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Steter Tropfen: Sieben Prozent Rendite mit neuer Anleihe für Wasserkraftwerke
Emittentin der Anleihe ist die Deutsche Biofonds Green Energy Turkey GmbH & Co. KG aus Erlangen, 2009 gegründet. Ihre Kommanditistin mit einer Einlage von 38,17 Millionen Euro ist die Deutsche Biofonds Treuhand GmbH. Deren hundertprozentige Muttergesellschaft ist die Deutschen Biofonds AG aus Erlangen. Die Nebenkosten der Anleihe schätzt die Emittentin auf zwei Millionen Euro, davon 1,25 Millionen Euro für den Vertrieb.
Mit dem Nettoerlös aus der Anleiheemission, also 18 Millionen Euro, werden laut Prospekt Wasserkraftwerke in der Türkei gebaut. Aufgrund einer Marktliberalisierung und Öffnung des Elektrizitätsmarktes in der Türkei bestünden gute Investitionsbedingungen, wird versprochen. Derzeit werden in der Türkei rund 66 Prozent des Stromes durch fossile Brennstoffe erzeugt, etwa 33 Prozent stammen aus Wasserkraft. Aufgrund des starken Wirtschaftswachstums in der Türkei (2010: 8,2 Prozent, für 2011 prognostiziert: 5,3 Prozent - in BIP, Quelle: OECD Nov. 2010) könnte die Nachfrage nach Strom steigen.
Die Wasserkraftwerke müssen laut Prospekt verschiedene Kriterien erfüllen: Mindestkapazität von zwei Megawatt, Renditeerwartung von 15 Prozent (IRR), mindestens 3.700 Betriebsstunden pro Jahr. Bei schlüsselfertigen Projekten müssen sämtliche Projektpartner mindestens über eine Bonität von „A“ verfügen. Konkret soll mit dem Anleihekapital in der Region Marmaris (südwestliche Küstenregion in der Türkei, geografische Nähe zur griechischen Insel Rhodos) ein kombiniertes Pumpspeicher- und Flusskraftwerk mit zwei Stauseen errichtet werden. Der jährliche Stromertag soll rund 106 Gigawattstunden betragen. Für den Bau der Wasserkraftwerke werden laut Prospekt Turbinen und Generatoren von Voith Hydro verwendet, einem Joint Venture zwischen Voith und der Siemens AG.
Die feste Verzinsung der Anleihe soll bei 7 Prozent pro Jahr liegen. Zusätzlich kann der Anleger einen Bonus erhalten, der von der Wasserdurchflussmenge in den Turbinen der Wasserkraftwerke der Anleiheemittentin Deutsche Biofonds Green Energy Turkey abhängig ist. Dieser Bonus beträgt 0,1 Prozent vom Nennbetrag, den der Anleger gezeichnet hat, pro Prozent Überschreitung des Regelarbeitsvermögens. Der Bonus ist auf höchstens 4,75 Prozent vom Nennbetrag pro Jahr begrenzt.
Neben dem Wasserkraftwerk in Marmaris, dessen Bau mit dem Anleihekapital finanziert werden soll, tätigt die Emittentin Deutsche Biofonds Green Energy Turkey weitere Investitionen in Marmaris in der Türkei. Zum einen ist der Bau eines solarthermischen Kraftwerkes in Kombination mit einem geothermischen Energiespeichersystem geplant. Zum anderen hat die Emittentin Lizenzen für den Abbau von Mineralien in der Region Marmaris erworben. Mit einem Teil des abgebauten Kalksteins, eine der lizenzierten Mineralien, soll am Standort Marmaris für den Bereich Solarthermie und Photovoltaik Solarglas produziert werden. Das Werk hierzu wird laut Prospekt von der Siemens AG errichtet werden.
Ob insbesondere die Flusswasserkraftwerke und die Staussen ökologisch sind und die Anleihe damit als nachhaltiges Investment bezeichnet werden kann, muss eine genauere Überprüfung erst noch ergeben.