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Studie attestiert TÜV-Siegel für Finanzmarkt grobe Mängel

Ein neues Gutachten  stellt dem TÜV-Siegel für Finanzvertriebe, Banken und Versicherungen ein schlechtes Zeugnis aus. „Oft werden TÜV-Siegel für fachlich nicht versierte oder höchst unseriöse Vertriebe und Vermittler erteilt“, beklagt der des Finanzmathematiker Werner Siepe in seiner Studie über das Siegel, mit dem gern geworben werde. Siepe arbeitet seit 1994 freier Mitarbeiter für die Stiftung Warentest, insbesondere im Ressort Geldanlage und Altersvorsorge für die Zeitschrift „Finanztest“. Im Auftrag zweier Versicherungsberatungsgesellschaften und der Technischen Überwachungsgemeinschaft Tüg hatte er das Siegel Ende vergangenen Jahres unter die Lupe genommen.

Insbesondere die vom TÜV Süd praktizierte – für die Unternehmen laut Studie bis zu 50.000 Euro teure – Prüfung der Beratungsqualität lasse zu wünschen übrig, so sein Urteil. Die eigens entwickelte Form der Kundenbefragung und Testbefragung seien „subjektiv und geheimnisvoll“, meint Siepe. Außerdem bemängelt er, dass der TÜV für fehlerhafte Prüfungen nicht haften wolle. „Der Bundesregierung ist zu empfehlen, statt einer fast ausschließlich auf den TÜV und seinen Tochtergesellschaften ausgerichteten Zertifizierungspolitik auf dem Finanzmarkt, den Wettbewerb unter den Zertifizierungsgesellschaften zu forcieren“, folgert Siepe.

Die 66-seitige Studie „TÜV-geprüfte Finanzberatung“ kann über Opens window for sending emaildolejar@dvrag.de (Link entfernt) als PDF-Datei angefordert werden.

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