Erneuerbare Energie

Stromkonzerne machen Kasse mit der Energiewende

Betreiber von fossilen und von Atomkraftwerken profitieren im großen Stil von der deutschen Energiewende. Das stellt eine aktuelle Studie fest, die Energy Brainpool im Auftrag des Grünstromanbieters Greenpeace Energy erstellt hat. Demnach sind sie Nutznießer eines Konstruktionsfehlers im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dieses verpflichtet die Netzbetreiber dazu, Grünstrom von den Erzeugern abzunehmen und dafür den im EEG festgeschriebenen Tarif zu vergüten. Dieser Tarif liegt über den Preisen, den die Netzbetreiber an der Strombörse bezahlen müssten. Daher wird die Differenz über die so genannte EEG-Umlage auf die Stromrechnungen der Verbraucher aufgeschlagen.

Allerdings richtet sich der Preis an der Strombörse an den Kraftwerken aus, die am günstigsten arbeiten. Und das sind Grünstromanlagen. Weil davon immer mehr ans Netz kommen, sinken die Börsenpreise für Strom beständig. Und das nutzen die Betreiber herkömmlicher Kraftwerke aus. Denn sie haben ihren Strom meist schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft. Zum Termin der Stromlieferung können sie aber den versprochenen Strom dank der fortschreitenden Energiewende immer billiger an der Börse einkaufen und die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und ihrem Einkaufspreis einstreichen. Energy Brainpool beziffert diese Zusatzeinnahmen der Betreiber von konventionellen Kraftwerken für 2012 mit 775,4 Millionen Euro. Diese Summe entspricht laut der Studie in etwa dem Kostenanteil der Grünstromanlagen an der Belastung durch die EEG-Umlage, die voraussichtlich im kommenden Jahr neu ans Netz gehen werden und einen EEG-Tarif beanspruchen können.

Per Mausklick gelangen Sie zu der Studie von Energy Brainpool.
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