Finanzdienstleister

Steyler Missionare nicht in SolarWorld investiert

Die Steyler Bank aus Sankt Augustin bei Bonn ist ein Finanzinstitut der Steyler Missionare, das seinen Kunden nachhaltige Anlageprodukte anbietet. Beide sind nun einer Meldung der Süddeutsche Zeitung entgegen getreten, wonach der Orden direkt vom starken Schuldenschnitt betroffen sei, für den sich in dieser Woche die Anleihengläubiger der SolarWorld AG entscheiden mussten (wir berichteten darüber). „Das ist kompletter Unfug“, stellt dazu Missionsprokurator Pater Konrad Liebscher fest. Es gebe vielmehr einen Zusammenhang mit der nach dem Ordensgründer der Steyler Missionare benannten Arnold-Janssen-Stiftung, die ein Konto bei der Steyler Bank hält. Erträge aus dem Vermögen dieser Stiftung würden den weltweiten Sozialprojekten der Steyler Missionare zu Gute kommen.

Liebscher weiter: „Ein guter Spender hat der Arnold-Janssen-Stiftung sein Wertpapierdepot als belastete Schenkung übertragen mit der Idee, dass die Erträge aus diesem Depot jetzt schon für Missionszwecke verwendet werden. Dieses Depot ist konservativ aufgestellt und das Management des Depots liegt weiterhin bei der Vertrauensperson des Spenders.“ Laut dem Missionsprokurator gehört zu diesem Depot in der Tat eine Wertpapieranleihe von SolarWorld im Umfang von 700.000 Euro. Und die sei von dem Schuldenschnitt, bei dem die Anleihengläubiger der SolarWorld AG in dieser Woche auf 55 Prozent ihrer Ansprüche verzichtet haben, betroffen - nicht aber die Steyler Missionare und auch nicht die Steyler Bank. Als Nutznießer der Erträge des geschenkten Wertpapierdepots müsse die Arnold-Janssen-Stiftung allerdings für die Zukunft mit weniger Erträgen aus der SolarWorld-Anleihe rechnen. „Zum Glück gibt es aber in eben diesem Depot auch sehr gute Renditetitel, so dass wir unterm Strich mit zufriedenstellenden Zahlen rechnen“, betont Liebscher.
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