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Studie mahnt: Mittelstandsanleihen zunehmend riskanter
Auch Unternehmen aus nachhaltigen Branchen sammeln verstärkt über Anleihen von Anlegern Kapital ein. Doch der Erlös aus Mittelstandsanleihen wird immer häufiger zur Tilgung von Krediten und Finanzierungen genutzt anstatt für Investitionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Scope Rating GmbH aus Berlin. Hintergrund sei das für Unternehmen nach wie vor günstige Zinsniveau im Mittelstandsmarkt.
In den vergangenen drei Jahren sind in Deutschland 90 Mittelstandsanleihen auf den Markt gekommen. Auch Umwelttechnik-Unternehmen aus den Branchen der Erneuerbaren Energien waren unter den Emittenten. Die Studie untersuchte die Angaben zur Mittelverwendung aller dieser Anlageprodukte. Das Ergebnis: Mit 41 Prozent haben weniger als die Hälfte der Anleihe-Emittenten das Anlegerkapital für Investitionen genutzt. Und mit 23 Prozent wurde der Erlös von beinahe einem Viertel aller Mittelstandsanleihen nahezu ausschließlich zur Umschuldung bestehender Verbindlichkeiten verwendet. 36 Prozent, also deutlich mehr als ein Drittel aller zwischen 2010 und 2012 herausgegebenen Anleihen, sammelten das Anlegergeld sowohl für Investitionen als auch für Schuldentilgung.
Die Untersuchung weist eine deutliche Verschiebung der Mittelverwendung weg von Investitionen und hin zu Umschuldung nach: Während 2010 noch zwei Drittel aller neuen Anleihen vorranging Investitionen und Wachstum finanzierten, waren es 2011 nur noch die Hälfte und 2012 nur noch ein Drittel. Und auch die im laufenden Jahr herausgegebenen Mittelstandsanleihen sind nur zu einem Drittel zur Wachstumsfinanzierung gedacht. Umgekehrt stieg die Zahl der Anleihen, die seit 2010 vorrangig zur Ablösung bestehender Schulden aufgelegt wurden, um mehr als zehn Prozent auf knapp ein Drittel.
Weil Banken den Hahn zudrehen, wenden sich Unternehmen an Anleger
Befördert werde diese Entwicklung durch das – aus Unternehmersicht günstige - Zinsniveau im Mittelstandsmarkt, so die Studie weiter. Zwar sei der Risikoaufschlag 2013 auf durchschnittlich sieben Prozent gestiegen. Dennoch bleibe er attraktiv, weil viele Hausbanken ihre Kredite schlicht nicht verlängerten, so die Anlaysten. Denn für die Unternehmen sei die Aufnahme von zusätzlichem Eigenkapital oder einem Mezzanine-Darlehen im Vergleich in der Regel deutlich teurer. Außerdem seien die Anforderungen, die Banken an die Unternehmen als Kreditnehmer stellen, in der Regel deutlich strenger als dies bei Anleihen der Fall sei. Informationspflichten und auch die Einhaltung festgelegter finanzieller Anforderungen, wie beispielweise ein maximaler Nettoverschuldungsgrad seien bei Anleihen häufig nicht so explizit festgelegt wie bei Bankkrediten. Das mache Anleihen für Unternehmen weiter attraktiv. Daher sei auch in der zweiten Jahreshälfte mit weiteren Anleihe-Emissionen zu rechnen, so die Scope-Analysten.
Anleihen die Schulden tilgen sollen sind für Anleger riskanter
Was für die Unternehmen günstig erscheint schlägt sich für die Anleger in höherem Risiko nieder. „Statt in künftige Cash-Flows zu investieren werden dabei lediglich andere Gläubiger – in der Regel Banken – bedient. Faktisch wird mit diesen Anleihen nicht die Zukunft sondern die Vergangenheit von Unternehmen finanziert“, kritisieren die Scope-Analysten. Besonders negativ, so die Studienautoren, seien Anleihen dann, wenn sie dazu dienen, Gesellschafterdarlehen zurückzuführen. Ein zusätzliches Problem: Zwar war der Kupon vom Mittelstandsanleihen, die allein zur Umschuldung dienten, im Durchnitt deutlich höher als bei anderen Anleihen. Dennoch spiegelt sich das erhöhte Risiko der Studie zufolge nicht ausreichend in der Rendite für die Anleger wider. Hauptgrund dafür sei, dass nach wie vor viele Privatanleger Mittelstandsanleihen zeichnen und diese bei der Auswahl weniger auf das Rendite-Risiko-Verhältnis schauen würden, sondern stattdessen beispielsweise nach dem Bekanntheitsgrad des emittierenden Unternehmens. Würden sich verstärkt institutionelle Anleger auf diesem Markt bewegen, könne sich dieses Verhältnis verändern, prognostiziert die Studie.
