Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Strafzölle für Solarimporte – Chance für First Solar, Risiko für SunPower?
Solaranlagenteile aus China und anderen Ländern wollen die USA demnächst vielleicht mit Strafzöllen belegen.
Das würde für Teile der US-Solarbranche Vorteile bringen, für andere Nachteile. Noch ist die Entscheidung über die US-Maßnahmen gegen Billigimporte nicht gefallen. ECOreporter.de beleuchtet aber am Beispiel zweier Solaraktien, wie sie sich auswirken könnte.
In einer Vorabentscheidung hat die US-Handelskommission ITC die Gefährdung von US-Solarunternehmen durch ausländische billig-Importeure festgestellt. Präsident Trump wird demnächst über Strafen für die Einfuhr der ausländischen Solarprodukte zu entscheiden haben.
SolarWorld von Billig-Anbietern betroffen
Ausschlaggebend für den Start der entsprechenden Unternehmen waren Hinweise der beiden Solarunternehmen Suniva (USA) und SolarWorld (Deutschland). Beide Unternehmen sind stark im US-amerikanischen Markt aktiv. Suniva (seit April 2017 insolvent) produziert und vertreibt Komponenten für die Solarindustrie überwiegend im heimischen US-Markt.
Für das deutsche Unternehmen SolarWorld AG sind die USA ein wichtiger strategischer Partner. Im vergangenen Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete das Unternehmen aus Bonn mehr als 50 Prozent seines Umsatzes in den Vereinigten Staaten.
Strafen wahrscheinlich
Beobachter erwarten in den kommenden Wochen eine Empfehlung der US-Handelskommission ITC an die US-Regierung über zu vollziehende Maßnahmen. Wie genau die aussehen werden steht noch aus.
Mindesteinfuhrpreisen könnten etwa bedeuten, dass je Solarzelle 40 US-Cent zu zahlen wären oder 78 US-Cent pro Watt für Solarmodule. Gelten würde das für alle importierten Solarzellen.
Einen Nachteil könnte eine solche Maßnahme für alle Anbieter haben, die große Solaranlagen planen oder bauen wollen. Denn sie wollen die billigen Importprodukte, weil sie dann den Solarstrom günstiger erzeugen können.
Zudem könnten China reagieren und auf Polysilizium-Importe aus Nordamerika Strafzölle erheben und so die Preise angehoben. Polysilizium ist der wichtigste Grundstoff zur Herstellung von Solarmodulen.
First Solar könnte profitieren
Der größte US-Solarhersteller First Solar könnte allerdings ein Profiteur der möglichen Sanktionen sein.
First Solar nutzt für die Herstellung seiner Solarmodule eine spezielle Technologie in der Cadmium-Tellurid verwendet wird und nicht wie üblich kristallines Silizium. Sollten Handelsbarrieren auf Silizium-Produkte kommen, wäre First Solar mit seiner Dünnschichtzellen-Produktion nicht betroffen.
Anders das US-Solarunternehmen SunPower: Es verwendet auf Silizium-Basis produzierte Panels. Sie werden überwiegend in Fabriken in Malaysia, Mexiko und den Philippinen produziert. Strafzölle oder andere Handelsbarrieren würden dem Unternehmen schaden.
SunPower will zudem zukünftig seine Solarmodule auf Basis multikristalliner Zellen produzieren. Und die kommen aus China. Für das Unternehmen eine Möglichkeit, die Produktion seiner preiswerten Module hochzufahren. Strafzölle könnten die SunPower-Pläne gefährden.