Fonds / ETF

Studie bescheinigt Mikrofinanzsektor großes Potenzial

Mikrokredite bleiben nach wie vor gefragt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Finanzdienstleisters J.P. Morgan und des Mikrofinanzkonzerns Consultative Group to Assist the Poor (CGAP), der bei der Weltbank angesiedelt ist. Demnach wird sich die im Zuge der Finanzkrise stark angestiegene Nachfrage nach Mikrofinanz-Eigenkapitalvehikeln (MFI) mittelfristig auf hohem Niveau halten.

Allgemein liegt jedoch ein schweres Jahr hinter dem noch relativ jungen Mikrofinanzmarkt: „Mikrofinanzinstitutionen erlebten im Jahr 2009 die härtesten  Marktbedingungen seit mehr als einem Jahrzehnt“, sagt Xavier Reille von CGAP, Co-Autor der Studie. Viele MFIs, so Xavier Reille weiter, hätten einen klaren Rückgang bei der Qualität und Profitabilität der Aktiva gezeigt. Trotzdem sei nur von sehr wenigen Kreditausfällen berichtet worden. Laut der Analyse hat die Qualität von Kreditportfolien ab Januar 2009 mit hoher Geschwindigkeit nachgelassen, sich aber zum Jahresende wieder eingependelt.

Die Auswirkungen des Abschwunges waren zudem nicht einheitlich. MFIs in Südasien und Südamerika waren weniger stark betroffen als diejenigen in Zentralasien und Osteuropa. 30 Prozent aller Mikrofinanz-Eigenkapitaltransaktionen flossen 2009 nach Indien, stellt die Studie fest. Viele MFI aus dem Subkontinent seien aber mittlerweile stark überbewertet.

Nick O’Donohoe, ebenfalls Co-Autor der Studie und leitend im Research von J.P. Morgan tätig, rechnet damit, dass Investoren in Mikrofinanz in Zukunft wählerischer werden. In Zukunft liege deren Hauptaugenmerk auf verbessertem Risikomanagement. Insgesamt werde der Sektor gestärkt aus der Krise hervorgehen.
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