In den vergangenen drei Jahren sind in Deutschland 90 Mittelstandsanleihen auf den Markt gekommen. Auch Umwelttechnik-Unternehmen aus den Branchen der Erneuerbaren Energien waren unter den Emittenten. Die Studie untersuchte die Angaben zur Mittelverwendung aller dieser Anlageprodukte. Das Ergebnis: Mit 41 Prozent haben weniger als die Hälfte der Anleihe-Emittenten das Anlegerkapital für Investitionen genutzt. Und mit 23 Prozent wurde der Erlös von beinahe einem Viertel aller Mittelstandsanleihen nahezu ausschließlich zur Umschuldung bestehender Verbindlichkeiten verwendet. 36 Prozent, also deutlich mehr als ein Drittel aller zwischen 2010 und 2012 herausgegebenen Anleihen, sammelten das Anlegergeld sowohl für Investitionen als auch für Schuldentilgung.
Die Untersuchung weist eine deutliche Verschiebung der Mittelverwendung weg von Investitionen und hin zu Umschuldung nach: Während 2010 noch zwei Drittel aller neuen Anleihen vorranging Investitionen und Wachstum finanzierten, waren es 2011 nur noch die Hälfte und 2012 nur noch ein Drittel. Und auch die im laufenden Jahr herausgegebenen Mittelstandsanleihen sind nur zu einem Drittel zur Wachstumsfinanzierung gedacht. Umgekehrt stieg die Zahl der Anleihen, die seit 2010 vorrangig zur Ablösung bestehender Schulden aufgelegt wurden, um mehr als zehn Prozent auf knapp ein Drittel.
Weil Banken den Hahn zudrehen, wenden sich Unternehmen an Anleger
Befördert werde diese Entwicklung durch das – aus Unternehmersicht günstige - Zinsniveau im Mittelstandsmarkt, so die Studie weiter. Zwar sei der Risikoaufschlag 2013 auf durchschnittlich sieben Prozent gestiegen. Dennoch bleibe er attraktiv, weil viele Hausbanken ihre Kredite schlicht nicht verlängerten, so die Anlaysten. Denn für die Unternehmen sei die Aufnahme von zusätzlichem Eigenkapital oder einem Mezzanine-Darlehen im Vergleich in der Regel deutlich teurer. Außerdem seien die Anforderungen, die Banken an die Unternehmen als Kreditnehmer stellen, in der Regel deutlich strenger als dies bei Anleihen der Fall sei. Informationspflichten und auch die Einhaltung festgelegter finanzieller Anforderungen, wie beispielweise ein maximaler Nettoverschuldungsgrad seien bei Anleihen häufig nicht so explizit festgelegt wie bei Bankkrediten. Das mache Anleihen für Unternehmen weiter attraktiv. Daher sei auch in der zweiten Jahreshälfte mit weiteren Anleihe-Emissionen zu rechnen, so die Scope-Analysten.
Anleihen die Schulden tilgen sollen sind für Anleger riskanter
Was für die Unternehmen günstig erscheint schlägt sich für die Anleger in höherem Risiko nieder. „Statt in künftige Cash-Flows zu investieren werden dabei lediglich andere Gläubiger – in der Regel Banken – bedient. Faktisch wird mit diesen Anleihen nicht die Zukunft sondern die Vergangenheit von Unternehmen finanziert“, kritisieren die Scope-Analysten. Besonders negativ, so die Studienautoren, seien Anleihen dann, wenn sie dazu dienen, Gesellschafterdarlehen zurückzuführen. Ein zusätzliches Problem: Zwar war der Kupon vom Mittelstandsanleihen, die allein zur Umschuldung dienten, im Durchnitt deutlich höher als bei anderen Anleihen. Dennoch spiegelt sich das erhöhte Risiko der Studie zufolge nicht ausreichend in der Rendite für die Anleger wider. Hauptgrund dafür sei, dass nach wie vor viele Privatanleger Mittelstandsanleihen zeichnen und diese bei der Auswahl weniger auf das Rendite-Risiko-Verhältnis schauen würden, sondern stattdessen beispielsweise nach dem Bekanntheitsgrad des emittierenden Unternehmens. Würden sich verstärkt institutionelle Anleger auf diesem Markt bewegen, könne sich dieses Verhältnis verändern, prognostiziert die Studie.