Nachhaltige Aktien, Meldungen, Fonds / ETF

Stiftungen und nachhaltige Vermögensverwaltung - wie geht das zusammen?



Ob es um Kinderschutz geht um Umwelt, Gesundheit, Frieden – Stiftungen haben einen Zweck. Und der stimmt in vielen Fällen mit Grundsätzen überein, die auch beim nachhaltigen Investieren gelten. Warum aber legen bisher wenige Stiftungen Geld nach nachhaltigen Grundsätzen an? Das hat die schwedische Stiftung für strategische Umwelt-Forschung (Mistra) untersucht. Der Bericht, verfasst von David Imbert und Ivo Knoepfel von OnValues Ltd., umfasst Fallstudien von führenden Stiftungen. „Nachhaltiges Investieren erlaubt es Stiftungen, gute Renditen zu erzielen, während sie damit zum übergeordneten Wohl beitragen“, so Lars-Erik Liljelund, der Executive Director von Mistra.

Die Studie hat folgende Kern-Aussagen:

Es gibt so viele verschiedene Ansätze für nachhaltige Geldanlage, dass die Anforderungen jeder Stiftung erfüllbar sind.

Nachhaltige Geldanlage ist finanziell lohnenswert. Wenn es durchdacht eingeführt wird, führt es nicht zu geringeren Gewinnen oder höherem Risiko. Das zeigen Analysen der Stiftungen, die schon seit Jahren erfolgreich nachhaltig investieren.

Wenn Stiftungen nicht nachhaltig investieren, haben sie nicht als Haupt-Argument, die Rendite sei nicht zu erzielen. Vielmehr führen sie an, es mangele ihnen an Kenntnissen oder Ressourcen  für nachhaltige Geldanlage. Zudem sei die Effizienz gering: Das nachhaltige Investment liefere nur einen kleinen Beitrag zum Stiftungsauftrag, der Zeit- und Kostenaufwand sei aber relativ hoch. Die Studie nennt hier gemeinsame treuhänderische Verwaltungen als eine Lösung.

Eine neue, jüngere Generation von Stiftungs-Mitarbeitern ist eher bereit, nachhaltig anzulegen.

Es sind häufig Mitarbeiter, die den Wechsel zu nachhaltigem Investment vorschlagen.

Image-Risiken können eine wichtige Motivation sein, über nachhaltige Geldanlage nachzudenken.

Wer Stiftungen überzeugen will, sollte eine Schritt-für-Schritt Herangehensweise bevorzugen.

In privaten Stiftungen ist die neue, junge Generation von Stiftern sehr offen, wenn die nachhaltige Geldanlage eine einfach einzugliedernde Option ist. Eine Gelegenheit für Banken und Anlageberater, solche Lösungen anzubieten und sich zu profilieren.

Es gibt ein neues Bewusstsein, dass Negativ-Kriterien (z.B. Ausschluss von Investments in Kinderarbeit“) die Welt nicht alleine ändern werden. Stiftungen wollen positive Wechsel unterstützen, wenn diese sich mit dem Auftrag der Stiftung decken.

Die meisten Stiftungen sind sich nicht der Möglichkeit bewusst, dass sie ihre Geldanlage in Einfluss umsetzen können („active ownership“). Wenn sie das kennen, glauben sie häufig, dass sie zu klein sind, um eine Wirkung zu erzielen.

Die letzte Finanzkrise hat gezeigt, dass die Reform des Finanzsektors hin zu mehr Nachhaltigkeit für unsere Gesellschaften ein Muss ist. Stiftungen sollten zu diesem Ziel beitragen.
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