreitet. In Deutschland ist hingegen das nachhaltige Investieren noch in den Kinderschuhen.

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Die Studie der beiden Organisationen hat den Titel "ESG Integration in Europe, the Middle East, and Africa: Markets, Practices and Data". Sie kommt zu dem Ergebnis, dass in der EMEA-Region für die Befragten die sogenannten ESG-Faktoren  - also die Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung - beim Investieren eine große Rolle spielen. "Am stärksten ausgereift ist die Integration von ESG‐Kriterien derzeit in der EMEA‐Region", sagt Paul Smith, Präsident und CEO des CFA Instituts. "Das liegt vor allem daran, dass viele der Pioniere in diesem Bereich aus Europa kommen."

Laut dem Ergebnis der Studie sind weltweit die stärksten Treiber für die nachhaltige Geldanlage das Risikomanagement und die Nachfrage von Kunden. Das wichtigste Nachhaltigkeitskriterium bei der nachhaltigen Geldanlage ist der Studie zufolge die gute Unternehmensführung. Hingegen würden die Faktoren Umwelt und Soziales eine geringere Rolle bei den Anlageentscheidungen spielen. Auch sind laut den Ergebnissen der Studie bei Aktieninvestments Nachhaltigkeitskriterien weiter verbreitet als bei Anleiheninvestments.

In Deutschland ergibt sich laut der Studie das folgende Bild: Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist das nachhaltige Investieren weniger weit verbreitet, wächst aber stetig an. In der Finanzbranche sehen viele Mitarbeiter das nachhaltige Investment aktuell nicht als Modeerscheinung, sondern als Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Als größtes Hindernis für das Anlegen nach ESG-Kriterien sehen die Befragten den Mangel an entsprechenden historischen Daten und das mangelnde Verständnis von Nachhaltigkeitsthemen.

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